St. Dionysius Kindergarten
Von Mai 2013 bis Juni 2014 nahmen meine Kollegin und ich an der zweiten Fortbildungsreihe "Lernwerkstatt", durchgeführt von Prof. Hartmut Wedekind Alice-Salomon Hochschule Berlin,angeboten vom Bildungsmanagament des Kreises Höxter, erfolgreich teil zertifiziert Juni 2014. Diese Fortbildung wurde in der 1. Reihe nur den Schulen angeboten, in der 2. wurde es auf die Kindertageseinrichtungen erweitert. Teilgenommen haben 2 Kindergärten aus dem Kreis Höxter. Wir sind eine davon. Der Begriff bzw. die Bezeichnung " Lernwerkstatt" beschreibt keinen Werkstattraum mit seinen Materialien und Angeboten, sondern sie ist ein pädagogisches Konzept, das vom entdeckendem Lernen und dem Interesse der Kinder ausgeht. Die Arbeit in der Lernwerkstatt fördert die aktive und Selbstbestimmende Auseinandersetzung der Kinder mit ihrer Umwelt. Die Lernwerkstatt ist ein Raum mit anregenden Materialien, in dem alle Kinder individuelle Lernwege gehen können. Sie arbeiten Selbstbestimmt an für sie bedeutsamen Themen. Wir als Lernbegleiter wollen nicht anleiten oder vormachen, sondern Impulse und Hilfe geben, wenn es notwendig ist. Den Kindern wird die Möglichkeit gegeben, sich in der Lernwerkstatt, so wie im Gruppenraum, mit den verschiedensten Materialien und entsprechend der eigenen Ideen, zu beschäftigen. Dieses geschieht während der Freispielphase. Alle Kinder können dort, gruppenübergreifend, tätig werden. Ihre Arbeit und die Ergebnisse werden von uns und den Kindern gemeinsam dokumentiert, durch Arbeitsblätter, gemalte Bilder und Fotos, In einem sogenannten Lerntagebuch. Dabei können diese sehr unterschiedlich ausfallen, entsprechend ihren persönlichen Vermutungen und Erkenntnissen. Die Lernwerkstatt steht den Kindern täglich zur Verfügung und wird auch bei Angeboten im Bereich Gestaltung und Kreativität genutzt. Die mit uns kooperierende Grundschule Schule im Wesertal hat ebenfalls eine Lernwerkstatt eingerichtet. Diese wird von uns regelmäßig an jedem 1. Und 3. Mittwochnachmittag eines Monats ausgenommen die Schulferien zur Zeit mit dem Sonnenblumenkindern besucht. Das gesamte Konzept hat uns und unsere Einrichtung so beeindruckt, das wir uns entschlossen haben, einen Raum im Kindergarten als Lernwerkstatt einzurichten. Wir benötigen eine Werkbank, ein großes Regal für alle benötigten Materialien, Akuschrauber, Werkzeug u.v.m. Sei etwa 7 Monaten sind wir mit der Einrichtung beschäftigt und versuchen mit vorhandenen Mittel optimal zu arbeiten. In der Zeit haben wir die verschiedenen Projekte erarbeitet z.B. Wasser und seine Eigenschaften, Feuer usw. In unsere Einrichtung haben wir die Kindertageseinrichtungen eingeladen, um ihnen unsere Ausrichtung vorzustellen und sie ebenfalls für die Sache zu begeistern. Für mehr Informationen steht ihnen das Bildungsmanagement des Kreises Höxter zur Verfügung. Frau Steins ist die Ansprechpartnerin, die auch uns unterstützt und über unsere Einrichtung informiert ist. Wir sind zur Zeit noch die einzige Einrichtung der Stadt Höxter, die mit diesem pädagogischem Ansatz arbeitet.
Eine eigene Lernwerkstatt einzurichten, damit wir die Aufgaben im MINT-Bereich für die Kinder und mit ihnen besser und intensiver erarbeiten können. Ungestört können sie dann in ihrem eigenen Lerntempo und nach ihrer eigenen Zielausrichtung aktiv werden.
In Gesprächen haben wir sie auf die Raumumgestaltung vorbereitet. Seit dem sind sie intensiv mit uns gemeinsam auf dem Weg. Jeden Tag wird wertloses Material mitgebracht. Leere Dosen, Margarinebecher, alte CDs, Plastiklflaschen, Papprollen alte Waagen vom Markt, Babywaagen, alte Schreibmaschinen usw. und dies verstaut. Im Raum befinden sich bereits Staffeleien und ein selbstgebauter Tisch eines Großvaters mit Magnetsand. Obwohl der Raum noch recht provisorisch eingerichtet ist, sind die Kinder jeden Tag in ihm tätig.
"Was lange währt, wird endlich gut."
Nach langer Lieferzeit haben wir endlich die Materialschränke für unsere Lernwerkstatt erhalten. Jetzt konnten wir den Raum nochmals umgestalten und neu einrichten. Die Kinder erhalten so mehr Raum und Bewegung. Die vielen Materialkästen, die auf dem Boden und auf den Fensterbänken verteilt waren, haben einen festen Platz erhalten. Dadurch können die Kinder jetzt selbstständig und frei, je nach Fragen und Bedürfnissen, arbeiten.
