Stärken stärken von Anfang an

Ansprechpartner:

Frau Herzog-Block

Institution:

Kita SpuK-Schloss

  • Friedrich-Ludwig-Jahn Str. 7
    31633 Leese

Beschreibung und Ziele:

Das Training ist speziell auf die Bedürfnisse von Kindergartenkindern ausgerichtet. Im Vordergrund steht Lernen durch Erleben und Bewegen. Kurze theoretische Lerninhalte werden mit vielen praktischen Übungen und Gesprächen in der Gruppe verbunden. Zum Beispiel erfahren die Kinder, dass sie in Situationen, die ihnen ein schlechtes Bauchgefühl machen "Nein" sagen dürfen. Spielerisch werden Unterschiede zwischen einem mutigen und einem schüchternen "Nein" deutlich gemacht. Körpersprache und Stimme werden zusammen bei Bewegungsspielen geschult. In Rollenspielen wird das richtige Verhalten in verschiedenen Situationen geübt, beispielsweise: -wie verhalte ich mich, wenn Fremd mich ansprechen -Muss ich mich bei Erwachsenen auf den Schoß setzen oder Küsschen geben ,auch wenn ich das nicht mag? -was kann ich tun, wenn ich von anderen Kindern geärgert werde? -wo kann ich mir Hilfe holen, wenn mein mutiges "Nein" nicht zum Erfolg führt? Um die Kinder zusätzlich zu stärken, werden auch kleine "Mutproben" gemacht. Beispiel: die Kinder steigen auf einen kleinen Kasten und lassen sich rückwärts mit geschlossenen Augen auf eine dicke Matte fallen. An jedem Training nimmt eine Erzieherin teil, da einige Methoden in den Kindergartenalltag übernommen und wiederholt werden sollten. Im Vorfeld findet außerdem ein Elterninformationsabend statt, an dem die Eltern über die Inhalte des Trainings informiert werden, Außerdem werden noch Tipps zur Ich-Stärkung und Gewaltprävention gegeben.

Das Training soll Kindergartenkindern den Raum für eigene und positive Erfahrungen der Selbstwirksamkeit geben, die Entwicklung ihres Selbstbewusstseins fördern und spielerisch ihre Stärken stärken. Die Kinder lernen über Bedürfnisse, Ängste und Wünsche zu sprechen. Zudem sind die Vermittlung von Empathie- Fähigkeit und das Trainieren sozialer Kompetenzen wichtige Aspekte, um die Kinder zu stärken. Dabei machen die Kinder die Erfahrung, dass sie selbst wirksam und erfolgreich sind.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Durch viele praktische Übungen und Bewegungs- und Rollenspiele

Rückblick:

An dem Projekt "Stärken stärken" nahmen alle diesjährigen Schulanfänger aus unserer Einrichtung statt. Die Gruppenzusammengehörigkeit der Kinder wurde gestärkt, die Kommunikation untereinander und die zwischenmenschliche Kooperation verbessert.
In verschiedenen Rollenspielen lernten die Kinder sich durch klare Aussagen und durch Körpersprache abzugrenzen. Es wurde ihnen verdeutlicht, dass nur sie selber über ihren Körper bestimmen dürfen.
Viele Spiele dienten dazu das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken. Sie übten "Nein" und "Stop" zu sagen, wenn sie etwas unangenehm finden. So zum Beispiel in einem Rollenspiel, in dem die Trainerin sich als Freundin der Mutter ausgab, zu Besuch kam und sich einen Begrüßungskuss und eine Umarmung wünschte. Trotz deutlicher Ansage der Mutter, die Haustür nicht zu öffnen, falls es klingelt, öffneten die Kinder. Dieses Rollenspiel diente dazu, den Kindern zu verdeutlichen, dass "Fremde" ins Haus gelangen, wenn sie die Haustür ohne Erlaubnis öffnen und , dass sie durch Worte, Gestik und Mimik klar ausdrücken müssen, wenn sie keine Körperkontakt und Kuss möchten.
In einem weiteren Rollenspiel verkleidete sich die Trainerin als ältere Dame, die aufgeregt mit einer Hundeleine in der Hand nach ihrem Hund suchte. Sie bat die Kinder bei der Suche zu helfen. Die Reaktion der Kinder war so, dass sie bei der Suche helfen wollten und sich in ein Gespräch verwickeln ließen. Bei diesem Rollenspiel sollte nochmal das Verhalten "Fremden" gegenüber geprobt werden und den Kindern wurde klar gemacht, dass sie sich auf keinen Fall mit "Fremden" sprechen sollen, keinen Namen oder Wohnort nennen sollen und nach so einer Situation auf alle Fälle die Eltern informieren müssen.
In einer Mutprobe zur Ich-Stärkung ließen sich die Kinder rückwärts mit geschlossenen Augen von einem Kasten auf eine Matte fallen.
Spielerisch wurde in allen Übungen das Selbstbewusstsein gestärkt und die Eigenverantwortlichkeit trainiert.
Wir sind sehr froh, dass wir dieses Projekt durchführen konnten, hoffen auf eine nachhaltige Wirkung bei den Teilnehmern und bedanken uns noch einmal recht herzlich bei der Gelsenwasser AG, denn ohne finanzielle Unterstützung hätten wir dieses Projekt nicht durchführen können!