Die Bewegungsoase

Ansprechpartner:

Herr Beckmann

Institution:

Baumberger Strolche

  • Appelhülsener Str. 15
    48301 Nottuln

Beschreibung und Ziele:

Das Projekt "Die Bewegungsoase" wurde konzipiert, um Bewegungsanlässe für eine systematische Sprachförderung zu nutzen. Unsere Kinder besuchen eine Naturkita, eine Elterninitiative mit 30 Plätzen für Kinder von 0-6 Jahren. Durch das Projekt soll der Kindergartenalltag genutzt werden, um Sprache in Spiel- und Bewegungssituationen zu fördern. Sprache und Bewegung sind zwei wesentliche Dimensionen der kindlichen Persönlichkeitsentwicklung, die zwar in ihrer Entwicklung getrennt voneinander betrachtet werden können, die sich gleichzeitig aber in Abhängigkeit voneinander entfalten und sich gegenseitig beeinflussen. Wissenschaftlicher Hintergrund unserer Idee ist das 2010 von der Forschungsstelle Bewegung und Psychomotorik des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung entwickelte Beobachtungsverfahren BaSiK Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen, das Bestandteil unseres pädagogischen Konzeptes ist. Bei BaSiK handelt es sich um ein Verfahren, das eine begleitende Beobachtung der kindlichen Sprachentwicklung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr in Kindertageseinrichtungen ermöglicht. Die Initiatorin dieses Verfahrens ist die renommierte Erziehungswissenschaftlerin Frau Prof. Dr. Renate Zimmer. Sie propagiert dabei einen Forschungsansatz, wonach sich ein Kind schon lange bevor es anfängt zu sprechen, bereits über Gesten, Mimik und Gebärden und damit über seinen Körper mitteilt. Zunehmend übernimmt dann die verbale Sprache die Form der Mitteilung und des Austausches, wobei jedoch auch die anderen Kommunikationsebenen bestehen bleiben. Aber auch sprachliche Kompetenzen im engeren Sinne prosodische, linguistische und pragmatische Kompetenzen können über Bewegungshandlungen unterstützt werden. Bei der Umsetzung dieses Ansatzes der "bewegten Sprache" sollen unsere Gruppenräume als Bewegungsoasen sprachfördernd gestaltet werden: - Ein Experimentierwagen, der die Kinder ermuntert, neue Dinge in der Gruppe aktiv auszuprobieren und darüber zu sprechen, fördert die Kommunikation. Dieser durch die Experimentierfreude ausgelöste Sprachzugang wird besonders von Jungen eher angenommen und dient der individuellen, hier geschlechtsbeeinflussten Sprachförderung. - Bewegliche Wohnlandschaften z. B. mobile Schränke, Matten, Leinen mit Tüchern gestalten ein mobiles Umfeld, das Kinder zum Spielen und Sprechen anregt. - Bewegliche Leitern, Kriechtunnel, Holzrollen oder Kippelscheiben simulieren eine Entdeckungslandschaft, die zum Rennen, Klettern, Balancieren oder Bauen einlädt und die sich positiv auf die Sprachentwicklung auswirkt. - Spiele mit resonanzverstärkenden Instrumenten z. B. Trommel, Gong, Becken, Kazoo, Flöte provozieren stimmliche Äußerungen und fördern Lauschen, Richtungs-Hören und ein Gefühl für Rhythmik. - Eine Musikanlage ermöglicht die Anwendung von Bewegungsliedern zum Aufbau von Sprache und Sprachrhythmus. Außerdem werden Mimik, Gestik, Körperhaltung und -ausdruck gefördert. - Ein Aufnahmegerät regt Kinder dazu an, hineinzusprechen und der eigenen Stimme zu lauschen. - Fingerpuppen und Handpuppen fördern sprachlichen Ausdruck und Kommunikation - Ausrangierte Dinge aus dem Alltag z. B. Telefon, Kochtöpfe, alte Kleidungsstücke fordern zu aktiven Rollenspielen und Experimenten auf. - Poster und Collagen an der Wand laden zum Betrachten und Sprechen ein.

Mit dem Projekt "Die Bewegungsoase" wollen wir erreichen, dass unsere Kinder in ihrem individuellen Spracherwerb durch Bewegung unterstützt werden. Es soll bei ihnen die Lust an der Bewegung geweckt und mit der Lust an Sprache verbunden werden.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder werden bei der Umsetzung des Projektes konkret mit eingebunden. So wurden und werden die anzuschaffenden Elemente durch die Erzieher/innen anhand der Interessen der Kinder ausgewählt.

Rückblick:

Die Kinder haben mit den Erzieher/-innen verschiedene Themenbereiche zu unterschiedlichen Schwerpunkten gestaltet. So wurde z.B. eine "Turnstunde” eingeführt, in der kreative Bewegungslandschaften mit unterschiedlichen Materialien zum Austoben und Ausprobieren einladen. Die Kinder verbalisieren am Anfang der Einheit ihre Ideen und halten am Ende der Einheit einen Rückblick darauf, was besonders Spaß gemacht hat und ggf. wiederholt werden soll. Des Weiteren wurde ein Rückzugsort eingerichtet, in dem die Kinder z.B. Hörspiele oder Musik anhören können. Diese werden anschließend besprochen. Oft greifen die Kinder die gehörten Themen auf und spielen sie z.B. im Rollenspiel nach. Besonders schöne Musik wird teilweise mit der ganzen Gruppe gehört und ggf. dazu getanzt.
Spiele mit resonanzverstärkenden Instrumenten z. B. Trommel, Gong, Becken, Kazoo, Flöte werden auch im Morgenkreis aufgegriffen. Hier werden Lauschen, Richtungs-Hören und ein Gefühl für Rhythmik gefördert und viel über die Erfahrungen gesprochen.