Erweiterung der Sozialkompetenz - Das "Erwachsen werden" unterstützen

Ansprechpartner:

Herr Gebhardt

Institution:

Sekundarschule Lüdinghausen

  • Tüllinghofer Str. 25
    59348 Lüdinghausen

Beschreibung und Ziele:

Das Projekt begleitet die Schülerinnen und Schüler während der gesamten fünften und sechsten Klasse und lässt sich in folgenden Bausteinen skizzieren: 1. Kennenlerntag: Schon vor dem Schulstart an der neu gegründeten Schule treffen sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren neuen Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern, um sich gegenseitig und die neue Schule kennen zu lernen. Dies baut Ängste und Vorbehalte ab und ermöglicht Vorfreude auf die neue Schule. 2. Sanfter Übergang: Die ersten drei Tage an der neuen Schule verbringen die Schülerinnen und Schüler komplett gemeinsam mit ihren Klassenlehrerinnen und -lehrern. Hier können sie sich in aller Ruhe weiter gegenseitig kennen lernen, die Schule beispielsweise mit einer Rallye erkunden und die Gepflogenheiten und Arbeitsweisen der neuen Schule erfahren. Abgeschlossen wir diese erste halbe Schulwoche mit einer gemeinsamen Aktion von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern und Eltern, die durch die Schule und den Förderverein vorbereitet wird. Hier soll eine gemeinsame Veranstaltung, z. B. ein Menschenkickerturnier, stattfinden, bei dem der Fairplaygedanke und das Miteinander im Zentrum stehen und auch die Eltern Gelegenheit haben, sich untereinander kennen zu lernen. 3. Klassenlehrerstunden: Im Stundenplan der Klassen 5 fest vorgesehen sind zwei Klassenlehrerstunden, die vorwiegend dem Sozialen Lernen dienen. Im "Klassenrat" können Probleme und aktuelle Anliegen erörtert werden. Schüler lernen demokratische Prinzipen kennen und werden in ihrer Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit, sowie ihrer Teamfähigkeit geschult. Ein weiterer Baustein für das Soziale Lernen ist das Konzept Lions Quest. Es unterstützt das "Erwachsen werden" und fördert: - die Entwicklung eines gesunden Selbstvertrauens und Selbstwertgefühls - die Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und denen der anderen - die Fähigkeit, Kontakte aufzunehmen, Freundschaften aufzubauen und Beziehungen einzugehen - kritisches Denken und den Mut, die eigene Meinung offen zu vertreten - die Bereitschaft, sich für sich selbst und andere zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen, und so das Bewusstsein, etwas bewirken zu können und daraus Bestätigung zu erhalten - die Fähigkeit, sich verantwortlich zu entscheiden und auch so zu handeln. 4. Gestaltung des Ganztages: Die 2015 neu gegründete Sekundarschule ist die erste gebundene Ganztagsschule vor Ort. Hier sollen die Schülerinnen und Schüler ihren Fähigkeiten entsprechen in die Planung, Gestaltung und Durchführung der Ganztagsangebote mit einbezogen werden. Vielfältige Bewegungsangebote auf dem Schulgelände sowie Spiel-, Lese- und Entspannungs- und Bastelangebote sind geplant und bedürfen der materiellen und personellen Unterstützung. 5. Fair Mobil: Im zweiten Halbjahr der Klasse fünf führen wir gemeinsam mit dem Jugendrotkreuz einen Projekttag durch. Mit Hilfe des Fair Mobils werden an verschiedenen Stationen Aufgaben und Situationen bewältigt, die Sozialkompetenz erfordern und schulen. Diese Stationen werden von Schülerinnen und Schülern der 10er Klassen der benachbarten Realschule und/oder der benachbarten Hauptschule betreut, was auch für diese Schülerinnen und Schüler eine wichtige Bereicherung ist und darüber hinaus zeigt, dass die drei Schulen des Schulzentrums zusammen wachsen und eine große Schulgemeinschaft bilden werden. 6. Weitere Bausteine: Im weiteren Verlauf der Unterstufe konfrontieren die Aktivitäten des Schullebens die Schülerinnen und Schüler immer wieder mit Situationen im Sinne des Projektgedankens. Dazu gehören die Karnevalsfeier, Sportfeste, Wander- und Aktionstage genauso wie die Klassenfahrt zu Beginn der sechsten Klasse. Im Verlauf der Unterstufe ist auch ein Medientraining vorgesehen, das über die Gefahren des Internets und Cybermobbing informiert, sinnvolle Verhaltensstrategien vermittelt und die Schülerinnen und Schüler befähigt sich verantwortlich zu verhalten. Die Entwicklung der Sozialkompetenz ist nach der Unterstufe natürlich nicht abgeschlossen Sie wird im weiteren Verlauf der Schulzeit fortgeführt.

Ziel des Projektes ist es, den Schülerinnen und Schülern der Grundschule, einen möglichst reibungslosen Übergang zur 2015 neu gegründeten Sekundarschule zu ermöglichen, sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Sozialkompetenz zu fördern, sie auf das Erwachsen werden vorzubereiten und sie zu befähigen Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Schülerinnen und Schüler sind natürlich permanenter Bestandteil des Projektes. Sie sind über ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten, Interessen, Wünsche, Ängste und Befürchtungen in das Projektgeschehen eingebunden. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern entwickeln und planen sie die entsprechenden Bausteine, die zusammen bearbeitet und reflektiert werden.

Rückblick:

Da das Projekt "Erweiterung der Sozialkompetenz - das "Erwachsen werden" unterstützen" ein Projekt ist, dass über einen längeren Zeitraum von etwa zwei Jahren läuft, kann die Dokumentation nur einen Teil des diesjährigen Projektes umfassen und wird durch Erfahrungen aus dem vergangenen Durchgang ergänzt.

Der Kennenlerntag vor den Sommerferien ermöglicht den Schülerinnen und Schülern nicht nur ein erstes Kennenlernen der Klassenkameraden und der neuen Mitschüler, sondern hilft, Ängste zu artikulieren und abzubauen.

Gerade auch aus diesem Grund findet der Unterricht in den ersten drei Tagen an der Sekundarschule in Lüdinghausen nur beim Klassenlehrerteam statt. Sie lernen sich und ihre neue Schule kennen und erarbeiten die ersten Klassenregeln und organisatorische Abläufe in ihrer Klasse.

Zum Abschluss dieser ersten Woche fand dann das sogenannte "Menschenkickerturnier" bei bestem Sommerwetter statt, bei dem nicht nur der Wettbewerbsgedanke, sondern auch der Fairness- und Teamgedanke sowie das Miteinander im Mittelpunkt standen. Auch die Eltern konnten ihre Kinder in Aktion erleben und sich untereinander kennenlernen. Diese gemeinsamen Aktivitäten fördern das soziale Miteinander und vermindern Ausgrenzung und Mobbing.

Gleiches wird durch die beiden Klassenlehrerstunden, montags zu Wochenbeginn und freitags vor dem Wochenende erreicht, bei dem je nach Aktualität und Bedürfnis Themen des "Lernen Lernens" oder des "Erwachsenwerdens" Lions Quest im Mittelpunkt stehen. Auch der Gedanke des Klassenrates wird hier regelmäßig aufgegriffen und umgesetzt. Natürlich befinden sich die neuen Fünfer hier noch am Anfang.

Der Ganztag ist für die Schüler eine ganz neue Erfahrung. Daher werden die Schüler langsam herangeführt, indem in jeder vollen Schulwoche ein weiterer langer Tag bis 15.05 Uhr hinzukommt. Vor allem die einstündige Mittagspause liefert den Kindern vielfältige Bewegungs- und Entspannungsangebote. Neben dem "Smart-eating" in der Mensa werden einerseits freie Bewegungsangebote und andererseits angeleitete Aktionen angeboten. Hierfür sind natürlich diverse Spiel- und Bewegungsgeräte notwendig. Besonders schön ist es, wenn sich die "erfahrenen Sechser" dann für die "neuen-Fünfer" engagieren.

Die Veranstaltung mit dem Fair mobil findet erst im neuen Jahr statt. Die Erfahrungen des letzten Jahres zeigen aber, dass der Zeitpunkt im März gut gewählt ist um einen Blick auf die Entwicklung der Klassengemeinschaft und der Sozialkompetenz zu werfen. Die Unterstützung durch das Jugendrotkreuz und 10er Schüler der benachbarten Realschule ermöglicht es den Lehrern auch von außen das Geschehen zu beobachten und ebenso externe Einblicke und Hinweise zu erhalten.

Die Erfahrungen bestätigen die Wichtigkeit und die positiven Auswirkungen dieser Bausteine. Daher sind wir dem Unternehmen Gelsenwasser besonders dankbar, uns in unserem Vorhaben unterstützt zu haben.