Training zur Berufswahlorientierung und Ausbildungsreife

Ansprechpartner:

Frau Lobinski

Institution:

Theodor-Heuss-Schule

  • Fritz-Erler-Str. 2
    45701 Herten

Beschreibung und Ziele:

Mit den Trainingstagen wird das Thema der ausbildungsreifen Berufswahlorientierung sowohl in seiner gesellschafts- und wirtschaftspolitischen, als auch der persönlichen Bedeutung bearbeitet und bekommt über die Unterrichtsinhalte hinaus einen konkreten Charakter für den Einzelnen: Das Rollenverständnis hinsichtlich des bevorstehenden Praktikums, der eigenen Stärken und Schwächen in Bezug auf das Tätigkeitsfeld im Beruf, Fragestellungen im beruflichen Ausbildungskontext, im Bewerbungsgespräch Gesprächsführung findet zu diesem Zeitpunkt nicht nur abstrakt außerhalb des eigenen Bezugsrahmens statt, sondern betrifft die SchülerInnen jeden Tag neu im eigenen Erlebnisfeld. Die SchülerInnen erfahren eine interaktive und somit ganzheitlich erfahrbare Begleitung in Bezug auf ihre individuellen Fragestellungen zur Berufswahlorientierung mit dem Blick auf die Anforderungen betrieblicher Zusammenhänge und es erfolgt ein "Realitätscheck" hinsichtlich der Erwartungen für die Praktikumszeit. Dabei führen Bewegungsübungen und das Verkörpern innerer Bilder im Statuentheater zu den Fragestellungen und lassen Vertrauen in sich und das Gegenüber wachsen. Im Verlauf des Prozesses wird das Thema aus der Betroffenheit der Teilnehmer heraus szenisch weiter erarbeitet. Somit erschließt sich das Thema der Berufswahlorientierung nicht nur auf der kognitiven Ebene, sondern auch auf der körperlichen: Das Denken und das Körpererleben werden miteinander verknüpft.

1. Förderung von Basis- und Schlüsselkompetenzen Das Erwerben einer Handlungskompetenz, die den Schüler darin unterstützt aus seiner Passivität herauszutreten und zu einem handlungsfähigen Akteur hinsichtlich seiner ausbildungsreifen Berufsorientierung zu werden. Neues Verhalten übt er im Rollenspiel und erprobt es für den Alltag. 2. Schulung der Selbst- und Fremdwahrnehmung Der einzelne Schüler wird in seiner Wahrnehmung geschult, Strukturen und Mechanismen hinsichtlich verschiedener Rollenerwartungen im Zusammenhang der Berufswahl zu erkennen, eigene Kompetenzen wahrzunehmen und diese weiter zu trainieren. Mit einem frühen Erkennen von Bedingungen, die auch konflikthafte Situationen unter diesem Aspekt aufzeigen, wird der Schüler an eine Selbst- und Fremdwahrnehmung herangeführt und gleichzeitig ein kooperatives Miteinander in der Klasse eröffnet. Er lernt, aktiv Situationen beeinflussen zu können und verantwortungsbewusst zu handeln. Innere Prozesse werden im szenischen Aufbau äußerlich sichtbar und werden somit nicht nur für den Akteur, sondern auch für die anderen Interaktionspartner transparent - eine ergänzende Kommunikationsplattform wird für alle Beteiligten nachvollziehbar geschaffen. 3. Stärkung des Gemeinschaftserlebens und Teamtraining im Klassenverband Das Projekt wirkt gemeinschaftsstiftend auf den Klassenverband: das gemeinsame Erleben einen Konflikt gelöst zu haben, stärkt das Bewusstsein für den anderen in der Gruppe und somit die Verantwortung für die Gemeinschaft, erforderliche Teamfähigkeit für das spätere Berufsleben werden geübt und trainiert.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Zur Durchführung des Projektes wird die Gruppe geteilt und von je einem Spielleiter begleitet. Phasenweise werden die beiden Gruppen zusammengeführt, ihre erarbeiteten Inhalte vorzustellen und gemeinsam zu reflektieren. Reflexionsrunden werden wiederholt in den Kleingruppen durchgeführt, den Erkenntnisprozess zu vertiefen.

Rückblick:

Unter dem Motto "Training zur Berufswahlorientierung & Training der Ausbildungsreife" fanden im Juni 2016 drei Tagesworkshops im 9. Jahrgang der Theodor-Heuss-Schule statt.

In Zusammenarbeit mit 2 Mitarbeitern der Initiative "Bildung-aller-Sinne" beschäftigten sich 26 Schüler und Schülerinnen mit Zielformulierungen für ihre Berufs- und Lebensplanung sowie mit Rollenspielen rund ums Berufsleben.

Ziel des theaterpädagogischen Berufswahlcoachings war die Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken und Fähigkeiten, den persönlichen Zielsetzungen, dem eigenen Berufswunsch sowie das Einüben von Vorstellungsgesprächen.

Beginnend mit einem spielerischen "Aufwärmprogramm", befassten sich die Schüler und Schülerinnen mit Zielen, die sie kurzfristig oder längerfristig erreichen wollen. Die eigenen Stärken und Fähigkeiten wurden erforscht und im Austausch mit den Klassenkameraden reflektiert. Wie sehe ich mich? Wie sehen mich die anderen? Und passen meine Fähigkeiten zu meinem Wunschberuf? In einem nächsten Schritt übten die Schüler und Schülerinnen ein Bewerbungsgespräch. Worauf kommt es an? Was erwarten Arbeitgeber? Und wie kann ich mich selber einbringen? Hierbei spielten das Wissen um die eigenen Fähigkeiten sowie Grundlagen der Kommunikation und die Sensibilisierung für die Bedeutung der Körpersprache eine große Rolle. Durch Wiederholung der Übungen erlangten die Jugendlichen mehr Sicherheit in der Bewerbersituation und gewannen ein größeres Selbstbewusstsein für anstehende Vorstellungsgespräche.

Durch das Projekt hatten die Schüler und Schülerinnen fernab vom Schulalltag die Möglichkeit sich intensiv mit sich selbst, ihrem Wunschberuf und ihrem persönlichen Auftreten zu beschäftigen. Sie bekamen von den externen Dozenten eine Rückmeldung und hilfreiche Tipps für ihr Bewerbungsgespräch und konnten dies in einem kleinen Rahmen trainieren. Dies half ihnen mehr Sicherheit im Bewerbungsprozess und bei der Reflektion eigener Verhaltensweisen zu gewinnen.

Das theaterpädagogische Berufswahlcoaching war vorwiegend praxisorientiert und setzte auf die aktive Teilnahme der Jugendlichen. Es war eine wichtige Ergänzung zum Schulunterricht, indem das Wissen über einzelne Berufe aufgenommen wurde, um mit diesem an der Umsetzung für den konkreten Bewerbungsprozess zu arbeiten. Hierbei entwickelte jeder Schüler individuell sein eigenes Bewerberprofil und trainierte Schlüsselkompetenzen, die ihm helfen sollen im Bewerbungsgespräch souverän auftreten zu können.