Lachen und Lernen- wenn Jung und Alt sich begegnen. Ein theaterpädagogisches Generationenprojekt für einen gelingenden Übergang in die Berufswelt

Ansprechpartner:

Frau Schwarz

Institution:

Hauptschule Hachhausen

  • Westring 7
    45711 Datteln

Beschreibung und Ziele:

Gemeinsam zu lachen und gemeinsam zu lernen ist die Idee bei diesem Generationenprojekt, das gleichzeitig die Berufswahlorientierung der Schülerinnen und Schüler unterstützt. Das Projekt bringt Schülerinnen und Schüler nicht nur im Rahmen ihrer Berufswahlorientierung und Senioren verschiedener Institutionen vor Ort zusammen und schafft neue Kooperationsformen zwischen ihnen, sondern auch eben neue Lern- und Lehrräume, in der neue Sichtweisen für den anderen sich entwicklen können. Beide Zielgruppen bringen ihre Kompetenzen ein und können mit Hilfe der Kompetenzen der jeweils anderen, ihre Defizite abbauen und Qualitäten ausbauen, die jungen Menschen können ihre beruflichen Kompetenzen weiter ausbilden. Projektstandort soll der soziale Nahraum sein, in dem beide Zielgruppen ihre alltäglichen Außenbeziehungen gestalten. Methoden aus dem Theater, der gestaltenden Kunst, dem Tanz, dem Gesang und dem Musizieren werden bei der Durchführung genutzt. Das theaterpädagogische Arbeiten orientiert sich an dem Konzept Augusto Boals: Das ursprünglich als poltisches Instrument entwickelte "Theater der Unterdrückten"wurde in den letzten Jahren durch introspektive Techniken um den psychosozialen Bereich erweitert. Mit dem Projekt wird das Thema der Berufsfindung sowohl in seiner gesllschaftlich, als auch der persönlichen Bedeutung bearbeitet und bekommt über evtl. Unterrichtsinhalte hinaus einen konkreten Charakter für den Einzelnen.Das Rollenverständnis hinsichtlich generationsübergreifender Themen findet nicht nur abstrakt außerhalb des eigenen Bezugsrahmens statt, sondern betrifft die Schülerinnen und Senioren jeden Tag neu im eigenen Erlebnisfeld. Bewegungsübungen und das Verkörpern innerer Bilder im Statuentheater lassen Vertrauen in sich und das Gegenüber wachsen und führen behutsam in den theaterpädagogisch themenbezogenen Prozess ein. Im Verlauf des Prozessess wird das Thema aus der Betroffenheit der Teilnehmer heraus szenisch weiterr erarbeitet. Somit erschließt sich das Thema "Wie sehe ich die Jungen? Wie sehe ich die Alten?" nicht nur auf der kognitiven Ebene, sonder auch auf der körperlichen: das Denken und das Körpererleben werden miteinander verknüpft. Ob Träume, Tragödien, chaotische Umstände oder gemächlich dahin fließende Ereignisse, es werden gemenisam Geschichten und Anektdoten gesammelt und in kleinen Szenen in und mit der Gruppe nachgespielt. Aus den Alltagsdramen werden erinnerungswürdige Geschenke und Geschichten des Lebens zum Leben erweckt. Insbesondere werden Beziehungen zwischenMenschen thematisiert, ihre Interkulturalität, ihren Motivationen und Entscheidungen an wichtigen Wendepunkten des Lebens gemeinsam reflektiert und damit die Erfahrung einzelner gewürdigt. Das theatrale Spiel eröffnet hierbei Möglichkeiten zur Reflexion des Werdeganges und der eigenen und insbesondere beruflichen Identität. Eine gößere Klarheit über eigene Befindlichkeiten schafft Raum für weitergehende Gspräche und Begegnungen. Grundlage sind hier die in jedem Pflegekonzept vorgesehenesn ATLs, bzw AEDLs, die die Grundbedürfnisse des Menschen ins Auge fassen uns worüber sich sowohl Jung als acu Alt erkennenund wiedefinden und für junge Menschen, die sich bei ihrer Berufswahlorientierung für Pflegeberufe interessieren eine Grundlgage für ein verteifenes Verständnis des Berufsbildes. Universale Themen wie Sinnfindung im Leben, Freizeitgestaltung und soziale Kontakte sprechen über die persönliche Ebenen hinaus kollektive Erfahrungen aller anderen Anwesenden an und bringen ein Verstehen und Verständnis, Vertrauen und Verbundenheit der Teilnehmer untereinander zum Ausdruck. Während des Prozesses werden die Jugendlichen nicht nur auf ihren bevorstehenden beruflichen Kontext vorbereitet, sondern im Rahmen ihrer eigenen "Lebensplanung" an das Thema des "Miteinanders" in die Begegenung mit Senioren geführt. Eine gemeinsame Abschlusspräsentation aus Theater, Gesang und Tanz lässt die Öffentlichkeit am gewachsenen Miteinander teilnehmen und verbindliche Begegnung auch über den offiziellen Projektrahmen hinaus wachsen.

Es werden eigene und fremde Ressourcen erkannt und gestärkt, und scheinbare Defizite "des unbekannten Anderen" in Stärken verwandelt, wie z.B. Senioren mit Unterstützung der Jugendlichen die Berührungsängste vor den neuen Medien wie dem Internet zu nehmen und den Jungen über den gemeinsamen Austausch in die Begegnung mit den Älteren Orientierungsmöglichkeiten für die eigene Lebensgestaltung und Berufswahl zu vermitteln. Der Einzelne wird in seiner Wahrnehmung geschult, Strukturen und Mechanismen, die Begegnung fördern und auch verhindern können zu erkennen. Mit einem frühen Erkennen der Bedingungen, die ausgrenzende Situationen begünstigen, werden die Teilnehmerinnen zu Toleranz und Interesse gegenüber dem anderen herangeführt. Jüngere und Ältere lernen gemeinsam, aktiv auch fremde Situationen beeinflussen zu können, ohne Ignoranz und Ablehnung herbeizuführen. Ziel des Projektes ist das Erwerben einer Handlungskompetenz, die Jüngere und Ältere darin unterstützt aus der eigenen Passivität herauszutreten und zu einem handlungsfähigen Akteur zu werden. Neues Verhalten übt er im Rollenspiel und erprobt es für den Alltag. Innere Prozesse werden im szenischen Aufbau äußerlich sichtbar und werden somit nicht nur für den Akteur, sondern auch für die anderen Interaktionspartner transparent - eine ergänzende Kommunikationsplattform wird für alle Beteiligten nachvollziehbar geschaffen. Gleichzeitig wirkt das Projekt gemeinschaftsstiftend auf die bestehende Gruppe und darüber hinaus. Das gemeinsame Erleben die Frermdheit des anderen in Begegnung verwandelt zu haben, stärkt das Bewusstein für den anderen in der Gruppe und somit die Verantworutung für die Gemeinschaft. Die Ziele des Projektes sind demnach vielfältig: - Stärkung der beruflichen Kompetenz, für den Beruf wichtige Schlüsselkompetenzen/Berufswahlorientierung der SchülerInnen - Vermittlung der für Pflegeberufe wesentlichen AEDLs - Schulung der Selbst- und Fremdwahrnehmung - Soziales Kompetenztraining - Entwicklung von Zivilcourage - Stärkung des Gemeinschaftserlebens im regionalen Raum

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Jugendlichen sind in Form interaktiver Prozesse an dem Projekt beteiligt: in jeder Phase , sowohl bei den einführenden Körperübungen, beim Statuentheater, als auch beim szenischen Aufbau ist die ganze Gruppe in den Prozess einbezogen. Zur Durchführung des Projektes wird die Gruppe geteilt. Phasenweise werden die beiden Gruppen zusammengeführt, ihre erarbeiteten Inhalte vorzustellen und gemeinsam zu reflektieren. Reflexionsrunden werden wiederholt in den Kleingruppe durchgeführt, den Erkenntnisprozess zu vertiefen. Tanz, Gesang und szenisches Spiel soll eine gemeinsame Stückproduktion aus der Lebenswelt der TeilnehmerInnen abrunden.

Rückblick:

"Jung und Alt" hatten nicht nur viel Freude an den Projekttagen miteinander, sondern lernten auch voneinander. Die "Alten" lernten neue Medien kennen und die "Jungen" fanden nicht nur einen Einblick in das Berufsfeld "Pflege", sondern lernten vor allem die Menschen kennen mit ihren Geschichten und auch Weisheiten, die zu Herzen gingen. Theaterpädagogisch wurden diese Erfahrungen vor- und nachbereitet. Nicht nur hinsichtlich ihrer Berufswahl wurden sich die Schüler an den Tagen sicherer, sondern waren sich nach den gemeinsamen Tagen sicher - es wird ein Wiedersehen geben.