Gewaltfrei lernen

Ansprechpartner:

Frau Engeln

Institution:

GGS Rheinberg

  • Grote Gert 40
    47495 Rheinberg

Beschreibung und Ziele:

Unsere Schule, die seit 2010 über zwei Standorte verfügt, liegt in der Mitte Rheinbergs. Wir erfreuen uns einer kunterbunten Mischung von deutschen Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund, einer wachsenden Zahl von Flüchtlingen und Kindern, die in unterschiedlichen Formen von Familie und sehr verschiedenem sozialen Umfeld großwerden. Wir möchten diese heterogenen Bedingungen als wachsende Herausforderungen und Chance wahrnehmen, neue Konzepte des sozialen Miteinanders und Lernens zu entwickeln. Alle an unserer Schule Beteiligten, also Kinder, Eltern und LehrerInnen sollen sich an der Schule wohlfühlen und eine breite Basis für Leben, Lernen und Leisten vorfinden und vermittelt bekommen. Deshalb möchten wir das Projekt "Gewaltfrei lernen" zur Klassenstärkung und zur frühen Prävention von Ausgrenzung und Beleidigungen an unserer Schule durchführen und in unser Schulprogramm aufnehmen. Das Projekt besteht aus mehreren Modulen: - gemeinsame Fortbildungen des gesamten Schulteams - Schülertraining im Klassenverband - Elternarbeit: Informationen und praktische Übungen - Nachbereitende Phase und Wiederholungen im Schulalltag

- Förderung der sozialen Kompetenzen unserer Kinder - Prävention von Gewalt, Mobbing und Rassismus - Aufbau eines sinnvollen Interventionskonzepts - Stärkung der SchülerInnen in ihrer Handlungsfähigkeit und Persönlichkeit sowie in ihrer Kooperations- und Konfliktfähigkeit - Stärkung der Schulgemeinschaft - Förderung der Kinder in ihren sozialen, sensorischen, motorischen und sprachlichen Kompetenzen -Einbettung des Projekts mit seinen Maßnahmen und Bausteinen in das Schulprogramm der GGS Rheinberg

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

In mehreren Unterrichtseinheiten erleben die Kinder Spiele, Übungen und einfühlsame Gruppengespräche. Sie benennen eigene Probleme und Themenwünsche, wodurch sie Wertschätzung erfahren, was eine hohe Motivation zur Folge hat. Sie lernen wortstarke und gewandte Körperreaktionen für die häufigsten Konflikte kennen. Somit erhalten sie konkrete Hilfen und Handlungsstrategien für ihren Schulalltag. Sie erfahren positive Handlungsalternativen anstatt andere auszugrenzen, zu beleidigen oder zu schikanieren.

Rückblick:

Das Projekt "Gewaltfrei lernen" sorgt für Teamgeist und eine positive Lernatmosphäre an unserer Schule
Alltag an vielen Schulen: David stellt Esra ein Beinchen. Naomi macht sich über Pias neue Schuhe lustig. Finn beleidigt Hassan mit Worten und der versetzt ihm direkt einen kräftigen Schubs. Wie gehen Kinder mit solchen Beleidigungen und Provokationen angemessen um? Wie können sie sich mit Worten zur Wehr setzen und dabei gleichzeitig stark und selbstbewusst sein?
Das lernen die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Rheinberg zur Zeit von ihren Trainern Monika Seibert und Robin Christ von "Gewaltfrei lernen". Durch die Unterstützung der Stiftung Gelsenwasser und des schuleigenen Fördervereins konnte das Projekt an die Schule geholt werden. Ein Elternabend, zwei Lehrerfortbildungen sowie drei intensive Trainingsmodule für jede Klasse gehören zum Konzept. Dadurch werden alle Beteiligten in den Prozess eingebunden und können in gleicher Weise auf Auseinandersetzungen reagieren.
Wenn man zur Zeit über den Schulhof geht, hört man Sätze wie: "Stopp, hör auf, ich will es nicht!" oder " Hör jetzt auf, sonst geh ich es sagen!" oder "Stopp, jetzt geh' ich es sagen!", begleitet von körpersprachlichen Gesten wie fester Stand, ernster Blick und der ausgefahrenen Stopp-Hand. Weitere Maßnahmen werden eingeübt und stärken sowohl die Gemeinschaft der Kinder in den Klassen als auch das Lernverhalten. Denn Kinder, die gelernt haben, ihre Sprache zur Klärung von Konflikten zu nutzen, können sich auch im Unterricht besser auf das Lernen konzentrieren, sind teamfähiger und damit für ihr weiteres Leben bestens gerüstet.
Esra weiß nun, wie sie beim nächsten Mal reagiert, wenn David ihr ein Beinchen stellt!