Astrid-Lindgren-Schule
Die Astrid-Lindgren-Schule in Nottuln ist eine Offene Ganztags-Grundschule katholischer Konfession. Als eine von zwei Grundschulen im Ortsteil Nottuln wird sie von Schülerinnen und Schülern - gleich welcher Konfession und Herkunft- besucht. Im Einzugsbereich der Schule befindet sich die Wohnungen der Asylbewerberfamilien. Deren Kinder besuchen unsere Schule. Seit einiger Zeit wird unsere Schule vermehrt durch Kinder besucht, die als Asylsuchende im laufenden Schuljahr in unserer Gemeinde aufgenommen wurden. Diese Kinder sprechen bei ihrer Ankunft weder die deutsche Sprache, noch haben sie bisher überhaupt eine Schule besucht. Zum Teil traumatisiert von bisherigen Erlebnissen in ihrer Heimat bzw. der Flucht ist eine altersgemäße Eingliederung in die Regelklassen nur schwer möglich. An unserer Schule sollen alle Schülerinnen und Schüler die bestmögliche schulische Bildung bekommen. Daher haben wir vor, im kommenden Schuljahr 2015/2016 für die Kinder, die gerade erst zu uns gekommen sind und über keine oder nur geringe Deutschkenntnisse verfügen, außerschulischen Förderunterricht in Kleingruppen einzurichten. Dieser findet im Umfang von insgesamt 10 Stunden pro Woche parallel zum Klassenunterricht statt. Der Förderunterricht dient ausschließlich dem intensiven und systematischen Erwerb der deutschen Sprache als Unterrichtssprache und hat das Ziel, den Wechsel in eine Regelklasse zum schnellstmöglichen Zeitpunkt vorzubereiten. Die Kinder bekommen demnach jeden Tag zwei Stunden intensiven Deutschunterricht, den Rest des Tages verbringen die Kinder im Klassenverband. Besonders wichtig ist die Teilnahme am Sport-, Musik- oder Kunstunterricht, denn hier steht die Kenntnis der deutschen Sprache nicht im Vordergrund. Auf diese Weise behalten die Kinder den Kontakt zu "ihrer" Lerngruppe und können sich so leichter integrieren. Trotz beengter Verhältnisse haben wir einen Förderraum für "Deutsch als Zweitsprache" eingerichtet, indem es sich ungestört lernen lässt. Ein wichtiges Anliegen unserer Schule ist es, die Kinder in einer ganzheitlichen Form zu unterrichten, damit sie "stark" werden. Unser Ziel ist es, Bedingungen zu schaffen, die eine zügige feste Aufnahme in eine geeignete Lerngruppe ermöglichen. In Zusammenarbeit mit der Offenen Ganztagsschule haben wir es erreicht, durch den Einsatz eines "Lernhelfers" aus Team der Offenen Ganztagsschule zusätzliche Unterstützung zu erhalten. Allerdings geht das nicht kostenneutral. Durch den Einsatz eines Lernhelfers lassen sich leichter zieldifferente aber auch zielgleiche Lernprozesse initiieren und die Kinder durch z.B. gezielte Sprachspiele, Lieder, Schreib- und Sprechübungen schneller zum Erfolg u.a. beim Erlernen der deutschen Sprache führen: Auch das Training sogenannter Basiskompetzenzen: Schneiden, Kleben, Stifthaltung, Regeln einhalten, ... wird unterstützt. Spracherwerb bedingt den Einsatz von besonderem didaktischen Material. Dieses muss nicht nur haltbar sein, sondern auch reichlich bebildert und flexibel für viele Aktionen, Übungen und Spiele einsetzbar sein. Durch den Einsatz dieser vielfältiger Methoden und Materialien auch Lernprogrammen am PC wollen wir deutlich machen, dass wir jedes Kind in seiner Gesamtheit sehen und akzeptieren und es ihm ermöglichen seinen Fähigkeiten entsprechend von Anfang an zu lernen. Dieses Ziel können wir auch für nicht deutschsprachige Kinder mit Hilfe des vielfältigen neu angeschafften Materials erreichen. In der Lerngruppe sollen die Kinder mit dem Material vertraut gemacht werden. Vielfältige Spiele und Übungen mit dem Material zum Erlernen der deutschen Sprache ermöglichen ihnen einen raschen und sicheren Übergang in die Klassengemeinschaft.
Die Kinder sollen • sich in rasch an den Schulalltag eingewöhnen und die deutsche Sprache in einer Kleingruppe erlernen, um den Übergang in die Stammklasse möglichst schnell zu ermöglichen. • individuelle Förderung von Anfang an erfahren - jedes Kind "abholen", wo es steht, auch wenn es im Laufe des Schuljahres ohne jegliche Kenntnisse der deutschen Sprache zu uns kommt. • mit Unterstützung von Material mit hohem Aufforderungscharakter, welches zum Sprechen und Spielen anregt, eine Erleichterung des Einstiegs in unseren Schulalltag erfahren. • durch die Unterstützung von vielfältigem Material Sinnesmaterial, Spiele, Bewegung in ihren Basiskompetenzen gestärkt werden. • Angebote auf angemessenen individuellen Niveaustufen zur Stärkung des Selbstwertgefühls • im selbstständigen Umgang mit den Materialien geschult werden • eine Anbahnung einer gewissen Kommunikationsfähigkeit außerhalb und innerhalb der Gruppe/Klasse erleben • in ihrem Selbstwertgefühl und Vertrauen in die neue Umgebung Schule gestärkt werden
Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden? • Sie können in einer geschützten Kleingruppe langsam den schulischen Alltag kennenlernen. •Die Kinder werdendurch die intensive Betreuung je nach Lerntempo und Ausgangslage auch innerhalb dieser Gruppe individuell gefördert Feinmotorik, Wortgedächtnis, Sprachspiele, Schiftspracherwerb.... • Sie können mit Hilfe des Materials wichtige Begriffe und Floskeln der deutschen Sprache kennenlernen, die ihnen den Alltag in unserer Schule erleichtern und sie befähigen, möglichst rasch am Unterricht der Stammklasse teilzunehmen. • Sie können das Material mit Hilfe der Lehrpersonen individuell für eine Vielzahl an Übungen und Spielen zum Erlernen der deutschen Sprache nutzen. • Die Kinder erleben individuelle Fortschritte ihres Lernens erleben und werden dadurch in ihrem Tun bestärkt.
Fit in Deutsch
Die Astrid-Lindgren-Schule freut sich darüber, in das neue Schuljahr, mit neuem Fördermaterial zur Sprachförderung, starten zu können. Mit dem Projekt "Willkommen bei uns" unterstützte Gelsenwasser unsere Integrationsarbeit mit 2000 €.
Es ist unserer Schule ein wichtiges Anliegen, dass alle Kinder sich bei uns wohlfühlen und im Sinne der Chancengleichheit individuell gefördert werden. Seit Jahren schon unterrichten wir Kinder mit Migrationshintergrund an unserer Schule und haben ein tragfähiges Sprachförderkonzept entwickelt, um Bildungsbenachteiligung abzubauen.
Seit dem letzten Schuljahr stehen auch wir vor neuen Herausforderungen. Unsere Schule wird von Kindern besucht, die gerade erst nach Deutschland gekommen sind und über keine oder nur geringe Deutschkenntnisse verfügen. Es werden weitere Kinder in den nächsten Wochen erwartet.
Die Kinder besuchen altersgemäß die Regelklassen der Schule, um ihnen die Integration zu erleichtern, soziale Kontakte zu knüpfen und die kommunikativen Sprecherfahrungen auch in alltäglichen Situationen anzuwenden.
Es werden auch in diesem Schuljahr wieder Sprachfördergruppen eingerichtet, die sich am Sprachstand der Kinder orientieren. Dieser Förderunterricht findet parallel zum Klassenunterricht statt. Er dient dem intensiven und systematischen Erwerb der deutschen Sprache und hat das Ziel, dass die Kinder möglichst schnell die deutsche Sprache erlernen bzw. ihre Sprachkenntnisse ausweiten können.
Spracherwerb bedingt den Einsatz von besonderen didaktischen Materialien. Mit dem Geld aus dem Projekt haben wir in vielfältige Materialien zur Sprachförderung investieren können. Wir haben viel Anschauungsmaterial zu verschiedenen Themen des Alltags, Bücher, Arbeitshefte, Lehrermaterialien, diverse Spiele, elektronische Medien und Computerprogramme angeschafft. Auch die Einrichtung unseres Kleingruppenförderraumes konnten wir ergänzen.
So wurden von dem Geld LÜK-Programme zur Förderung von Deutsch als Zweitsprache und Deutsch als Fremdsprache mit den entsprechenden Kontrollgeräten angeschafft. Außerdem erwarben wir diverse LOGICO Förderboxen zum Spracherwerb und zur Förderung der Lesefähigkeit mit den dazugehörenden Kontrollgeräten. Die LÜK Programme und Förderboxen stehen bei uns sowohl im Förderraum, aber auch in einzelnen Klassenräumen, damit auch im Klassenunterricht die Sprachförderung weitergeführt werden kann. Ebenso wurden Ting smart Hörstifte angeschafft mit den Arbeitsheften Komm zu Wort 1 und 2 und den dazugehörigen Arbeitsblättern und Lehrermaterialien.
Bildmaterial ist für die Sprachförderung besonders wichtig, deshalb haben wir in diverse Bildkarten investiert, die wesentliche Bereiche des Alltags der Kinder abbilden
Lebensmittel, in der Schule, Tiere, mein Körper, zu Hause, Kleidung, Obst und Gemüse, im Garten, Sport und Spiel. Zu diesen Bereichen haben wir auch kleine Spiele erworben Zwillingsbilder und Würfelspiele.
Bildkarten zur grammatischen Sprachförderung ergänzen das Bildmaterial. Die Kinder lernen mit diesen Karten spielerisch die deutsche Grammatik Einzahl und Mehrzahl, zusammengesetzte Nomen, Adjektive, Verben, Oberbegriffe, Zeitformen
Mit einem Lebensmittelset können die Kinder spielerisch lernen, einzukaufen, mit Geld umzugehen und sie entwickeln ihren Wortschatz in kleinen Dialogen weiter.
Wir konnten außerdem unser sehr veraltetes Computerprogramm gegen aktuelle Lernsoftware ersetzen. Die Software Richtig so 1 - Deutsch wurde für den Unterricht von DaZ- und DaF- Kindern entwickelt und kann in der Kleingruppenförderung, aber auch im Klassenunterricht eingesetzt werden.
Die Software Zabulo ist eine Materialwerkstatt mit viel Bildmaterial für Lehrer, mit deren Hilfe Arbeitsblätter und Spiele individuell konzipiert werden können, um den Bedürfnissen der einzelnen Kinder gerecht zu werden.
Auch die Ausstattung unseres Förderraumes konnten wir ergänzen. Für diesen Raum haben wir ein großes magnetisches White Board mit dem entsprechenden Zubehör angeschafft.
Die ersten Schüler arbeiteten bereits in den letzten Wochen des Schuljahres 2015/2016 begeistert mit den neuen Materialien und zeigten sich äußerst motiviert. Auch die Kollegen unserer Schule waren sehr erfreut angesichts der Fördermöglichkeiten, die das neue Material bietet.
Mit der großzügigen Spende von Gelsenwasser und den damit erworbenen neuen Fördermaterialien ist unsere Schule im Hinblick auf den Sprachförderunterricht ganz neu aufgestellt und bietet unseren Schülern mit Deutsch als Fremdsprache oder Zweitsprache eine differenzierte Sprachförderung. Damit leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Integration dieser Kinder. Auch die Eltern unserer Schule zeigten sich sehr erfreut vom Engagement des Unternehmens.