Teutolab Chemie am Marien-Gymnasium

Ansprechpartner:

Herr Hagdorn

Institution:

Marien-Gymnasium

  • Am Breilsgraben 2
    59457 Werl

Beschreibung und Ziele:

Im Schuljahr 2014/2015 hat die Gelsenwasser AG das Projekt "Teutolabchemie am Marien-Gymnasium" gefördert. 320 Grundschülerinnen und Grundschüler aus Werl und Umgebung konnten von der Förderung profitiert. Das Projekt war ein großer Erfolg und wurde im Jahr 2015/2016 leider ohne die Förderung der Gelsewasser AG fortgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler waren durchweg begeistert. Auch von den Grundschullehrerinnen und Grundschullehrern und deren Direktoren und Direktorinnen haben wir großes Lob bekommen. Seit dem Schuljahr 2015 erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Forscherbuch, welches ich Ihnen auf dem Postweg zukommen lasse. Die Kinder erhalten es, um Inhalte des Forschertages zu vertiefen. Das Buch hat auch an der Universität Bielefeld, dem Ursprungsort der Teutolabchemie, für große Begeisterung gesorgt. Das Team um Professor Dr. Herbers plant nun, diese Form des nachhaltigen Lernens dort einzuführen. Neben den Grundschülerinnen und Grundschülern haben auch die sechs Schülerbetreuerinnen und Schülerbetreuer von dem Projekt profitiert. Im Kontakt mit den Grundschülerinnen und Grundschülern konnten sie ihr pädagogisches Geschick erfahren und verfeinern. Das Erfolgsprojekt "Teutolabchemie für Grundschüler" soll im Jahr 2016/2017 fortgesetzt werden. Diesmal sollen auch die Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer in Form von Experimentierworkshops mit einbezogen werden, um eine weiteren Schritt in Richtung nachhaltiges Lernen zu gehen. Bevor hierauf eingegangen wird, soll erneut ein kleiner Einblick in den Ablauf dieses Experimentiernachmittages gegeben werden: Ein Teutolabnachmittag an unserer Schule läuft wie folgt ab: Die betreuende Lehrerin bzw. der betreuende Lehrer, in diesem Fall Okka Hagemann oder Marco Hagedorn, begrüßt die Schülerinnen und Schüler und stimmt auf die Experimente ein. Die Grundschulkinder bekommen dann Kittel, die wir mit ihrer Hilfe anschaffen konnten, Brillen ein persönliches Namensschild. Die maximal 18 Personen starke Gruppe wird nun in drei Gruppen aufgeteilt, so dass jede Gruppe aus maximal 6 Personen besteht. Jede Gruppe wird einem der drei Oberstufenschülerinnen/Oberstufenschülern zugeordnet. Dann wird eine Lernstraße durchlaufen, die ungefähr 105 Minuten beansprucht. In ersten Experimenten gehen die Grundschülerinnen und Grundschüler der Zitronenschale auf den Grund. Sie finden heraus, dass sich in der Schale ein brennbares nur mit Seife ablösbares Öl befindet. Danach untersuchen sie das Innere der Zitrone. Sie schmecken, dass der Zitronensaft sauer ist. Im Folgenden lernen die Schülerinnen und Schüler, dass man Säuren und Seifen mit Hilfe einer "chemischen Zunge" nachweisen kann, einem so geannten Indikator. Als Indikator wird Rotkohlsaft verwendet der zunächst hergestellt wird. Bei ihren Experimenten lernen die Kinder das der Indikator die "Geschmacksrichtungen" sauer und seifig nicht aber süß und salzig erkennt. Das Wissen wird an einem Rotkohlindikatorpapier gefestigt, auf dem die Schülerinnen und Schüler ein Säure-Seife-Bild malen. In einem weiteren Versuch wird der eigene Name mit Säure in Marmor geätzt und die Duftbar mit Duftölen besucht. Abschließend durchlaufen die Schülerinnen und Schüler noch ein Quiz, um das erworbene chemische Wissen zu festigen. Ihre Produkte Marmorplatte mit Namen, Säure-Seife-Bild, Namensschild, Quiz nehmen die Grundschulkinder mit nach Hause. In einer abschließenden Besprechung, die nun wieder vom Lehrer übernommen wird, wird noch einmal auf chemische Einzelheiten eingegangen, das Forscherbuch vorgestellt und die Schülerinnen und Schüler werden verabschiedet. Eine Neuerung in diesem Durchlauf soll, wie schon kurz erwähnt wurde, ein Experimentiernachmittag mit den Grundschullehren und Grundschullehrerinnen sein. Dieser Nachmittag soll dazu beitragen, dass die gelernten Inhalte im Unterricht aufgegriffen werden. Ein zentraler Punkt können hier die Experimente des Forscherbuches sein.

Wir möchten mit diesem Projekt dazu beitragen, die Faszination für Chemie und für Naturwissenschaften im Allgemeinen schon im Grundschulalter zu wecken und zu stärken. Dazu nutzen wir das wissenschaftlich erprobte und evaluierte Konzept der teutolab Chemie der Universität Bielefeld. Um die Neugier aufrecht zu erhalten und gelerntes zu vertiefen, geben wir den Grundschulkindern ein Forscherheft mit. So wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass die in der Grundschule oftmals stiefmütterlich behandelte Chemie stärker in den Fokus der Grundschule und der Grundkinder rückt. Zudem möchten wir den Grundschülerinnen und Grundschülern zeigen, dass an unserer Schule, die die Auszeichnung MINT freundliche Schule trägt, eine chemische bzw. naturwissenschaftliche Bildung auf sehr hohem Niveau angeboten wird. Wir konnten in den letzten Jahren mit Hilfe des Fonds der Chemischen Industrie, der RÜTGERS STIFTUNG, der Bayer Science and Education Foundation und auch durch die beträchtliche Förderung der Gelsenwasser AG unser naturwissenschaftliches Angebot für Schülerinnen und Schüler stark erweitern. Dies betrifft den regulären Unterricht aber auch die Arbeit in AGs. Als Folge dieser Angebote kommen dauerhaft Leistungskurse im Bereich Biologie, Chemie, Physik und Mathematik zustande. Zudem ist bei uns die Wettbewerbskultur sehr positiv beeinflusst worden. So nehmen unsere Schülerinnen und Schüler mit großem Erfolg bei Wettwerben wie Chemie entdecken, der Chemieolympiade, der Mathematikolympiade, dem Gedankenblitz, dem Biber-Wettbewerb der Informatik und dem Känguru-Wettbewerb der Mathematik teil. Seit sieben Jahren nimmt unsere Schule zudem regelmäßig mit großem Erfolg an Jugend forscht Wettbewerben teil. Im Jahr 2015 haben wir den "Jugend forscht Schulpreis" erhalten. Im Jahr 2010 erhielt das Projekt "Moos und Nematoden-AG" den 2. Platz des Wettbewerbs "Schule trifft Wissenschaft". Das gewonnene Preisgeld von 20 000 Euro wurde ebenfalls in die Ausstattung der Naturwissenschaften gesteckt. Im Jahr 2015 konnten wir den Jugend forscht Schulpreis gewinnen. Die Teutolabchemie am Marien-Gymnasium stellt somit nicht nur einen punktuellen Beitrag zur naturwissenschaftlichen Nachwuchsförderung dar, sondern ist ein weiterer Baustein aus dem Bereich der MINT Förderung

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Im Mittelpunkt dieses Projekts stehen Kinder der 4. Grundschulklasse. Sie lernen, wie in der Kurzbeschreibung des Projekts dargestellt, zwei Stunden die faszinierende Welt der Chemie mit allen Sinnen kennen. Damit nach diesen zwei Stunden nicht Schluss ist, erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Forscherbuch. Dieses greift die durchgeführten Experimente auf und erweitert sie. Alle Experimente können im häuslichen Umfeld durchgeführt werden. Durch den dieses Jahr stattfindenden Einbezug der Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer sollen die Experimente und das Forscherbuch auch Einzug in den Sachkundeunterricht erhalten. Auch werden die Schülerbetreuer, Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, persönlich bei der Betreuung der Grundschulkinder wachsen. Sie schlüpfen in die Lehrerrolle und begleiten bis zu sechs Grundschülerinnen und Grundschüler an diesem Tag.

Rückblick: