Konzept "gezielte und themenorietierte Mathematik - Nachhilfe durch sozial engagierte und leistungsstarke SchülerInnen der Realschule Datteln"

Ansprechpartner:

Frau Dinnus-LInne

Institution:

städtische Realschule Datteln

  • Wiesenstr. 12
    45711 Datteln

Beschreibung und Ziele:

Idee / Hintergrund: An unserer Schule gibt es zahlreiche SchülerInnen, die sich sozial engagieren möchten. Die städtische Realschule Datteln möchte dies unterstützen. In diesem Zusammenhang versucht die Schule stets neue Möglichkeiten zu finden, um Schülerinitiativen zu fördern. Als neues Projekt möchte die Realschule eine für jedermann bezahlbare Mathematik - Nachhilfe durch sozial engagierte und leistungsstarke SchülerInnen aufbauen. Warum gerade Nachhilfe in Mathematik? Aus den eigenen Erfahrungen der MathematikleherInnen dieser Schule, ist ein stetiger Anstieg von Schülern, die Nachhilfe in Mathematik erhalten, zu beobachten. Auffallend dabei, sind die großen Defizite in den Lerninhalten der Mathematik für Klassen 7 und 8. Die Auswertung der allgemeinen Lernstandserhebung und der zentralen Abschlussprüfungen machen deutlich, dass diese großen Defizite in den mathematischen Lerninhalten bestehen. Hier möchte die Realschule entgegenwirken. Die Schule möchte prinzipiell gute Möglichkeit schaffen, um einen Großteil von SchülerInnen adäquate mathematische Grundlagen für die spätere berufliche Ausbildung oder für weitere Schulabschlüsse zu ermöglichen. Realschule möchte durch die Betreuung eines Schülerpols, leistungsstarker SchülerInnen, Nachhilfe bezahlbar machen. Das Projekt wird kontinuierlich durch eine professionelle Mathematiklehrerin dieser Schule begleitet und unterstützt.

- Förderung der mathematische Lerninhalte, damit SchülerInnen eine gute Basis für die spätere berufliche Laufbahn haben. - Poziale der einzelnen SchülerInnen wecken und fördern - Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen, Kontakte ermöglichen Selbstwertgefühl steigern - soziale Kompetenzen vermitteln - Selbstwert der SchülerInnen stärken - Erreichbarkeit einer Vielzahl der SchülerInnen dieser Schule

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Aufbau der Nachhilfe: • Insgesamt sollen 11 Nachhilfe - Gruppen aufgebaut werden, sodass für jede Klasse 6 bis 8 eine Fördergruppe besteht. • Es soll für die SchülerInnen, der Klassen 6,7 und 8, insbesondere der Klassen 7 und 8, Nachhilfe angeboten werden. • Die hilfebedürftigen SchülerInnen sollen dort systematisch auf die Hauptinhalte der Lernstandserhebungen und zentralen Abschlussprüfungen gefördert werden. • Die Nachhilfe soll hauptsächlich durch Schüler der Klassen 9 und 10 durchgeführt werden. • An zwei Nachmittagen, Mittwoch und Donnerstag, für je eine Zeitstunde in den Räumen der Realschule. • Die hilfebedürftigen SchülerInnen werden in Dreier-Gruppen unterrichtet. • Betreuung und Begleitung erhalten die als Nachhilfe-Lehrer tätigen SchülerInnen durch eine Mathematiklehrerin und der örtlichen Schulsozialarbeiterin. • Nachhilfematerial Bücher, Kopien usw. werden von der Realschule gestellt. • Die Eltern melden ihre Kinder verbindlich in der Nachhilfegruppe an. Evaluation: • Zu Beginn der Nachhilfe soll bei jedem hilfebedürftiger SchülerInnen der Ist-Zustand ermitteln werden. Hierzu wird durch die Mathematiklehrerin einen Diagnose - Bogen für jedes Kind erstellt. Zusätzlich erhalten die SchülerInnen einen Fragenbogen, in dem sie ihre mathematischen Defizite selbst einschätzen sollen. Die Ergebnisse werden schriftlich für jedes einzelne Kind festgehalten. • Es findet, in Form eines Mathe - Tests, eine regelmäßige Überprüfung ca. alle 4 Monate der erlernten mathematischen Inhalte durch die Mathematiklehrerin statt. • Die SchülerInnen, die Nachhilfe angeboten haben, erhalten von der Realschule eine Urkunde und einen positiven Vermerk auf dem Abschlusszeugnis.

Rückblick:

Evaluation des Mathenachhilfeprojekts an der RSD
Einführung des Projekts:
Das Mathenachhilfeprojekt gestaltete sich trotz anfänglicher Skepsis von Anfang an überdurchschnittlich gut. Das Projekt startete durch gezielte Unterstützung der unterrichtenden Mathelehrer, somit entstanden sofort 12 Gruppen. Innerhalb von 8 Wochen erweitere sich das Projekt durch Mundpropaganda der Schüler auf 15 Gruppen a 3 Schüler.

Umfang:
Insgesamt umfasst das Nachhilfeprojekt 41 SuS, die regelmäßig an der mathematischen Förderung teilnehmen. Diese Förderung wird durch 15 leistungsstarke SuS höherer Klassen unterstützt. Zudem findet eine kontinuierliche Betreuung durch eine Mathelehrerin und die Schulsozialarbeiterin statt.
Organisation:
Die 15 aufgebauten Gruppen treffen sich entweder mittwochs oder donnerstags nach dem regulären Unterricht in der Schule. In ihren festgelegten Gruppen treffen sich maximal drei Schüler einer Jahrgangsstufe. Die Nachhilfelehrer stimmen individuell nach ihrer Gruppe die jeweiligen mathematischen Themen ab und setzen gezieltes Material ein. Den Nachhilfelehrern stehen Bücher, Arbeitshefte, Zirkel usw. zur freien Verfügung. Den Nachweis über geleistete Themeninhalte, Anwesenheit und erbrachten Stunden führen die Nachhilfelehrer eigenständig in einem Ordner.
Auswahl der Nachhilfelehrer:
Die am Projekt teilnehmenden Nachhilfelehrer sind SuS aus den Jahrgängen 7-10. Diese haben sich durch gute mathematische Leistungen sowie einem positiven Sozialverhalten für die Mathematiknachhilfe qualifiziert. Zudem verfügen diese SuS über ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit.
Sicherung der Leistung:
Um die Kompetenz der Nachhilfelehrer zu gewährleisten, findet eine eigenständige Vorbereitung der mathematischen Inhalte durch die Nachhilfelehrer statt. Darüber hinaus finden regelmäßige durch die Mathematiklehrerin geleitete Schulungen statt, die den Nachhilfelehrern gezielte mathematische sowie didaktische Anleitungen zur Vermittlung der jeweiligen Inhalte vermittelt. Dies ist notwendig, um die Inhalte aufzufrischen und Möglichkeiten der Vermittlung aufzuzeigen.

Besonderheiten
Als eine Besonderheit qualifizierten sich -besonders junge- Schüler als Nachhilfelehrer, die trotz ihres Alters neben ihrer mathematischen Kompetenzen zuverlässig, verantwortungsbewusst und strukturiert arbeiten. Hierbei handelt um Schüler des 7. Jahrgangs, die Schüler der Erprobungsstufe unterrichten. Des Weiteren wurde festgestellt, dass entgegen der Projektvorgaben auch Schüler der Jahrgangsstufe 5 sich für die Teilnahme an dem Projekt entschieden haben. Hierfür ist vor allem die Lernzielsicherung innerhalb der Erprobungsstufe zu nennen, um so einen schulischen Laufbahnwechsel zu vermeiden.
Schwierigkeiten:
Ein kleiner Anteil der Nachhilfeschüler akzeptierte die älteren Schüler nicht in der Funktion als Nachhilfelehrers, es kam zu Störungen des Förderunterrichts. Durch gezielte Interventionen sowie Kontaktaufnahme zum Elternhaus konnte diese Auffälligkeiten nahezu eingestellt werden.

Aussichten:
Aufgrund des besonderen Erfolgs und der großen Nachfrage des Matheprojekts fordern Schüler und Eltern auch die Projektausweitung für weitere Hauptfächer.