Sprachschatzerweiterung durch Forschen und Experimentieren

Ansprechpartner:

Frau Schoppmann

Institution:

Elisabeth Kindergarten

  • Mozartstr. 70
    48231 Warendorf

Beschreibung und Ziele:

In unserem Kindergarten forschen und experimentieren wir viel mit den Kindern, schwerpunktmäßig mit den angehenden Schulkindern. Hierbei behandeln wir neben den 4 Elementen Feuer, Wasser, Erde u. Luft auch alltägliche, am Kind orientierte Themenbereiche, wie: Papier herstellen, Färben mit Naturmaterialien, Mikroskopieren mit Allem, was wir im Kindergarten finden. Die Ergebnisse u. Erkenntnisse möchten wir in einem Experimentierbuch dokumentieren, sodass die Kinder diese Erfahrungen selbständig wiederholen können. Dieses Buch besteht vorrangig aus selbst erklärenden Zeichnungen. Wir möchten unsere gute Zusammenarbeit mit der hiesigen Grundschule nutzen, und gemeinsame Forscherstunden durchführen. So soll den Kindern der Übergang zur Schule erleichtert werden.

- Durch praktisches Tun werden Sprachanlässe geschaffen, die den Wortschatz der Kinder erweitern - Durch Ausprobieren, Erleben u. Be-greifen geschieht nachhaltiges Lernen - Weckt Neugierde, Lernfreude und eigene Bildungspotentiale - Der Übergang vom Kindergarten zur Schule wird fließend gestaltet. - Die Zusammenarbeit von Kindergarten u. Grundschule wird intensiviert.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Das gesamte Projekt greift die Interessen u. individuellen Entwicklungsphasen der Kinder auf. Die Kinder geben die Impulse, die von den Erziehern aufgegriffen u. vertieft werden. Dieses Experimentierbuch soll die Kinder befähigen, das Erlebte Zuhause weiter zu führen, bzw. zu wiederholen, unabhängig von Herkunft und Lebenssituation der Kinder.

Rückblick:

Rückmeldung Gelsenwasser
Im Kindergartenalltag beobachten wir täglich das große Interesse unserer Kinder Dinge auszuprobieren und zu erforschen. Diese Begeisterung haben wir in unserer Arbeit gern aufgegriffen und in die Tat umgesetzt. Dies weckte die Experimentierfreude der Kinder noch stärker. Daher entwickelten wir kleine Bildungseinheiten z. B. zum Thema Papierherstellung ,die Elemente Feuer und Wasser…
Das sah in der Arbeitspraxis folgendermaßen aus:
Zu einem Thema standen den Kindern fünf bis sechs vorbereitete Tische zur Verfügung, an denen sie selbstwirksam arbeiten konnten. Zum Bereich Wasser gestalteten wir die Lernstationen : Eiskuchen =gefrorenes Wasser mit Materialien, in einer Kuchenform, "geheimnisvolles Schwarz" =Kaffeefilter, schwarze Filzstifte, Wasserschale, "schwimmende Blumen" =vorgezeichnete Blumen auf Papier, Scheren zum Ausschneiden, Buntstifte, Wasserschalen, "Was schwimmt? =große Wasserschüssel, schwimmende und nichtschwimmende Gegenstände=, Wasserklangschale, Flaschengeister und Wasserwirbel.
Nach einer erklärenden Einführung konnten unsere Kinder die einzelnen Stationen frei wählen und dort miteinander arbeiten. Dabei konnten wir interessante Gespräche mit den Kindern untereinander beobachten, andererseits nutzten wir Erzieherinnen die Zeit ihnen Erklärungen zu geben und Fachausdrücke zu vermitteln. Die Kinder erweiterten so ihren Sprachschatz durch praktisches Handeln und ihre Eigenbildungspotentiale werden geweckt
In einer Abschlussrunde mit den Kindern, wurden die Ergebnisse, Beobachtungen und Erfahrungen sprachlich zusammengefasst, auf ein Plakat geschrieben und teilweise durch Fotos verdeutlicht. Das förderte eindeutig die Sprachkompetenz unserer Kinder und strukturierte ihre Äußerungen.
Aus diesen Erfahrungen entwickelte sich bei uns Erzieherinnen der Wunsch, diese Abläufe für unsere Kinder so aufzuzeichnen, das sie es auch zuhause nachmachen können. Wir erfassen die einzelnen Lernstationen in Bildsprache so zusammen, dass die Kinder sich gut an die Situation erinnern können. Die schriftunterstützten Bilder sind nah an ihren Erfahrungen orientiert und somit von ihnen zu "lesen". Erklärungsbedarf ist von den Erzieherinnen nicht nötig.
Seither sind schon viele interessante Erfahrungsblätter zu bestimmten Themen entstanden. Die Papierherstellung, die Elemente Feuer, Wasser, Erde und das Windelexperiment. Aus den Arbeitsblättern stellen wir das Experimentierbuch zusammen, das stetig erweitert wird. Dieses Buch wird von unseren Kindern wie ein Schatz behandelt. Diesen zeigen sie gern anderen Kindern und Erwachsenen. So entstehen immer wieder Sprachanlässe, die wir in unserem Kindergartenalltag nutzen .
In diesem Zusammenhang entstand die Idee des gemeinsamen Experimentierens, mit der nahegelegenen Grundschule. Die Zusammenarbeit mit der Schule ist sehr gut. Es gibt immer wieder Überlegungen, wie wir den Übergang zur Schule für die Kinder einfacher gestalten können. Dieser gemeinsame Unterricht erschien uns sehr erfolgversprechend. So gestalteten die zukünftigen Schulkinder unserer Einrichtung und die Erstklässler gemeinsam zwei Schulstunden zum Thema Wasser. In einem Klassenraum wurden sechs Lernstationen vorbereitet. Wir konnten beobachten, dass durch das gemeinsame Experimentieren die anfängliche Zurückhaltung unserer Kindergartenkinder verschwand und interessante Gespräche zwischen den Kindern entstanden. Diese Erfahrung zeigt deutlich, dass nachhaltiges Lernen durch Ausprobieren, Erleben und Begreifen geschieht. Die abschließende Besprechung spiegelte wieder, wie gut das erlebte Wissen der Kinder abrufbar ist. Dies motiviert die Kinder, weckt ihre Neugier,schafft Lernfreude und unterstützt die Sprachentwicklung sehr positiv.
In Zukunft wird das "Experimentierbuch" im Kindergarten begonnen und in der Schule fortgeführt. So nehmen unsere Kinder etwas Bekanntes aus dem Kindergarten mit in die Schule. Manche Kinder entwickelten eigenen Ideen, was sie noch in "ihr Buch" heften wollen.
Es wird deutlich, dass das Aufgreifen alltäglicher, lebensnaher Bereich die Kinder unserer Einrichtung zum Erzählen und Weiterforschen motiviert. Dies regt ihre Sprechfreude an und erweitert ihren Wortschatz auf spielerische Art.