Kreative Bewegungslandschaften - Toben, Springen, Kräfte messen…

Ansprechpartner:

Frau Görlich

Institution:

Baumberger Strolche e.V.

  • Appelhülsener Str. 15
    48301 Nottuln

Beschreibung und Ziele:

Die Kinder der Naturkita Baumberger Strolche halten sich so viel wie möglich in der Natur auf. Bei Dauerregen und eisigen Temperaturen muss die Zeit, die die Kinder draußen verbringen, leider kürzer sein, als im Sommer. Normalerweise klettern und toben unsere Kinder auf bzw. über Bäume, Baumstümpfe, Hügel und Gräben. Jetzt wird unser Bewegungsraum immer wichtiger. Es gibt Bewegungsangebote, die die Kinder nutzen können. Hier findet in Kleingruppen Kinderturnen statt, bei dem die Kinder eine aufgebaute Bewegungslandschaft vorfinden, oder mitgestalten, oder in der sich Kinder zu einem Thema z.B. einer Dschungelreise oder einer Sprungschule sportlich betätigen. Gerade im Nachmittagsbereich wird der Bewegungsraum von den Kindern auch im Freispiel vielfältig genutzt. So laden der Raum und das vorhandene Material zum Ausprobieren und Experimentieren ein. Die Kinder verbringen viel Zeit damit sich eigene Bewegungslandschaften auszudenken und aufzubauen. Hier entstehen z.B. hohe Berge, tiefe Schluchten, über die gesprungen werden muss, oder gefährliche Brücken über reißende Flüsse. Die Kinder können ihre Kreativität weitestgehend ausleben, wenn das entsprechende Material vorhanden ist. Aus diesem Grund ergab sich der Wunsch der Kinder richtig dicke und große Matten anzuschaffen, auf die z.B. von "weit oben” gesprungen werden kann, die gut für Höhlen genutzt werden können und auf denen auch mal gemütlich Pause gemacht werden kann.

Durch das Projekt können die Kinder ihren Bewegungsdrang auch Drinnen ausleben. Sie können z.B. toben, klettern, hüpfen, springen, balancieren oder rennen. Dadurch werden die motorischen Fähigkeiten der Kinder gestärkt, ebenso wie ihre geistigen Fähigkeiten. Ein Ziel des Projektes ist die Förderung der kinästhetischen Wahrnehmung durch Bewegung. Die kinästhetische Wahrnehmung gibt dem Gehirn Informationen über Zug, Druck und Winkelveränderungen an Gelenken, sowie über Streckung und Kontraktion der Muskeln und des Muskeltonus. Zum Beispiel wird durch die Kinästhesie die Muskelspannung und der Kraftaufwand für die Ausführung einer Bewegung angemessen eingestellt, ohne dass eine bewusste Planung oder visuelle Kontrolle nötig wären. Das Kind kann aufgrund dieser Informationen die Grenzen des eigenen Körpers wahrnehmen. Für die kinästhetische Wahrnehmung gibt es kein eigenes Sinnesorgan. Es werden keine Reize von außen verarbeitet, sondern Informationen aus dem eigenen Körper. Die Rezeptoren sind über den Körper verteilt an bzw. in Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken. Kinästhetische Wahrnehmung wird in vielen Bereichen des Alltags greifbar. Einige Beispiele zum Kraftsinn können dies verdeutlichen. Beim Malen dosieren Kinder die Kraft, mit der der Stift auf dem Blatt aufgesetzt wird. Beim Fangen muss der Krafteinsatz so dosiert werden, dass die Kinder merken, dass sie angetippt werden, ihnen aber das Tippen nicht wehtut. Im Turnen geschieht im Bereich Kinästhetik sehr viel im Körper. Beim Sprung auf eine Matte müssen die Gelenke in die richtige Position gebracht werden, die Muskeln werden angespannt, der Krafteinsatz des Körpers muss angemessen dosiert werden und bei Änderung der Gelenkstellung wird, ohne visuellen Reiz, Richtung und Geschwindigkeit der Bewegung erkannt. Diese Prozesse funktionieren unbewusst, werden aber z.B. durch das Turnen geübt und automatisiert und funktionieren so immer besser. Die Kinder erleben ihre körperliche Möglichkeiten und Grenzen und erweitern diese. Ein weiteres Ziel ist die Förderung der Kreativität. Dadurch, dass die Kinder ihre Bewegungslandschaften vielfach selbst gestalten, bringen sie ihre Ideen und Wünsche ein und setzen diese kreativ um. Die Materialien des Bewegungsraumes bieten vielfältige Möglichkeiten zur Eigenkonstruktion von Bewegungslandschaften und Einsetzen von Fantasie. Mit zusätzlichen Weichbodenmatten werden diese Möglichkeiten noch erweitert. Die gelungene Umsetzung der Idee und die motorische Bewältigung der Bewegungslandschaften führen dazu, dass die Kinder Erfolgserlebnisse erfahren. Dadurch wird das Selbstbewusstsein gestärkt.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder haben den Wunsch geäußert Weichbodenmatten anzuschaffen, auf die u.a. gesprungen werden kann. Mit den Matten können noch mehr Bewegungsmöglichkeiten entstehen, die die Kinder aktiv mitgestalten. Das heißt, die Kinder sind initiativ an der Projektidee beteiligt und werden auch die weitere Projektgestaltung mitbestimmen. Im Rahmen der Bewegungsangebote und Freispielphasen im Bewegungsraum haben alle Kinder der Kita die Möglichkeit die Matten zu nutzen.

Rückblick: