Vom Saatkorn zum Gaumenschmaus

Ansprechpartner:

Herr Langenkamp

Institution:

Haard-Johannesschule

  • In de Flaslänne 22
    45770 Marl

Beschreibung und Ziele:

Wo gibt es eine bessere Möglichkeit, eigenhändig biologischen Pflanzenbau auszuprobieren, als im Schulgarten? Leider kann unsere Schule auf Grund der baulichen Gegebenheiten keinen Schulgarten auf dem Schulgelände einrichten. Lösung bietet hier nur der kleine Innenhof, auf dem wir eine Kräuterspirale neben dem vorhandenen Komposter installieren möchten, damit der biologisch erzeugte Kompost-Dünger Verwendung durch die Kinder findet und das Angebot einer Gartentherapeutin in der unmittelbaren Umgebung der Schule, die uns einen Garten und ein Gewächshaus zur Bewirtschaftung zur Verfügung stellen würde.

In unserem Projekt lassen sich die bereits im Schulalltag verankerten Meilensteine, wie das Gesunde Frühstück inclusive des EU-Schulobstprojektes, in dem die Kinder täglich mit Obst und Gemüse beköstigt werden und der im Unterricht angesprochenen Aspekte der "Gesunden Ernährung" praktisch nachvollziehen und optimieren. Die Schülerinnen und Schüler können durch die Arbeit in der Kräuterspirale und im Gartenbeet ihre Kenntnisse über die Vermehrung von Pflanzen und ihre Lebensgrundlagen vertiefen. Sie beobachten die Pflanzen in ihrer Entwicklung. Bei der Pflege der Pflanzen erhalten die Kinder über einen längeren Zeitraum erste Einblicke in deren Lebensbedingungen Keim- und Wachstumsbedingungen, also von der Aussaat bis zur Ernte und den jahreszeitlichen Rhythmus. Es werden nicht nur vielfältige Fertigkeiten und Fähigkeiten gestärkt, sondern auch das Planen und Durchführen eines gemeinsamen Vorhabens. Beim Anbau von Gemüse erleben die Schülerinnen und Schüler unmittelbar, dass sich ihr Arbeitseinsatz lohnt. Reiche Ernteergebnisse fördern eine positive Einstellung zur körperlichen Arbeit. In unserem Projekt sollen die Schülerinnen und Schüler die einheimische Gemüsesorten und die Bedeutung der Bodenfruchtbarkeit sowie der Artenvielfalt kennen lernen, erfahren, wie in der Praxis ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leichtlösliche Mineraldünger Gartenbau betrieben werden kann. Vielfältige Sinneserfahrungen riechen, schmecken, fühlen, hören, sehen erfahren und sammeln.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder underer Schule sollen: - an der Errichtung der Kräuterspirale und der Herrichtung des Beetes aktiv mitwirken, - durch die Arbeit in der Kräuterspirale und im Gartenbeet ihre Kenntnisse über die Vermehrung von Pflanzen und ihre Lebensgrundlagen vertiefen, - die Pflanzen in ihrer Entwicklung beobachten und pflegen sowie die Beobachtungen dokumentieren, - die einheimische Gemüsesorten und die Bedeutung der Bodenfruchtbarkeit sowie der Artenvielfalt kennen lernen, - erfahren, wie ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leichtlösliche Mineraldünger Gartenbau betrieben werden kann, - Sinneserfahrungen riechen, schmecken, fühlen, hören, sehen erfahren und sammeln, indem die Kinder das selbst angepflanzte, selbst aufgezogene, selbst gepflegte und natürlich auch selbst geentete "Beetprodukt" verköstigen. Dazu möchten wir z.B. die "Konvenienz Produkte" die es zum Mittagessen in der Schule gibt "aufpimpen". Da dieses Projekt dauerhaft installiert werden soll, sollen weitere Beetbepflanzungen mit Setzlingen stattfinden, die in den einzelnen Klassen in einem selbstgebauten Klassenminigewächshaus vorgezogen werden, d.h. die Aussaat und Anzucht der weiteren Setzlinge erfolgt in den Klassen und wird anschließend ins große Beet umgepflanzt.

Rückblick:

Unser Hochbeet ist ein Blickfang im Innenhof geworden, der zum Verweilen und anpacken einläd. Der Aufbau gestaltete sich doch schwieriger als gedacht, da die schweren Pflanzkübel über das Treppenhaus in den Innenhof getragen werden mussten. Dazu bekamen wir sehr hilfreiche Unterstützung durch die im Stadtteil ansässige Gartenlandschaftsbaufirma, die uns auch die Pflanzkübel anlieferte und uns bei der Planung des Unterbaus über den Aufbau sowie die anschließende Erstbepflanzung ünterstützte und für alle Fragen zur Verfügung stand. Das Hochbeet wurde von der Garten-AG mit Wassermelone, Salatgurke, Kürbis, Kola- und Maggipflanzen, Fenchel, Rasmarin, Schnittlauch, Bärlauch, Tomaten, Zitronengras und vielen anderen Pflänzchen bepflanzt, gehegt und gepflegt, gemessen und dokumentiert. Bereits nach den Sommerferien konnten die ersten Früchte geentet werden. In der Schulküche wurden die Früchte gewaschen und zum "Pimpen" des OGS-Mittagessen eingesetzt. Die Kinder stellten eine Beziehung zu den Pflanzen her, indem sie bereits nach kurzer Zeit von "ihrer Tomatenpflanze" oder "seinem Zitronengras" sprachen. Sie freuten sich über jede ausgebildete Frucht und waren betroffen, wenn beispielsweise ein Kürbis von der Mutterpflanze abbrach. Für die "Kalte Jahreszeit" ist der Besatz des Beetes mit Winterporre geplant. Wir freuen uns jetzt schon auf einen erfolgreichen Ertrag!