Werkstatt-Projekt im Bauwagen der Kita St. Gerburgis

Ansprechpartner:

Frau Vöcker

Institution:

Kindertageseinrichtung St. Gerburgis

  • Am Brunnenbach 42
    48727 Billerbeck

Beschreibung und Ziele:

Seit einigen Jahren haben die Kinder unserer Kindertageseinrichtung die Möglichkeit unsere Werkstatt zu nutzen, die in einem Bauwagen auf dem Außengelände untergebracht ist. In der Werkstatt befindet sich eine massive Werkbank und unterschiedliches Werkzeug, wie Hammer, Akku-Schrauber, Sägen, Schraubenzieher, ein ¬Schraubstock, Klemmen, Farben, Nägel, Schrauben, Zollstöcke usw. Durch eigenständiges Handeln machen die Kinder vielfältige Erfahrungen und bauen ihre handwerklichen Fähigkeiten aus. Ebenfalls steht den Kindern eine Vielfalt an Material zur Verfügung, an denen sie die unterschiedliche Beschaffenheit und Gesetzmäßigkeiten entdecken können. Besonders die Kinder, die schon länger unsere Tageseinrichtung besuchen, zeigen ein großes Interesse an der Werkstatt. Zunächst setzen sich die Kinder intensiv mit den Funktionen und der Handhabung der Werkzeuge auseinander. Durch eine intensive Begleitung wird den Kindern die sichere Handhabung der Werkzeuge nähergebracht. Die Kinder, die mit der Zeit über eine gewisse handwerkliche Erfahrung verfügen, schmieden Pläne und möchten genaue Ideen umsetzen, was sie aus den unterschiedlichen Materialien, wie z.B. Holz, Ytong oder ähnliches, erstellen möchten. Bei ihrem Handeln stellen die Kinder Vermutungen auf, experimentieren und sind häufig vor die Aufgabe gestellt eine Problemlösung zu finden. Die Jungen und Mädchen beobachten sich untereinander und unterstützen sich gegenseitig in ihrem Tun. Manche Kinder greifen die Ideen eines Anderen auf, so dass häufig eine Gruppenarbeit entsteht. So machen alle Aktiven die Erfahrung, dass sie durch Teamarbeit gute Ergebnisse erzielen und dass es viel Freude macht, gemeinsam zu arbeiten. Die Kreativität der Kinder wird durch das Materialangebot geweckt und durch das gemeinsame Werken, entstehen immer wieder neue Denkanstöße. Die Erzieherin unterstützt die Kinder in ihrem Tun, gibt ihnen neue Impulse und begleitet die Dialoge der Kinder untereinander.

- Die Kreativität der Kinder wird geweckt. - Die Selbständigkeit der Kinder wird gefördert, indem sie eigene Pläne umsetzen können. - Die Kinder lernen einen sicheren Umgang mit Werkzeugen und bauen ihr handwerkliches Geschick aus. - Soziale Kompetenzen werden unterstützt und begleitet. - Die Kinder erleben große Freude in ihrem Tun und sind stolz auf ihre Werke. - Die Kinder entwickeln eine gute Ausdauer und können Lösungstrategien entwickeln. - Das Handwerk wird den Kindern nähergebracht. - Die Kinder machen viele Erfahrungen im Umgang mit den unterschiedlichen Materialien.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder sind die Akteure ihres Handelns. Ihnen wird die Möglichkeit gegeben in einem geschützten Rahmen eigenständige Erfahrungen mit Werkzeug zu machen. Wenn sie sich einen sicheren Umgang mit den Werkzeugen angeeignet haben, können sie nach ihren Vorstellungen und Plänen Projekte umsetzen und eine eigene Problemlösestrategie aufstellen. Durch das gemeinsame Handeln geben sich die Kinder untereinander Tipps und sie können von dem Vorwissen eines Anderen profitieren.

Rückblick:

Die Werkstatt in unserem Bauwagen wurde von einem großen Anteil der Kita-Kinder genutzt. Den Kindern standen verschiedene Werkzeuge und Materialen zur Verfügung. Sie erlernten einen sicheren Umgang mit dem Werkzeug und machten vielfältige Erfahrung mit den Materialien.
Ein besonderer Schwerpunkt stellte die Bearbeitung von Ytong- Steinen dar.
Die Kinder stellten fest, dass aus Ytong verschiedene Formen geschliffen oder mit dem Hammer und Meißel geschlagen werden können. Dabei wurde der Zimmermannshammer für die Kinder zum Lieblingshammer, da er der schwerste Hammer ist und eine Spitze an der einen Seite hat. Sie bohrten mit den Akku-Bohrern Löcher in die Ytong-Steine und suchten passende Dübel heraus. Dabei fanden sie es spannend, dass der Dübel leicht hineinzuschieben ist, aber kaum wieder herausgezogen werden kann, sobald eine Schraube hineingedreht wurde. Besondere Freude bereitete es den Kindern Nägel in den Ytong zu schlagen. Dabei wurde die unterschiedliche Materialbeschaffenheit von den Kindern zum Thema gemacht. Die Kinder unterhielten sich darüber, dass es einfacher ist, in den Ytong-Stein einen Nagel zu schlagen, als in ein dickes Holzstück. Stolz zeigten die Kinder kleine Ytong-Stücke in die Runde, die sie abgesägt oder mit dem Hammer abgeschlagen hatten. Dabei betonten sie, wie stark sie schon seien. Eine Kleingruppe zerschlug den Ytong-Stein zu Steinmehl und färbte ihn mit Farbpigmenten. Sie malten mit der selbst hergestellten Farbe große Gemeinschaftsbilder. Daraufhin entwickelten sie die Idee, mit dem Ytong auf die gepflasterten Wege zu malen, was wunderbar funktionierte.
Während des gesamten Projektes setzten die Kinder ihre eigenen Ideen um und beteiligten sich ausschließlich in Kleingruppen. Sie sprachen sich untereinander ab und unterstützten sich gegenseitig. Dabei machten sie die Erfahrung, dass im Team viele unterschiedliche Ideen entstehen und dass jeder vom Anderen profitierten kann.
Gemeinsam informierten wir uns mit den Kindern im Internet über die Herstellung und die Beschaffenheit von Ytong Porenbeton. Ebenfalls interessierte es die Kinder sehr, wo Ytong gekauft werden kann. Ein Kita-Vater arbeitet an einem nahe gelegenen Bauhof. Somit machten wir uns mit einer Kleingruppe auf den Weg und besichtigten den Bauhof. Es wurden dort mit einem großen LKW neue Materialien angeliefert und unter anderem durften die Kinder auf den Gabelstapler klettern, sich alles genau ansehen und Fragen stellen. Die Kinder zeigten großes Interesse und große Begeisterung.