Deutsch für dich (Projekt des Monats November 2018)

Ansprechpartner:

Frau Langer

Institution:

Grundschulverbund Andreas-Wenneber

  • Schafstallstr. 35
    33378 Rheda-Wiedenbrück

Beschreibung und Ziele:

Der Grundschulverbund Andreas-Wenneber in Rheda-Wiedenbrück besteht aus dem Hauptstandort Andreasschule und dem Nebenstandort Wenneberschule. Seit vielen Jahren haben wir in der Schülerschaft beider Standorte viele Kinder mit Migrationshintergrund. Die Kinder kommen aus unterschiedlichen Ländern mit entsprechend unterschiedlichen Muttersprachen. Wir sind bemüht, den Kindern durch Differenzierung gerecht zu werden. Stundenweise können wir für einzelne Klassen Team-Teaching anbieten, um so gezielter fördern zu können. Da wir ab dem 01.02.2016 eine bessere Lehrerbesetzung haben werden, wollen wir die Kinder, die ohne deutsche Sprachkenntnisse in den Klassen sind, noch intensiver unterstützen. Im Moment sind es im Hauptstandort 6 Kinder, wobei es sicher stetig mehr werden. An jedem Schultag werden die Kinder aus den Klassen 1 und 2 in der 3. und 4. Unterrichtsstunde von einer Lehrkraft betreut, um vor allem die deutsche Sprache zu lernen. Die Kinder der 3. und 4. Klassen erhalten diese Betreuung jeden Morgen in den 1. und 2. Stunden durch eine andere Lehrkraft. Leider haben wir im Prinzip keinen freien Raum für diese zusätzliche Förderung. Deshalb müssen wir einen Raum aus dem Ganztag OGGS nutzen. Das bedeutet, dass wir unser Material jeden Morgen in den Raum bringen müssen und mittags wieder mitnehmen müssen, damit die OGGS-Kinder genügend Platz für ihre Aktivitäten haben. Um die Materialien leichter transportieren zu können, wollen wir eine Spiel- und Bastelinsel mit 32 Schüben anschaffen. Die Kosten dafür belaufen sich schon auf 349,00 Euro. Hier kann Material aufbewahrt werden und jedes Kind hat ein Schubfach für sich und seine Sachen. Zwei Laptops sollen helfen, auch in den Kleingruppen noch individueller lernen zu können. Lernsoftware und Übersetzungsprogramme bieten sich hier an. Die weiteren Materialien sind bereits im Nebenstandort im Einsatz und haben sich dort bewährt.

Uns ist es wichtig, dass die Kinder möglichst schnell die deutsche Sprache erlernen, um am normalen Unterricht im Klassenverband teilnehmen zu können. So ist eine schnelle Integration möglich.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder arbeiten täglich mit den Materilaien. Es werden immer andere Kinder kommen. Das Material ist immer wieder einsetzbar.

Rückblick:

Das Projekt "Deutsch für Dich" setzte sich zum Ziel, neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler ohne Deutschkenntnisse im Rahmen des DaZ-Unterrichts an die deutsche Sprache heranzuführen.
Dies geschieht aktuell in mehreren Kleingruppen für circa zwei Stunden pro Schultag. Um alle Kinder individuell fördern zu können, wurden verschiedene Unterrichtsmaterialien wie Bildkarten, TING-Stifte, Hörbilderbücher, Lernplakate, Brettspiele, Wimmelbücher, Arbeitshefte und zwei iPads angeschafft.
So sollte es möglich werden, jedes Kind individuell auf seinem aktuellen Sprachstand zu fördern und darüber hinaus Kinder, die aus Kriegsgebieten kommen, ganz behutsam und spielerisch in der Schule willkommen zu heißen und langsam an die deutsche Sprache heranzuführen.
Die tägliche Arbeit wird durch einen praktischen Rollwagen, in dem die Materialien untergebracht sind, deutlich erleichtert.
Für jedes Kind gibt es in dem bereits erwähnten Rollwagen eine eigene Schublade, in der sie ihre Materialen aufbewahren können. Dies trägt dazu bei, den Kindern eine gewisse Verlässlichkeit und ein Gefühl von Zugehörigkeit zu vermitteln.
Durch die Vielzahl der Materialien werden den Kindern verschiedene Zugänge zur Sprache ermöglicht. Im Sinne des eigenverantwortlichen, individuellen Lernens werden Teile der Lernzeit von den Schülerinnen und Schülern, anfangs mit Unterstützung der Lehrkraft, selbst geplant und organisiert.
Es gibt eine Vielzahl an Kindern ohne oder mit wenigen Deutschkenntnissen an der Schule. Dabei haben alle Kinder völlig unterschiedliche Lernvoraussetzungen. Manche Kinder sind in ihrer Muttersprache noch nicht alphabetisiert und haben noch nie eine Schule oder einen Kindergarten besucht, andere waren in ihrem Heimatland schon sehr gute Schülerinnen oder Schüler. Dazu kommt zunehmend das Problem, dass einige Kinder stark trauern oder sogar traumatisiert sind. Oft wurden Familien auseinandergerissen.
Deswegen hat es sich als sehr wertvoll erwiesen, diesen Kindern einen verlässlichen Rahmen zu geben, in dem sie Wertschätzung erfahren und in dem ihnen Zeit gegeben wird, so dass sie sich schließlich auf ihrem Niveau und über ihren eigenen Zugang der deutschen Sprache nähern können.