"Komm und spring mit mir!" Bewegungsreiche Zeit in unserem Kindergarten

Ansprechpartner:

Frau Brinkmeyer

Institution:

DRK-Kindergarten & Familienzentrum

  • In der Kneife 6
    45739 Oer-Erkenschwick

Beschreibung und Ziele:

Kinder brauchen Bewegung - das ist wissenschaftlich bewiesen. Gleichwohl ist es immer wieder faszinierend, welch` große Bedeutung Bewegung, Sport und Spiel in der frühen Kindheit tatsächlich in sich tragen. So fördert Bewegung ja nicht nur die körperlich - motorische Entwicklung, sondern bewirkt noch vieles weitere mehr: Nur wenn Kinder sich bewegen, können sie sich die Welt erschließen, können sie sozi-ale Kontakte erfahren sowie ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten kennenlernen und auf diese Weise Selbstvertrauen aufbauen. Kinder brauchen Bewegung - und wir Erwachsenen müssen ihnen die Möglichkeit geben, ihr natürliches Bewegungsbedürfnis auszuleben. Früher wurde noch viel mehr draußen, im Garten, oder Wald und Feld gespielt. Man ging nach der Schule nach draußen und tollte, hüpfte, balancierte, tobte und spielte bis zum Abendessen. Heute aber sieht es anders aus. Autos, Bus und Bahn, Fahr-stühle, Rolltreppen sowie andere technische Errungenschaften in unserem alltägli-chen Leben, nehmen uns fast jede Notwendigkeit zu Fuß gehen zu müssen. Auch im Haus bewegte man sich früher viel mehr. Stattdessen wird der Fernseher oft ein-geschaltet, oder der Computer kommt zum Einsatz. Deswegen - ist Bewegung wichtiger als je zuvor! Auch das bevorstehende Frühjahr motiviert, wieder öfter nach draußen zu gehen. Diese Zeit eignet sich besonders zur Bewegung in der freien Natur, zum ausgelassenen Herumtollen auf der Frühlingswiese, zum Balancieren auf Baumstämmen, Herumstöbern auf Feld und Wiesen. Der bevorstehende Kindergartenfußballcup in diesem Jahr, wird die Kinder zusätzlich zur Bewegung anspornen. "Ein Kind, das dort aufwächst, wo getanzt wird, kann tanzen."

Ziele und Inhalte des Projektes: Für Kinder bilden Bewegungserfahrungen die Basis einer gesunden körperlichen und geistigen Entwicklung. In keinem anderen Lebensalter spielt Bewegung eine so entscheidende Rolle wie in der Kindheit und in keiner Zeit war Bewegung aufgrund der veränderten Lebenswelt so wichtig wie heute. Kinder haben körperlich alle Voraussetzungen, um sich viel und gern zu bewegen - und sie haben die Zeit dazu. Trotzdem machen sie nicht immer Gebrauch davon. Oft brauchen sie Anstoß und Hilfestellung, um in Schwung zu kommen. Unser Kindergarten ist bewegungsfreundlich und wir wollen den Kindern folgende Möglichkeiten geben: 1. Bewegung mit Spaß und Freude zu erleben 2. Ihren Körper, ihre persönlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten kennen zu lernen und einschätzen zu können 3. Durch Bewegung Risiken einzugehen und zu kalkulieren 4. Mit allen Sinnen zu lernen, denn was Kinder mit dem Kopf verstehen sollen, müssen sie erst mit allen Sinnen erleben. Bei diesen Prozessen entwickelt sich u.a. auch die Sprache. Dabei hat sowohl die Handlungsbewegung, wie auch die rhythmisch strukturierte Körperbewegung in Verbindung mit Sprechen eine zentrale Bedeutung. Sprechen ist Erfahrungssache - Erfahrungen sammeln Kinder nur in der Bewegung! 5. Verschiedene Bewegungsarten kennenzulernen und auszuprobieren 6. Viele Bewegungsräume vorzufinden, damit sie ihren Bewegungsdrang aus-leben können 7. Ihre Phantasie und Kreativität auszuleben 8. Ihre Körperteile einzusetzen zur Übung der Koordination von Armen, Beinen, Händen und Augen 9. Ihre Gesamtmuskulatur zu stärken, z.B. Kräftigung der Knochen, Sehnen und Bänder, Stärkung der Rückenmuskulatur 10. Neue Beziehungen aufbauen zu können 11. Zeit und Raum für eigenes Spiel zu erleben 12. Unterschiedliche Bewegungsmaterialien kennenzulernen, 13. Ungezwungen spielen zu dürfen 14. Bewegungsrituale zu erleben um dadurch Selbstvertrauen und Selbstsicherheit gewinnen zu können 15. Einen Wechsel von Bewegung und Entspannung zu erleben 16. Auch Ruhephasen zu genießen um dabei zu entspannen und neue Kraft zu tanken 17. Gesunde/ausgewogene Mahlzeiten kennenzulernen und einzunehmen

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

In unserem bewegungsfreundlichen Kindergarten gibt es leicht zugängliche Bewegungsmöglichkeiten -dürfen Kinder den Kindergarten als Bewegungsraum nutzen - erleben Kinder die Natur und ihre Möglichkeiten - kennen Kinder ihre Stärken und Schwächen - spielen Kinder mit der Bewegungsbaustelle - gibt es einen Rückzugsraum zum Entspannen - dürfen sich Kinder frei bewegen - suchen Kinder nach eigenen Lösungen - spielen Kinder im Garten - dürfen Kinder auf Bäume klettern - halten sich Kinder während des Freispiels auf dem Außengelände auf . "Die Welt der Kinder ist nur so groß wie es ihre körperlichen Fähigkeiten zulassen." Folgende Aktivitäten werden in den kommenden Wochen unseren Kindergartenalltag bereichern: • angeleitete Bewegungsangebote in der Turnhalle • Ballspiele, Lauf-, Hüpf- und Springspiele • Bewegungsbaustellen mit unterschiedlichen Materialien Fahrgeräte, Bälle, Seilen, Balancier- und Gleichgewichtsgeräte • angeleitete Angebote für gezielte Übungen, Sportarten, rhythmische Bewegungen und Tänze • Bewegung auf dem Spielplatz/Außengelände • Aufforderung zum Schaukeln, Schwingen, Rutschen, Klettern und Rumspringen • unterschiedliche Bewegungsmöglichkeiten im Gruppenraum z.B.: Trampolin anbieten • Turngeräte zur Erfahrung unterschiedlicher Bewegungs- und Fortbewegungsmöglichkeiten gehen, springen, rutschen • Podeste zum Steigen, eine Hängematte zum Schwingen • Möbel/Geräte zum Buden bauen, Spiele auf dem Boden kriechen und krabbeln • Bewegungsreize in Spielszenen einbauen Piraten-, Indianerspiele, Rollenspiele • Fingerspiele, Kreis- und Tanzspiele • Bewegung durch selbstständiges Handeln im Alltag z.B. Materialien holen und wegbringen, kleine Aufträge ausführen • Spaziergänge • Bewegungsangebote durch Fachleute Tennis, Fußball, Korfball • Angebote aus dem Präventionsprogramm "Fit von klein auf"

Rückblick:

Die vergangenen Projektwochen waren für unsere 101 Kinder ein spannendes Erlebnis. Die Bewegungsförderung, als Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit reduzierte sich nicht nur auf unseren Bewegungsraum, den Flur oder das Außengelände. Es galt, das ganze Haus in den Blick zu nehmen. Dabei halfen uns, ausgehend von den Bedürfnissen der Kinder, drei Grundfragen:
Was schränkt Bewegung ein?
Was gestattet Bewegung?
Was fördert Bewegung?
Entsprechend gestalteten wir unser Gruppenangebot. Wir veränderten Räume und schafften Platz für Bewegung. Trampoline, Matten, Bälle, Tücher, Hängematten im Gruppenraum, innenliegende Rutschen, Fahrzeuge im Flur usw. motivierten täglich die Kinder zur spontanen Bewegung. Bewegungsbaustellen in der Turnhalle waren immer wieder ein äußerst beliebtes Bewegungsangebot für unsere altersheterogene Kindergruppe, da sie vielseitige Bewegungserfahrungen, Spiel-, Lern- und Kooperationsmöglichkeiten boten. Krabbeln, hochziehen, aufstehen, umfallen, rennen, kullern, schaukeln, springen, balancieren, werfen…, unsere Kinder waren ständig in Bewegung und konnten ihren natürlichen Bewegungsdrang und Forschergeist erproben und ausleben.
Wir konnten außerdem beobachten, dass unsere Kinder viel selbstbewusster wurden, indem wir ihnen neue Erfolgserlebnisse, z.B. am Klettergerüst oder auf dem Außengelände bewusst machten. Die Kinder stellten sich verschiedensten Herausforderungen und gewannen so zum Teil sichtlich mehr Selbstvertrauen.
Die Bewegung nahm in unserem Kindergartenalltag besonders im Freispiel einen großen Raum ein. In den Spielen der Kinder entstanden ständig neue Bewegungsideen. In angeleiteten Angeboten, z.B. Korfball oder Fußball trainierten die Kinder unter anderem ihre Auge-Hand-Koordination und bewiesen sehr gute soziale Verhaltensweisen.
Der Höhepunkt unseres Projektes war der Kindergartenfußball-Cup, an dem sieben Einrichtungen beteiligt waren. Unsere Einrichtung war Ausrichter des Turniers. 400 Gäste bejubelten die Mini-Kicker und spornten die Spieler kräftig an. Das Fußballtraining war anstrengend, aber bereitete unseren Kindern viel Freude. Letztendlich hat sich die Mühe gelohnt und wir wurden 5. Gewinner.