Von der Raupe zum Schmetterling - Ein Schwarzlicht-Theaterprojekt (Projekt des Monats Februar 2018)

Ansprechpartner:

Frau Fröhling

Institution:

KiFaz Miteinander

  • Haupstraße 8
    45549 Sprockhövel

Beschreibung und Ziele:

Die Schulanfänger der Kita betrachten anhand von Medien die Entwicklung der Raupe zum Schmetterling und hören die Geschichte vom "Schmetterling, der Angst vorm Fliegen hatte". Die Kinder setzen die Geschichte schrittweise in Szenen eines Schwarzlichttheaterstückes um.

Durch die theaterpädagogischen Projekte, die wir seit vielen Jahren mit den Schulanfängern unserer Kita durchführen, fördern wir Kompetenzen und Fähigkeiten, die beim Übergang von Kindergarten zu Schule besonders wichtig werden. Wir möchten insbesondere das Selbstvertrauen der Kinder stärken, sich einer neuen Herausforderung zu stellen und sie motivieren, mit gemeinsamer Anstrengungsbereitschaft und Ausdauer eine Sache bis zu einem erfolgreichen Abschluss zu verfolgen. Darüber hinaus möchten wir soziale Kompetenzen der Kinder weiter verbessern, die Kooperationsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit anregen und zeigen, dass jedes Kind mit seinen Stärken und Schwächen einen wichtigen Platz in der Gruppe wahrnimmt. Die besondere und faszinierende Form des Schwarzlichttheaters ermöglicht es allen Kindern, auf ihre eigene Weise eine wichtige Rolle zu spielen, da sie gleichzeitig unsichtbar sein und doch im Rampenlicht stehen können. Es bietet zahlreiche kreative Spielräume, die die Kinder individuell gestalten können.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder werden von Anfang an in die kreative Umsetzung des Stücks einbezogen. In der ersten Phase beschäftigen sie sich mit der Geschichte und ihrem Hintergrund. Sie sprechen über das Gefühl Angst und benennen eigene Erfahrungen damit. Dabei soll insbesondere auch auf die eigenen Gefühle beim Übergang von der Kita zur Schule eingegangen werden. In der zweiten Phase dürfen sie die Effekte des Schwarzlichts in Verbindung mit den speziellen Farben für sich erforschen und damit experimentieren. Mit verschiedenen vorhandenen Requisiten Tücher, Bälle, Reifen, Stäbe o.ä. werden einfache erste Improvisationen gespielt und deren Wirkung beobachtet. In der dritten Phase des Projekts werden gemeinsam Ideen gesammelt, wie die Szenen der Geschichte in Bilder oder einzelne Szenen im Schwarzlichttheater umgesetzt werden können und diese ausprobiert. Dabei werden Spieler- und Zuschauerperspektive häufig gewechselt. In Abstimmung miteinander werden nun die einzelnen Aufgaben verteilt und die Szenen zusammengefügt, ein exakter Ablauf festgelegt und die Musik dazu ausgewählt. Am Ende steht eine Präsentation des Theaterstücks vor Eltern und Kindergartenkindern.

Rückblick:

Schwarzlichttheaterprojekt der Schulanfänger
"Ein Stern fällt vom Himmel"
Der ganze Turnraum ist stockfinster. Sphärische Klänge ertönen, die Geschichte beginnt... : "Am Nachthimmel leuchteten wie seit ewiger Zeit die Sterne. Sonnen, Planeten, Monde und Kometen zogen langsam ihre Bahnen durch den weiten Weltraum."
Dann erscheint wie von Geisterhand der erste Stern auf der Bühne, viele weitere kommen nach und nach hinzu und beginnen zu kreisen. Als letztes erscheint der kleine Stern Lumix, der im Mittelpunkt dieser kleinen weihnachtlichen Geschichte steht. Er fällt vor lauter Eifer, vorwärts zu kommen, vom Himmel auf die Erde und entdeckt dort plötzlich viele Situationen, in denen er jemandem Hilfe leisten kann, bis er zuletzt den Ort seiner wahren Bestimmung findet.
Mit Riesenspaß probten unsere 21 Schulanfänger sechs Wochen lang, Theater mal auf diese völlig neue Art zu spielen. Hier kommt es gerade nicht darauf an, sich selbst in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stellen, sondern ein Teil eines gemeinsamen Gesamtkunstwerks zu werden und sich einmal selbst zurück zu nehmen. Es wird "versteckt" agiert, die kleinen Schauspieler tragen alle schwarze Kleidung und Handschuhe und verschwinden völlig im Schwarzlicht, zu sehen sind nur die Requisiten wie etwa Sterne oder Autos, doch nicht einmal diese soll man ja ständig sehen. Diese Technik, genannt auch "Schwarzes Theater" erfordert von den Kindern viel Konzentration, die Fähigkeit zur genauen Interaktion miteinander, räumliches Vorstellungsvermögen und Kreativität. Wo darf ich wann stehen, was soll man jetzt gerade sehen und was nicht, wie gehe ich mit wem wann wohin sind die komplizierten Dinge, die sie nun erst bei den anderen beobachten, dann selbst üben mussten. Nach den Proben sind Kinder wie Erzieherinnen richtig erschöpft. Alle sind doch froh, wenn das Tageslicht wieder durchs Fenster scheinen darf. Doch als das Stück zum Schluss Szene für Szene zusammengesetzt wird, sind sich alle einig: Die Mühe hat sich gelohnt! Bei der Weihnachtsfeier am 19.12.12 können sie es stolz allen Eltern, Freunden und Geschwistern präsentieren, es gibt jeweils eine Aufführung der Kinder der roten /grünen Gruppe und der gelben Gruppe. Und voller Eifer singen die Kinder zum Abschluss ihr Lied vor:
"Sterne leuchten in der Nacht, wenn die Sonne nicht mehr lacht, blinken hoch am Himmelszelt, funkeln über unsrer Welt!"

Schwarzlichttheaterprojekt geht in die zweite Runde
Nachdem die Aufführung des Weihnachtsstücks "Ein Stern fällt vom Himmel" ein solches Erfolgserlebnis für unsere Schulanfänger war, machen sie sich nun mit großem Elan an die Erarbeitung eines zweiten Schwarzlichttheaterstücks. Der Titel ist diesmal passend zum Frühling: "Die Geschichte von den drei Raupen" und es handelt vom Leben der drei Raupen Citro, Ruby und Foxi vom Ausschlüpfen aus dem Ei bis zur Verwandlung in Schmetterlinge. Am Ende wird es wieder ein gemeinsames Lied geben, einen seit langem bekannten echten Hit der Kinder: Das "Schmetterlingslied".
Natürlich ist es von Vorteil, dass die Methoden und Techniken des Schwarzen Theaters allen Kindern schon gut bekannt sind, so dass sie sich voll auf die Umsetzung des Stücks konzentrieren können. Die Requisiten sind alle bereits hergestellt, die Rollen verteilt, die Musik ausgewählt, der Bühnenaufbau festgelegt und einige erste Durchgänge wurden geprobt, so dass schon bald die Aufführung stattfinden kann. Die jüngeren Kinder, die mitbekommen haben, dass wieder etwas von den "Großen" geprobt wird, sind jedenfalls zum Platzen neugierig und warten gespannt, wann es soweit ist! Wir freuen uns alle darauf!