"Tierisch wachsen" - ein Lama-Schulprojekt

Ansprechpartner:

Frau Alonso

Institution:

Antoniusschule Gelsenkirchen

  • Antoniusstr. 2
    45881 Gelsenkirchen

Beschreibung und Ziele:

Lamas sind intelligente, neugierige und zugleich vorsichtige und sanfte Tiere. Es sind Herdentiere mit sehr sozialen Eigenschaften. Lamas sind keine "üblichen" Haustiere, so dass sie den Vorteil haben, dass sie für alle Kinder gleichermaßen unbekannt sind. Die Lamas sind eine starke Motivation für Kinder und Jugendliche, sich zu bewegen oder zu lernen. Häufig wirkt der Umgang mit diesen Tieren besonders auf ungeduldige oder auch hyperaktive Kinder beruhigend und konzentrationsfördernd. Tiere, besonders Lamas, können Kinder schneller und direkter erreichen. Kinder lassen sich gerne einbinden und für Aktionen mit den Vierbeinern motivieren. Die Klasse 5/6 der Antoniusschule setzt sich aus insgesamt 14 Mädchen und Jungen zwischen 10 und 13 Jahren mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen Lernen und/oder emotionale und soziale Entwicklung zusammen. Gerade jetzt zu Beginn der Pubertät ist die Entwicklung eines respektvollen, akzeptierenden Umganges miteinander, die Entwicklung von Toleranz, Hilfsbereitschaft und Teamfähigkeit sowie von Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten besonders sensibel, insbesondere, da sich die Klasse zu Schuljahresbeginn neu zusammengesetzt hat. Die Schülerinnen und Schüler weisen unterschiedliche Verhaltens- und Entwicklungsauffälligkeiten wie z.B. Konzentrationsschwierigkeiten, Probleme bei der Selbststeuerung und im Umgang miteinander sowie beim Einhalten von Regeln auf. An dieser Stelle soll das "Prachtlamas-Schulprojekt" die Klassengemeinschaft der Kinder stärken und ihnen eine zusätzliche Förderung in den Bereichen Sozialkompetenz und Persönlichkeitsentwicklung zuteilwerden lassen. Das Projekt wird in Kooperation mit Prachtlamas, einem erfahrenen Anbieter von therapeutischen und erlebnispädagogischen Projekten, durchgeführt. Beate Pracht und ihr Team setzen als Medium Natur und Tiere, speziell Lamas ein und wurden dafür bereits mehrfach ausgezeichnet. Die Förderung von Aktivität, Bewegung und Motorik sowie die Stärkung des Selbstbewusstseins sind grundsätzliche Bestandteile des Projektes. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Umgangsregeln, sogenannte "Lama-Botschaften", die in der Klasse aufgehängt werden. Am Ende des Projektes werden alle Schüler/innen zu "Lama-Botschaftern" ernannt.

Ziele der von Prachtlamas angebotenen tiergestützten Pädagogik und diesem Projekt sind die Stärkung von sozialen Kompetenzen, Selbstvertrauen, Kommunikationsfähigkeit, achtsamer Umgang und Selbstverantwortung der Kinder und Jugendlichen. Dabei stehen die Arbeit und der direkte Kontakt mit den Lamas im Vordergrund. Bei der Projektarbeit wird viel Wert darauf gelegt, Schüler/innen und Lamas in einem harmonischen Miteinander anzuleiten. Im Mittelpunkt steht das Hervorheben der individuellen Stärken der Einzelnen. Den Kindern und Jugendlichen wird ein positiver Umgang mit Lamas vermittelt. Sie werden auf die Bedürfnisse der Tiere sensibilisiert und somit auch auf einen behutsamen Umgang mit anderen Lebewesen und Menschen. Im Vordergrund stehen bei allen Programmpunkten Spiel, Spaß, Leichtigkeit und Abenteuer. Den Kindern werden spielerisch Teambildung, Spaß am gemeinsamen Erleben, kreatives Lernen und Erlebnisse mit Tieren, die alle Sinne fördern, näher gebracht. Kommunikation, Empathie und andere soziale Kompetenzen werden gestärkt.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Der Umgang und die Aufgaben mit den Lamas sind der "Rote Faden", der die Schülerinnen und Schüler zusammenbringt und zum Mitmachen motiviert. Erfolgserlebnisse, Bewegung, eine gemeinsame Aufgabe und das besondere Gemeinschaftserlebnis fördern Selbstvertrauen und Zusammengehörigkeitsgefühl sowie die sozialen Fähigkeiten der Kinder. Bei diesem Projekt steht im Vordergrund, dass die Schüler/innen gemeinsam die Lamas erleben und für sie sorgen und dabei die Natur Gelsenkirchens entdecken. Inhalte • Gemeinsames Aufstellen von Regeln im Umgang miteinander und mit den Lamas und Feedbackregeln. • Einführung in die "Lamakunde" und in das Handling der Lamas • Erstkontakt zu Lamas mit spielerischer Erlebnisbegegnung • Die Lamas Kasimir, Caruso, Dancer, Hannibal und Diego werden vorgestellt • Täglich Heu und Stroh holen, Tiere füttern, Wasser geben • Schlaf- und Weideplätze säubern • Bürsten, Streicheln • Üben des Handlings und Umgangs mit den Lamas • Führen der Lamas im Team und einzeln • Erstellen von Lama-Botschaften • Zu Lama-Botschaftern werden • Erstellen einer eigenen Lamacollage sowie einer Ausstellung im Schulfoyer • gemeinsame Planung und das Aufstellen von Hindernisparcours in Teams • Erproben von Hindernisläufen mit den Lamas • Feedback und Selbst-Reflektionen

Rückblick:

An insgesamt 6 Tagen vor den Sommerferien besuchten wir mit den Kindern der Klasse 5/6 bei schönstem Wetter die Lamas im Revierpark Nienhausen.
Raus aus dem Klassenzimmer, rein in die Natur!
Die erste Begegnung mit den sanften Tieren war für die meisten Kinder zugleich Liebe auf den ersten Blick. Durch die regelmäßigen Fahrten mit Bus und Bahn in die Natur vor der Haustür, bei der Pflege und Versorgung von Kasimir, Hannibal, Diego, Dancer und Caruso, durch das Führen der Lamas durch den wunderschönen Park gewannen die Kinder sichtlich mehr Selbst- und auch Verantwortungsbewusstsein und Selbstsicherheit. Zum Abschluss gab es jeweils ein gemeinsames Picknick und Zeit, im Wald zu spielen.

Ein wunderbares Abenteuer für alle!