Beschreibung und Ziele:

Das Thema Werkzeug/Werken ist in unserer Einrichtung stets präsent: Aus Konstruktionsmaterial werden Bohrmaschinen gebaut, Legoplatten werden vertikal als Fliesen verlegt, es wird gemessen, gehämmert... Weiterhin werden bei unseren regelmäßigen Waldspaziergängen Äste gesammelt, Baumstämme begutachtet und fantasievoll geschildert, was man daraus werken könne. Daraus entstand bei unseren Kindern der Wunsch nach Werkmöglichkeiten innerhalb der Einrichtung.Die Kinder stellten konkrete Überlegungen an und entwickelten im Laufe einiger Kinderkonferenzen Ideen zur Umsetzung eines Werkbereiches. In dieser Phase konnten wir Rollenklischees feststellen: "Du bist doch ein Mädchen, du kannst gar nicht mit einer Bohrmaschine bohren" u.ä. Diese Beobachtungen bestärkten uns darin, das Projekt "Werkzeuge" anzugehen um Rollenklischees vorzubeugen und Geschlechtergerechtigkeit herzustellen. Eine Werkbank für unsere Werkecke im Flurbereich bekamen wir aus einer Partnereinrichtung zur Verfügung gestellt. Nun fehlt es an allem Anderen um unsere Projektziele zu erreichen.

Wir möchten, dass Jungen und!Mädchen ihren Tätigkeitshorizont durch den Umgang mit Werkzeug und der Materie Holz erweitern können. Sie sollen Herstellungs-und Veränderungsprozesse erleben. Durch eigenständiges Schaffen trainieren die Kinder Fähigkeiten wie räumliches Denken, Geduld und motorisches Geschick. Handlungsplanung und Kreativität werden intensiviert, handwerkliche Fähigkeiten geschult und die Sinneswahrnehmung wird gestärkt.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder beteiligen sich aktiv an der Organisationsplanung siehe Projektbeschreibung und der Anschaffung der Werkzeuge. Sie werden die Werkzeuge in Kleingruppen in Begleitung einer Erzieherin erkunden und sachgerecht nutzen. In einer Kinderkonferenz werden gemeinsam die Kriterien für einen "Werkzeugschein" festgelegt.

Rückblick:

Das Projekt "Werkzeuge erleben" war ein voller Erfolg. In einer Kinderkonferenz wurde ausgiebig darüber diskutiert, wie wir den Flurbereich umgestalten müssen, welche Werkzeuge und Materialien angeschafft werden und worin wir diese aufbewahren. Daraufhin wurden zwei Rollcontainer für das Werkzeug und robuste Körbe für das Holz angeschafft. Gemeinsam mit den Vorschulkindern wurde eine Vielfalt an Werkzeug Akku - Schrauber, Handbohrmaschinen, Hammer, Sägen, Zangen….. Holz, Kleinmaterial und Schutzausrüstung gekauft. Anschließend wurde mit den Kindern der sachgerechte Umgang mit Werkbank und Werkzeugen besprochen und trainiert. Inzwischen haben alle Kinder die Regeln verinnerlicht und eine Handwerkerurkunde als Voraussetzung zum Erlangen eines "Werkzeugscheines" erhalten. Im Tagesgeschehen fahren sich Mädchen und Jungen immer wieder gerne die Rollwagen zur Werkbank und üben sich in Kreativität und handwerklichem Geschick. Sie treffen Absprachen und gehen rücksichtsvoll miteinander um. Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei der Gelsenwasser Stiftung für diese Projektförderung durch die unser Kindergartenalltag erheblich bereichert wurde!