Bewegter Schulhof: Pausen-Spiel- und Fahrzeug-Verleih von Groß an Klein

Ansprechpartner:

Frau Krekeler

Institution:

Städt.Kath. Grundschule St. Peter

  • Schulstr. 6
    47495 Rheinberg

Beschreibung und Ziele:

Seit vielen Jahren ist ein Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit, die Kinder durch Bewegung, Spiel und Sport nachhaltig zu fördern, körperlich und geistig fit zu halten, den Fokus auf gesunde Ernährung und Freude an der Bewegung zu vermitteln und der damit einhergehenden Konfliktvermeidung und -bewältigung Raum zu verschaffen. So haben wir unseren Schulhof in Eigenleistung und mit Fördergeldern im Jahr 2005 als Bewegungsraum umgebaut und seitdem immer wieder den Bedürfnissen der Kinder angepasst Sanierung des Bolzplatzes, neue Ruhezonen…., waren seit 2009 teilnehmende Schule am jetzt ausgelaufenen Euregio-Projekt "Gesunde Kinder in gesunden Kommunen", sind seit 2010 jetzt bereits im 3. Jahr Teilnehmer am EU-Schulobstprogramm, nehmen an lokalen Sportveranstaltungen wie "Stadtradeln" oder "Citylauf" teil und haben uns in und bei all unseren Aktionen dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet. In diesem Sinne gehört es auch seit Jahren zu unserem Schulprogramm, den Übergang von Kindergarten und Schule und den Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule sanft bzw. gut vorbereitet zu gestalten. Dazu gehört bei den "kleinen" Schulneulingen eine enge Kontaktaufnahme in Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten wie: - Hospitationsbesuche der zukünftigen Klassenlehrer in den KiTa-Gruppen, Besuche der zukünftigen Erstklässler im Vormittagsunterricht, - Kennenlernnachmittage mit der zukünftigen Lerngruppe und Klassenlehrerin in der Schule, - Einladung an Eltern und Kinder zu Schulveranstaltungen z.B.Sommerfest schon vor der Einschulung, Tutorensystem der älteren Klassen für die Schulneuling. Bei den "großen" Viertklässlern bedeutet dies eine enge Verzahnung mit den lokalen weiterführenden Schulen durch: - Teilnahme an "runden Tischen" zum Austausch über grundschulbezogene unterrichtliche Inhalte, Methoden und Lernvoraussetzungen unserer abgehenden Kinder - Teilnahme an Übergangskonferenzen der Fachschaften - Ermöglichung von Unterrichts-Hospitationen der Kollegen von den weiterführenden Schulen in den 4. Klassen - Übergangsgespräche mit den zukünftigen Klassenlehrern - Besuche der Kinder in den weiterführenden Schulen - inhaltliche Thematisierung des Übergangs im Unterricht "Schulsystem", "meine 'Ängste und Wünsche", "was bleibt, was ändert sich"….. Unser Bestreben ist es, diese beiden "Übergänge" miteinander zu verzahnen, den "Kleinen" ein gutes Einleben und den "Großen" die Stärkung ihrer Verantwortung zu ermöglichen. Unter dem Aspekt unseres Schwerpunktes "Bewegung" kann dieses Projekt dazu beitragen: In den großen Pausen werden die Kinder aus den 4. Klassen nach einem von ihnen selbst entwickelten Ausleihsystem Bewegungsspielgeräte - in erster Linie für den Schulhof geeignete große "Fahrzeuge" wie Pedalos, Waveboards, Roller, Moon-Hopper, Hüpfbälle, Einrad und RollController sowie kleine Pausenspielekisten gefüllt mit Seilchen, Bällen, Jonglierelemeten, Pferdegeschirr usw. an die jüngeren Kinder aus den 1. bis 3. Schuljahren ausleihen, in die Handhabung einführen und für die Rückgabe und die Aufbewahrung Sorge

Ziel des Projektes ist es zum einen, den Kindern unserer Grundschule - besonders ausgerichtet auf die Kinder der 1 . Klassen - ein großes, kontinuierliches und nachhaltiges Bewegungsangebot in den Pausen zu ermöglichen, das auf die Förderung der unterschiedlichen motorischen Fähigkeiten wie Gleichgewicht, Koordination, Kondition usw. abzielt und neue Bewegungserfahrungen durch die unterschiedlichen Fahrzeuge beinhaltet. Zum anderen bietet das Ausleihsystem von "Groß" an "Klein" die Chance, dass die Großen Verantwortung übernehmen: um Streit um die Fahrzeugnutzung zu vermeiden, die Spielgeräte und Fahrzeuge nachhaltig zu "warten", Regelungen zu entwickeln und durch Erklärungen und Gespräche den anderen Kindern nahe zu bringen und eigene Erfahrungen zum Gebrauch zu machen und diese Jüngeren angemessen zu vermitteln.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder der 4. Klassen entwickeln ein eigenes Ausleihsystem bezüglich der Spielekisten und der Fahrzeuge, legen Listen an, entscheiden gemeinsam mit dem Lehrerteam über Aufbewahrungsmöglichkeiten, sorgen zu Beginn der Pausen für die Verfügbarkeit der Geräte, werden "Experten", d.h. weisen die Jüngeren in den Gebrauch ein, erklären und helfen. Die Kinder der 1., 2. und 3. Klassen erfahren neue Bewegungsmöglichkeiten durch die Nutzung der Fahrzeuge, treten in Kontakt mit den Älteren, lernen Regeln zu akzeptieren und sorgsamen Umgang mit dem Material anzuwenden.

Rückblick:

Obwohl das Wetter Anfang März immer noch nicht so sehr viel besser war und Schnee und Eis von unserem Schulhof noch nicht ganz verschwunden waren, wollten wir dennoch die langersehnte Einweihung und feierliche Übergabe unserer bewegungsfreudigen und -motivierenden Fahrzeuge endlich durchführen und die Kinder nicht länger auf die Folter spannen.

Die Wartezeit vorher haben unsere 4.Klässler-Kinder allerdings gut genutzt und sich mit einem möglichen Ausleihsystem auseinander gesetzt.

Dieses System haben sie entwickelt:
Aus jeder der beiden 4. Klassen übernimmt ein Kind für jeweils 1Woche die Ausleihe in den Pausen. Aus den Klassen dürfen diejenigen Kinder ein Fahrzeug ausleihen bzw. es verantwortungsvoll nutzen, die von der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer eine "Ausleihklammer" bekommen haben. Diese Klammer wird an das Bild des entsprechenden Fahrzeuges an unserer "Rent-a-car-Ausleihstation" gesteckt. So wird sicher gestellt, dass die Ausleihe überschaubar bleibt und das Kind das Fahrzeug nach der Pause zurück bringt.
Die Ausleihstation besteht aus einer Holzstele mit Automotiv, die die Kinder bunt in den Ampelfarben gestaltet haben.
15 Fahrzeuge stehen zur Verfügung, wie Hochrad, Funcart, FootTwister, Tridem, Holländer, Swingcart, Roller und einiges mehr -
dazu gehören noch kleinere Bewegungsspielzeuge wie Rollbretter oder Balancierstangen.
Für die sichere, gefahrenlose und rücksichtsvolle Handhabung der Fahrzeuge haben die älteren Kinder außerdem Benutzer- und Schulhofverkehrsregeln aufgestellt, deren Einhaltung sie in den Pausen überprüfen. Gemeinsam mit den Lehrern wurde ein Fahrbereich auf dem Schulhof festgelegt und durch Hinweiszeichen markiert.

Bei der Übergabe der Fahrzeuge herrschte große Begeisterung und Freude bei den Kindern. Die ersten Probefahrten wurden unter Applaus durchgeführt und zeigten, dass bei manchen Fahrzeugen durchaus Übung nötig ist. Dabei zeigten die Kinder mehr Geschick als einige der Lehrkräfte, die sich auch gerne der motorischen Herausforderung stellen wollten.

In wenigen Tagen wird auch ein Aufbewahrungscontainer als "Garage" auf dem Schulhof aufgestellt, dessen Anschaffung uns durch unseren Förderverein ermöglicht wurde. Herzlichen Dank dafür auch an dieser Stelle. Ein Dankeschön geht auch an die Stadt Rheinberg, die die bauseitige Installation des Containers durch das Gießen einer Betonplatte ermöglicht hat.

Wie sich zeigt, werden die Fahrzeuge in jeder Pause und zu weiteren Bewegungszeiten stark frequentiert und erfreuen sich äußerster Beliebtheit, was für jeden Beobachter nur zu gut zu verstehen ist.
Auch im Bereich des offenen Ganztags stehen die Fahrzeuge nach einem vergleichbaren Ausleihsystem den Kindern am Nachmittag zur Verfügung.