Inklusion - eine Herausforderung für alle Beteiligten

Ansprechpartner:

Herr Wienpahl

Institution:

Wienbredeschule

  • Schulstraße 7
    59368 Werne

Beschreibung und Ziele:

Allgemein Die Organisation und Durchführung des Gemeinsamen Lernens an der Wienbredeschule ist Aufgabe aller am Schulalltag beteiligter Personen. Im Wesentlichen wird das Gemeinsame Lernen seit Januar 2013 von zwei Sonderpädagogen organisiert. Diese sind in den Förderschwerpunkten Emotionale und Soziale Entwicklung, Lernen und Geistige Entwicklung ausgebildet. Es sind zwei Förderräume vorhanden, die durch eine Verbindungstür miteinander verbunden, so dass die vorhandenen Fördermaterialien gleichermaßen genutzt werden können. Projekt Zentrale Aufgabe der Arbeit im Gemeinsamen Lernen ist die individuelle Förderung aller SchülerInnen. Diesbezüglich ist es wichtig, die individuelle Lernausgangssituationen zu erkennen und auf deren Grundlage personenbezogene Förderkonzepte zu entwickeln. Die größte Herausforderung des Alltags besteht darin, die vorhandenen zeitlichen, personellen und finanziellen Ressourcen so einzusetzen, dass alle Schülerinnen und Schüler bestmöglich gefördert werden können. Da die Bedürfnisse hierbei jedoch äußert weit auseinander gehen, stellt insbesondere die finanzielle Ressource ein großes Hindernis auf dem Weg zu einer funktionierenden Inklusion dar. Ebenso trägt die Tatsache, dass die Kinder mit den unterschiedlichen Förderschwerpunkten verschiedenen Lehrplänen unterliegen zu erhöhten Kosten bei. So ist beispielsweise "Hauswirtschaft" Frühstück zubereiten, Tisch decken etc. ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit an einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. Dies gilt nicht für die Grundschule. Somit ist es diesen Schülern oftmals nicht möglich für die Lebenspraxis elementare Fähigkeiten zu erlernen, da die notwendigen Ressourcen bislang fehlen. Ein gesetztes Ziel für die nächsten Jahre ist die feste Installation einer Gebärdensprachsoftware an der Schule. Diese wird aktuell von zwei Schülern mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung dringend benötigt, da diese noch nicht die gesprochene Sprache als Mittel zu Kommunikation für sich entdeckt haben. Neben diesem direkten Einsatzgebiet ermöglicht es die Software auch Kindern mit Migrationshintergrund ihren Wortschatz und ihre Sprachkenntnisse zu erweitern. Ein weiteres Feld stellt die Förderung der Wahrnehmungsleistungen der Kinder in allen Bereichen dar. Hier ist vorgesehen einen speziellen Psychomotorikraum mit diversen Angeboten zur Wahrnehmungsförderung einzurichten. Die Angebote reichen von basalen Erfahrungen wie schaukeln Hängematte bis hin zu Materialien zur Förderung der Feinmotorik. Die Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen benötigen oftmals differenziertes Unterrichtsmaterial, um im meist offen organisierten Unterricht auf ihrem individuellen Leistungsstand lernen zu können. Dies haben inzwischen auch die meisten Schulbuchverläge erkannt und entsprechendes Material auf den Markt gebracht. Leider fehlen auch hier die notwendigen finanziellen zur Anschaffung geeigneter Materialien.

Ziel des Projekts ist es, den individuellen Bedürfnissen der Schüler gerechter werden zu können und so eine erfogreiche Inklusion zu ermöglichen. Ziel ist ferner eine nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung im Hinblick auf soziale und fachliche Kompetenzen zu erreichen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder werden in die Auswahl geeigneter Fördermaterialien eingebunden. Inklusion soll zum "Normalfall" in der Gesellschaft werden. Die Grundschule bietet eine Chance bei den jüngsten Mitgliedern der Gesellschaft eine entsprechende Basis zu legen.

Rückblick:

Rückblick und bisherige Erfolge

Ziel unseres Projektes "Inklusion - eine Herausforderung für alle Beteiligten" war es - wie der Name schon sagt - allen Beteiligten das Arbeiten/Lernen im Gemeinsamen Lernen an der Grundschule zu erleichtern. Hierbei war der Blick insbesondere auf unsere Schülerinnen und Scüler aus den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung und Körperlich und Motorische Entwicklung gerichtet.
Für diese Schüler ist es uns dank der finanziellen Unterstützung gelungen einige Angebote aus dem Bereich der lebenspraktischen Förderung umzusetzen. So wird mit ihnen beispielsweise in regelmäßigen Abständen gekocht/gebacken oder es wird ein gemeinsames Frühstück für die ganze Klasse vorbereitet. Auf diesem Weg erlangen diese Kinder auch einen neuen Zugang zu ihren Mitschülern, da sie in die Lage versetzt werden ihren Mitschülern etwas Gutes zu tun und somit einen Teil der Hilfe, die sie oftmals in Anspruch nehmen zurückzugeben.
Für einen Schüler konnte das komplette Paket der Gebärdensprach-Software "Tommys-Gebärdenwelt" angeschafft werden. Täglich wird mit ihm der Gebrauch der Gebärden geübt. Inzwischen kommuniziert der Schüler, der bis dato gar nicht "sprach" mit Hilfe der Gebärden mit seinen Mitschülern und auch Betreuern. Die Mitschüler haben die von dem Jungen erlernten Gebärden übernommen und können so besser mit ihm in Kontakt treten und auf seine Bedürfnisse eingehen. Gleiches gilt für die Lehrer/Betreuer - ihnen zeigt der Junge beispielsweise an, wenn er gewickelt werden muss. Neben der Gebärdensoftware wurden ebenfalls Ting-Stifte mit entsprechenden Lernbüchern angeschafft. Diese Stifte können auf Wörter oder Bilder in den Lernbüchern gedrückt werden und geben dann über eine Sprachausgabe den Begriff wieder. Im Schulalltag werden diese Stifte sowohl für Schüler mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung als auch für Schüler mit Zuwanderungsgeschichte eingesetzt.
Ein letztes Beispiel für den Einsatz der Gelder ist die erweiterte Einrichtung des Psychomotorikraums. Hier konnten neue Sitzsäcke und ein Tischfußballspiel angeschafft werden und tragen zur "psychischen Hygiene" der Kinder bei.