Alles Familie

Institution:

KiTa und Familienzentrum Heilige Familie 12/14

  • Im Mühlenfeld 12/12
    45888 Gelsenkirchen

Beschreibung und Ziele:

An diesem Theaterprojekt "ALLES FAMILIE" nehmen 8 Kinder im Alter von 4-5 Jahren teil. Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage, wer alles zu Familie gehört, was Familie bedeutet und wie unterschiedlich Familie sein kann. Mit den Mitteln des Theaters entwickeln wir kleine und große Familienbilder. Wir beschäftigen uns mit der Frage, was man am liebsten in der Familie macht? Wer unsichtbar und wer sichtbar ist und wie.

Die an dem Theaterprojekt beteiligten Kinder werden mit eigenen und fremden Familienbildern konfrontiert und lernen dadurch andere Familienkonstellationen kennen. Durch die Auseinandersetzung mit Familie, können die Kinder verschiedene Rollen einnehmen. Sie spielen dann - wie aus dem oben beschriebenen Beispiel - den unsichtbareb Hund, die Freundin oder den Papa. Für die 8 Kinder, die an dem Projekt beteiligt sind, ist es die erste Begegnung mit Theater. Sie haben die Möglichkeit, sich während der Theaterproben auf andere Art und Weise kennenzulernen und miteinander als Gruppe zu wachsen. Einige Kinder befinden sich bereits im Vorschulalter. Das Theaterprojekt steht also im Übergang von Kita und Schule. Für diese Kinder bietet das Theaterprojekt nochmal die Chance, sich sprachlich und körperlich auszudrücken, ohne Notendruck und Zensur. Auf spielerische Weise lernen Sie mehr über sich und die Anderen kennen, lernen ihre Ideen zu verbalisieren und andere Impulse und Ideen anzunehmen

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Durch die Nähe zum Thema können die Kinder ihre eigenen Erfahrungen in das Projekt miteinbringen und lernen neue Familienformen kennen. Sie können dadurch den "traditionellen Familienbegriff" erweitern. Im Spiel können die Kinder die einzelnen Rollen ausprobieren, ihnen eine Sprache und Bewegung verleihen und die Szenen in der Gruppe kreieren. Gemeinsam mit den Kindern arbeiten wir nicht nur an der Darstellungsform, sondern auch mit den Bildenden Künsten. Die Kinder entwickeln von Anfang an das Bühnenbild mit. Das Bühnenbild sind Darstellungen von verschiedenen Familienkonstellationen, die die Kinder während den Proben gestalten.

Rückblick:

"Ich bin ein Kind.

In meiner Familie sind wir zu zehnt.

In meiner Familie sind wir zu zweit.

In meiner Familie sind wir zu fünft.

In meiner Familie sind wir viele.

In meiner Familie sind wir wenige."


An dem Theaterprojekt ALLES Familie! nahmen 9 Kinder im Alter von 4-5 Jahren teil. Das Projekt beschäftigte sich mit der Frage, wer alles zu Familie gehört, was Familie bedeutet und wie unterschiedlich Familie sein kann.

Die Theaterstunden verliefen stets mit einer ähnlichen Struktur. Um zunächst im Raum anzukommen und einen gemeinsamen Moment der Ruhe zu erleben, hörten wir zusammen dem Tönen einer Klangschale zu. Anschließend erfolgte ein spielerisches Erwärmen von Stimme und Körper. Am Anfang der Probenzeit führten wir grundlegende Gespräche zum Thema Familie mit den Kindern. Fragen wie "Was bedeutet für euch Familie?" oder "Wer gehört alles zu eurer Familie?" beantworteten sie mit viel Enthusiasmus und malten passende Bilder hierzu, die später als Bühnenbild dienten. Inspiration für diese erste Phase war unter anderem das Buch "Alles Familie! Vom Kind der neuen Freundin vom Bruder von Papas früherer Frau und anderen Verwandten" von Alexandra Maxeiner. Anschließend wurden kleine szenische Elemente sowie Choreographien zum Thema entwickelt. Hierbei wurden die Kinder stets dazu eingeladen eigene Ideen mit einzubringen.
Die Aufführung fand am 27.04.15 im Beisein der Eltern der teilnehmenden Kinder statt. Neben eher abstrakten Elementen über das Entwickeln von Bewegungs- und Handlungsmöglichkeiten von Kleinkindern, wurde als Höhepunkt der Performance eine Geschichte über das Alltagsleben und Aufwachsen von Vogelkindern erzählt. Hierbei wurde zu Bildern aus "Überraschung!" von Mies van Hout improvisiert. So entstand eine gemeinsame Aktion innerhalb eines festgelegten Rahmens, die den Kindern trotzdem Freiheit zu Kreativität und Bewegungsfreude ließ.
Die Erzieher*innen und Eltern waren sich einig: Dies ist eine Performance über das Großwerden, das Aufwachsen mit einer Familie, kurz: über das Leben.