Theater macht stark

Ansprechpartner:

Frau Tönnis

Institution:

Mauritiusschule Nordkirchen

  • Mauritiusstr. 11
    59394 Nordkirchen

Beschreibung und Ziele:

Die Einschulung bietet eine völlig neue Lebenssituation für das Kind. Es findet der Übergang von einem vertrauten, sozialen System in ein neues, weitgehend Unbekanntes statt. Das Kind hat nun auf einmal Verpflichtungen, wie jeden Tag zur Schule gehen, einen festen Zeitplan einhalten, Hausaufgaben machen und Regeln einhalten. Des Weiteren finden Veränderungen im institutionell inhaltlichen, im didaktisch-methodischen, im persönlichen und im Beziehungsbereich statt. Die Einschulung ist ein kritisches Ereignis. Der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule ist für Kinder eine wichtige Entwicklungsphase und muss bewältigt werden. Der Anfangsunterricht soll das Selbstwertgefühl des Kindes stärken, sie sollen die eigene Person und das eigene Können akzeptieren, die Ich-Kompetenz soll ausgeprägt werden. Die Fähigkeit andere Schüler wahrzunehmen soll entwickelt werden, sowie die Bereitschaft zur sozialen Mitverantwortung und das Interesse gemeinsame Handlungen zu planen. Daher wird in der Schuleingangsphase in Kooperation mit dem Theaterpädagogen Olaf Herzog das Theaterprojekt "Theater macht stark" durchgeführt. In diesem Projekt soll die Methode des "Theaterspielens mit Kindern" im Allgemeinen und die Pantomime im Speziellen zum Erreichen der oben genannten Ziele eingesetzt. Grundlage des Projektes ist das Improvisationsspiel. Mit Kindern Improvisationsspiel zu spielen, erscheint uns als besonders geeignete Methode, den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule zu erleichtern, denn mit Hilfe des Theaterspiels erlernen die Kinder den Umgang mit Sprache in beiläufiger Form, wodurch ihre Sprach-und Sprechkompetenz gefördert wird. Durch die Konzentration auf den körperlichen Ausdruck wird ein körperliches Bewusstsein ausgeprägt, welches eine Voraussetzung dafür ist, Körpersprache zu erkennen und selbst einzusetzen. Zusätzlich erfahren sie sich und andere auf eine ganz eigene Art und Weise, die in der Lage ist, ihre Persönlichkeit und ihr Sozialverhalten positiv zu beeinflussen. Die Förderung der Körpersprache übt die motorische Koordination und trägt somit zur Verbesserung der taktil-kinästhetischen Wahrnehmungsleistung bei. Das Theaterspielen hat neben seiner Bedeutung für das subjektorientierte, produktive und kreative literarische Lernen auch einen Bezug im Kontext der sprachlich-sozialen Bildung.

Das Spiel bietet Chancen für alle Kinder, ihre Kompetenzen weiterzuentwickeln mit dem Ziel einer umfassenden Persönlichkeitsentwicklung, so dass durch den Erwerb lebenspraktischer, sozialer, kognitiver und personaler Kompetenzen und die Fähigkeit zu einer selbstbestimmten Lebensführung eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht werden kann. Die Schülerinnen und Schüler sollen • durch eine ganzheitliche und handelnde Auseinandersetzung mit sozialen Situationen interaktive und kommunikative Kompetenzen aufbauen und ihr Selbstvertrauen stärken. • Mimik, Gestik, Haltung und Bewegung bewusst einsetzen. • in gebundenen Gestaltungsaufgaben auf theaterpädagogischer Basis zu einer eigenständigen Produktion und Umsetzung kreativer Ideen angeregt werden und sie anschließend im Probentagebuch reflektieren.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Geplant sind pro Klasse im Jahrgang 1 und 2 jeweils 2 Klassen pro Halbjahr insgesamt 2-3 Übungseinheiten von jeweils 90 Minuten mit dem Theaterpädagogen. Diese werden im Anschluss an das Training im Unterricht immer wieder aufgegriffen und auch dadurch reflektiert und vertieft. Da die Lerngruppe für einen längeren Zeitraum in einer festen Formation zusammenarbeiten soll, planen wir identitätsstiftende Maßnahmen in die Arbeitsprozesse ein, damit die Kinder das nötige Wir-Gefühl ausbilden können. Diesbezüglich nehmen Kennlernspiele in verschiedenen Formen einen Teil der anfänglichen Spielzeit ein. Kinder beteiligen sich kreativ an u.a.: • Spielerischen Improvisationen bspw. Stopptanz-Variationen als Beitrag zur Auseinandersetzung mit körperlichen Haltungen unter besonderer Berücksichtigung der Mimik als nonverbales Gestaltungsmittel der Körpersprache im theatralen Raum • Erarbeitung von spielerischen Improvisationsübungen als Beitrag für die eigenständige Probenvorbereitung als Trainingseinheiten im Hinblick auf ihre schülerorientierte, ritualisierte Anleitung in der Aktivierungsphase zu Anfang jeder neuen Theatereinheit • Darstellendes Spiel von Alltagssituationen als Anlass zur Auseinandersetzung mit Körpersprache im theatralen Raum unter Berücksichtigung nonverbaler Gestaltungsmittel der Standbildtechnik und der Pantomime als Beitrag zur elementaren Körperarbeit zum Umgang mit Körper, Raum und Zeit • Improvisatorische Standbildarbeit mit der Gliederpuppe oder mit Partner als Beitrag zur sprachlichen Auseinandersetzung mit körperlichen Haltungen unter besonderer Berücksichtigung der Gestik als nonverbales Gestaltungsmittel der Körpersprache im theatralen Raum • Improvisatorische Standbildarbeit durch die spielerische Darstellung eines Skulpturenparks mit Besuchern als Anlass zur elementaren Körperarbeit zur besonderen Auseinandersetzung mit dem bewussten Spiel im Raum zur Steigerung von Bühnenpräsenz • Improvisatorische Standbildarbeit anhand der Darstellung von Alltagssituationen im Hinblick auf das spontane szenische Gestalten von Miniszenen als Beitrag zur Auseinandersetzung mit nonverbalen Gestaltungsmitteln der Standbildtechnik • Improvisatorische pantomimische Übungen zur Einführung des Bereiches der Bewegung als Beitrag zur besonderen Auseinandersetzung mit elementarer Körperarbeit • Improvisatorisches pantomimisches Ratespiel anhand der Darstellung von Alltagssituationen im Hinblick auf szenisches Gestalten von Miniszenen als Beitrag zur Auseinandersetzung nonverbalen Gestaltungsmitteln der Pantomime • Pantomimisches Stegreifspiel anhand von Minisketchen in Spezialteams im Hinblick auf die eigenständige Entwicklung kreativer, pantomimischer Spielideen unter Berücksichtigung nonverbaler Gestaltungsmittel der Standbildtechnik bzw. Pantomime • Präsentation der Teamergebnisse für Anerkennung und Feedback sowie Zusammenfügen der Einzelergebnisse in eine Szene unter besonderer Berücksichtigung der zeitlichen Rhythmisierung des Gesamtablaufs • Werkschau des Stückes sowie Reflexion über die Wirkung des Ensembles und persönliche Spieleindrücke

Rückblick: