"Trolle"

Ansprechpartner:

Frau Hülken

Institution:

Katholischer Kindergarten "Liebfrauen"

  • Rosenstr. 59
    45899 Gelsenkirchen

Beschreibung und Ziele:

Das Projekt: "Trolle" wird durchgeführt von dem Theater Petersilie, das sind Eckart Görner und Kathrin Krone. Die Kinder lernen in unserem Projekt, mit stressauslösenden Situationen aktiv -lösungsorientiert umzugehen. Besitzen Kinder diese Fähigkeit, wird ihnen auch der Übergang zur Schule gelingen, da sie stressauslösende Lebenssituationen unbeschadet durch den Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen bewältigen können. Kinder, die von sich überzeugt sind, auch schwierige Situationen meistern zu können, werden als resilient bezeichnet. Bei ihnen löst der Stress keine Handlungsunfähigkeit aus, sondern wird als Anlass für Entwicklung genutzt. Der Übergang zur Schule wird als stressauslösende Situation erlebt, da ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Im Kindergarten ist Freispiel und somit die selbstbestimmte Entscheidung darüber, wie die Kinder ihre Zeit gestalten, Alltag. In der Schule hingegen müssen die Kinder diszipliniert Aufgaben erfüllen, wenn die Lehrkraft es anordnet. Es findet ein grundlegender Wechsel der Bezugspersonen, der Umgebung und der gewohnten Strukturen statt. Die Kinder begeben sich erstmalig in ihrem Leben ohne ihre Eltern in eine für sie unbekannte Situation. Trotz einer Stressreaktion in die Aktivität zu gehen bedeutet, sein Schicksal selbst zu bestimmen, und erhöht die psychische Widerstandskraft. Etwas selbst zu schaffen macht stark. Innere Stärke und eine Selbstwirksamkeitsüberzeugung werden nur dann aufgebaut, wenn stressauslösende Situationen wiederholt durch das eigene Tun erfolgreich bewältigt werden. Die Kinder gewinnen somit Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und rechnen mit dem Erfolg ihrer Handlungen: ich kann etwas tun, um diese schwierige Situation zu bewältigen und bin nicht hilflos meinem Schicksal ausgeliefert. Die Kinder gelangen zu der inneren Überzeugung: "Ich schaffe das!" Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um den Übergang zur Schule unbeschadet zu meistern. In unserem Projekt werden die kleinen Trolle groß und stellen sich den vier großen Troll-Prüfungen. Ist eine Prüfung geschafft, bekommen die Trolle jeweils eine knallbunten Perle. Alle Perlen bilden gemeinsam mit einer goldenen Glocke das Troll - Amulett. Die Kinder erfahren während ihren Prüfungen viel über das Leben der Trolle. Aus unseren gemeinsamen Erlebnissen entsteht eine Geschichte über das Leben der Trolle, die wir als Theaterstück auf die Bühne bringen. Den großartigen, lang ersehnten Höhepunkt des Projektes bildet die feierliche Überreichung der Troll-Amulette. Alle Eltern, Verwandten und Freunde der Kinder werden eingeladen, um das große Ereignis miterleben zu dürfen. Jedes Kind kommt einzeln, als Troll verkleidet, auf die Bühne, stellt sich auf ein Podest und bekommt erst einmal jede Menge Applaus! Wir erzählen dem Publikum, was dieser kleine Troll alles Großartiges geleistet hat und überreichen ihm dann feierlich das Troll - Amulett. Wenn jeder Troll sein Amulett trägt, spielen wir die Troll-Geschichte vor. Die Prüfung der Geschicklichkeit: Riesen leben, ebenso wie die Trolle, in Norwegen. Sie sind gefährlich, denn Riesen kochen für ihr Leben gerne Troll-Suppe. Ein Riese hat unserem Trollkönig das Säckchen mit den Zauberbohnen geklaut. Ohne die Zauberbohnen können die Trolle gemeinsam mit ihrem König das Glöckchen für ihr Troll-Amulett nicht erscheinen lassen. Darum schleichen die Trolle in die Höhle des Riesen und holen sich die Zauberbohnen zurück. Die Prüfung des Mutes: Die Trolle ärgern die Riesen gerne. Wenn der Riese in seiner Riesenhöhle eingeschlafen ist, schleichen die Trolle hinein und rufen laut: "Hey! Du dicker, dummer Riese!" Der Riese wird wach, doch bevor er weiß, was los ist, sind die Trolle schon aus der Höhle geflitzt. Die Prüfung der Wildheit: In Norwegen wachsen Knall-Pilze, die unter Naturschutz stehen. Deshalb haben wir Luftballons mitgebracht. Drei kleine und einen großen. Zu einer wilden Musik lassen die Trolle diese zerplatzen, egal ob mit ihren Füßen oder mit dem Popo. Die Prüfung der magischen Fähigkeiten: Während der vergangenen Projekttage üben wir mit den Kindern immer wieder folgenden Zauberspruch ein: "Drollig tollen tolle Trolle, tolle Trolle tollen drollig." Die Trolle gehen nun einzeln mit einer Zauberbohne zum Troll-König und geben ihm diese. Der König schließt seine Hand. Die Trolle sagen den Zauberspruch auf und aus der Zauberbohne wird das Glöckchen: das letzte Element von dem Troll-Amulett. Jede Prüfung erzeugt spielerisch Stress bei den Kindern. Wir tauchen ein in die Welt der Trolle und spielen die kleinen Trolle, die sich in die Prüfungen begeben. Es ist keine reale Situation und doch fühlt sich alles "echt" an. Die Prüfungen erzeugen bei den Kindern starke Gefühle , wie Angst, Aufregung, Zweifel, Ungeduld, aber auch Vorfreude. Nun gilt es, die Dinge trotz der Stressreaktion zielorientiert zu tun. Statt sich zu verweigern, zu resignieren und dadurch immer wieder Frustration spüren zu müssen, bringen wir die Kinder in die Aktivität. Die Kinder entscheiden sich, das Problem aktiv zu lösen. Die Kinder tun das, weil wir ihnen zu jeder Zeit die Sicherheit geben, daß ihnen nichts geschehen wird. Wir bauen eine emotional-positive Beziehung zu den Kindern auf, unterstützen und wertschätzen ihren Einsatz und machen ihnen Mut. Wir unterstützen jede Form von gewünschter Hilfestellung. Um Hilfe zu bitten zeigt Größe und Stärke. Die Selbsterkenntnis "ich schaffe das alleine nicht" führt durch das Bitten um Hilfe in die Aktivität: wenn ich es alleine nicht schaffe, schaffe ich es eben mit einem Freund, mit Kathrin, Aki oder mit meiner Erzieherin. Um Hilfe zu bitten oder das Problem alleine anzugehen, sind zwei aktive Lösungsstrategien. Damit die Kinder aktiv werden, richten wir die Prüfungen je nach Charakter, Fähigkeiten und Befinden des Kindes individuell auf das Kind aus. Wir signalisieren den Kindern so, daß diese Aufgabe zu schaffen ist. Zusätzlich etablieren wir den Raum, in dem wir arbeiten, als "Schutzraum": Störungen von außen, fremde Beobachter oder plötzliche Gäste werden nicht zugelassen. Damit die Kinder sich voll auf diese Arbeit konzentrieren, das Erlebte gut verarbeiten und daraus ihren Nährwert ziehen können, finden neben dem Troll-Projekt keine weiteren besonderen Aktivitäten, Projekte, Feste oder Aufführungen statt, die weitere starke Eindrücke hinterlassen oder den Prozess unterbrechen würden. So ermöglichen wir den Kindern, ihre Emotionen zu bewältigen und aktiv zu handeln. Das Theater Petersilie übernimmt die Verantwortung dafür, das es jedem Kind möglich ist, die Prüfungen erfolgreich zu bestehen und so mit positiven Erfahrungen und der inneren Überzeugung: "Ich schaffe das!" das Projekt zu verlassen. Durch das Projekt "Trolle" glauben die Kinder an den Erfolg ihrer eigenen Handlungen. Sie gehen Problemsituationen aktiv an, weil sie gelernt haben, ihre eigenen Ressourcen effektiv zu nutzen und somit Stressauslöser aktiv zu bearbeiten. Sie glauben an ihre eigenen Kontrollmöglichkeiten und erkennen: wenn sie um Hilfe bitten, macht es sie nicht klein und schwach, sondern groß und stark. Das Troll - Amulett ist der Lohn ihrer Arbeit und haptischer Beweis für den Erfolg ihrer Taten: ich hatte Angst, war mir nicht sicher, aber ich habe es geschafft und es ist gut geworden. Dies fördert eine optimistische Grundeinstellung neuen Situationen gegenüber. In dem Projekt "Trolle" haben die Kinder Selbstwirksamkeit entwickelt. Aktiv zu sein, sich dem Unbekannten zu stellen und stressauslösende Situationen gut zu überwinden, sind wichtige Kompetenzen, die den Kindern helfen werden, den Übergang zur Schule zu bewältigen.

Die Kinder lernen in unserem Projekt, mit stressauslösenden Situationen aktiv -lösungsorientiert umzugehen. Besitzen Kinder diese Fähigkeit, wird ihnen auch der Übergang zur Schule gelingen, da sie stressauslösende Lebenssituationen unbeschadet durch den Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen bewältigen können. Kinder, die von sich überzeugt sind, auch schwierige Situationen meistern zu können, werden als resilient bezeichnet. Bei ihnen löst der Stress keine Handlungsunfähigkeit aus, sondern wird als Anlass für Entwicklung genutzt.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder sind aktiv an jeder Projektphase beteiligt. Zum Abschluss findet eine Präsentation statt.

Rückblick:

Das Projekt startete mit unseren kommenden Schulkindern, die voller Erwartung waren, am Montag, den 04.03.2013 und endete am Freitag, den 08.03.2013 mit einer Vorstellung des Projektes. In dieser Woche mussten sie, gemeinsam mit Kathrin Krone und Eckart Görner vom Puppentheater Petersilie, 4 Trollprüfungen absolvieren, die dann jeweils mit einer besonderen Perle belohnt wurden. Für besonderen Einsatz gab es noch einen goldenen Punkt auf die Perle. Der Montag stand unter dem Motto "Geschicklichkeit". Hier mussten die Kinder dem bösen Riesen das Säckchen mit den Zauberbohnen, das er ihnen gestohlen hatte, wieder wegnehmen. Ben: "Ich bin ganz leise geschlichen und habe es geschafft das Säckchen zu greifen!" Die Trollprüfung des nächsten Tages war "Mut". Jason:"Wir mussten den Riesen erschrecken, als er geschlafen hat. Das war aufregend!" Am Mittwoch mussten die Trolle Knallpilze Luftballons bei wilder Musik zerplatzen lassen. Hannah:"Das war garnicht so einfach. Aber ich habe alle zerplatzen lassen!" Der Donnerstag war der letzte Prüfungstag, an dem die Trolle ihre magischen Fähigkeiten unter Beweis stellen mussten. Nun wurden die Zauberbohnen mit einem ganz besonderen Zauberspruch in ein Glöckchen verwandelt. Marina:"Jetzt haben wir alle Teile für unser Trollamulett beisammen! Toll!" Am Freitag wurden alle anderen Kindergartenkinder und Eltern in unsere Turnhalle eingeladen, wo dann, ganz feierlich, jeder Troll sein erreichtes Trollamulett überreicht bekommen hat. Es war eine ganz spannende Woche. Die Kinder meinten:"Schade, dass es schon vorbei ist!"