Gestaltung eines Sinnesraumes

Ansprechpartner:

Frau Kargl

Institution:

Kita Alte Heerstraße

  • Alte Heerstraße 124
    41564 Kaarst

Beschreibung und Ziele:

Unsere Kita stützt sich auf das Konzept der offenen Arbeit. Somit verfügen wir über verschiedene Funktionsräume. Einer der Räume ist der Spieleraum, der zu einem Sinnesraum umgestaltet werden soll. Kinder sind sinnenreiche Wesen. Sie haben Spaß am Einsatz all ihrer Sinne, und noch haben sie Antennen für alles, was ihre elementaren Sinneswahrnehmungen betrifft. Auf den ersten Blick scheinbar sinnloses Tun kann zugleich sehr sinnvoll sein, wenn man sich auch als Erwachsener auf die Erlebnisebene der Kinder einlässt. Aber Kinder wachsen in einer sinnesfeindlichen Umwelt auf. In unserer Gesellschaft geraten körpernahe Wahrnehmungen immer mehr in den Hintergrund. Das sinnliche, ganzheitliche Erleben reduziert sich vorwiegend auf das Hören & Sehen. Dabei ist es besonders wichtig alle Sinnesorgane zu trainieren, damit sie sich weiterentwickeln zu können. Die Wahrnehmung ist ein ganzheitlicher Prozess, und darf nicht in seine Einzelteile zerlegt werden. Um jedoch die einzelnen Sinnessysteme zu verstehen, ist es notwendig die Besonderheiten der jeweiligen Wahrnehmungsvorgänge zu betrachten, um dann auch ihr Zusammenwirken besser nachvollziehen zu können. Erst wenn wir unsere Sinnessysteme getrennt erleben, wird uns bewusst, wie sehr sie eigentlich von einander abhängig sind. Es gilt den Kindern mehr Entdeckungsräume im Alltagsleben zur Verfügung zu stellen. Denn je mehr die Anregungen für vielseitige Sinneserfahrungen von den ,,Dingen" selber ausgehen, desto weniger Impulse durch Erwachsene sind nötig. Dabei ist es besonders wichtig den Kindern Freiraum zu lassen, die Welt mit eigenen Augen zu sehen, und sie zu begreifen. Die Bedeutung der sinnlichen Wahrnehmung: Wahrnehmen ist ein aktiver Prozess, bei dem sich das Kind mit allen Sinnen seine Umwelt aneignet und sich mit ihren Gegebenheiten auseinandersetzt. Kinder wollen ihre Umgebung mit allen Sinnen in sich aufnehmen, auf sie einwirken, sie sich einverleiben, sie wollen tätig sein. Durch hautnahes Erleben, durch Erproben und Experimentieren wird das Kind Erfahrungen sammeln und Zusammenhänge selber entdecken.

Auf Grund verschiedener Beobachtungen wurde deutlich, dass die Kinder mehr Raum brauchen um ihre Sinne erfahren zu können. Im Sinnesraum sollen durch bestimmte Elemente folgende Sinneswahrnehmungen angesprochen und gefördert werden: Die taktilen Sinneswahrnehmungen werden durch eine Wasserwanne, bei der die Berührungswahrnehmung, die Erkundungswahrnehmung und die Temperaturwahrnehmung der Kinder, in Erfahrung gebracht. Ein Zerrspiegel und verschiedene Faszinationsbälle regen die visuelle Wahrnehmung der Kinder an. Hierbei gibt es unterschiedliche Wahrnehmungsformen. Die Wahrnehmungskonstanz, die bestimmte Eigenschaften des Gegenstandes beschreibt Die Raumlage Die räumlichen Beziehungen, wo die Lage von 2 oder mehreren Gegenständen in Bezug zueinander wahrgenommen wird die Formwahrnehmung und die Farbwahrnehmung. Die auditive Sinneswahrnehmung wird durch einen Klangbaum angeregt. Auch hier gibt es verschiedene Bereiche der auditiven Wahrnehmung. Es wird vor allem die auditive Diskrimination, bei der die Laute unterschieden werden, angesprochen. Außerdem wird die auditive Aufmerksamkeit, die auditive Lokalisation und die auditive Figur-Grundwahrnehmung, die dem Kind dabei hilft Reize aus dem Hintergrund herauszulösen, gefördert.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Wir haben während der gesamten Planung die Bedürfnisse und Interessen der Kinder aufgegriffen. Beispielsweise haben wir eine Umfrage gestartet, bei der die Kinder äußern konnten, was ihnen wichtig ist. Nun möchten wir gemeinsam mit den Kindern den neuen Funktionsraum einrichten. Die Kinder sind von Anfang bis zum Schluss bei dem Projekt beteiligt. Mit der Umfrage konnten wir die Interessen und Wünsche der Kinder aufgreifen und möchten diese auch in die Tat umsetzen.

Rückblick:

Da wir nach dem offenen Konzept arbeiten, haben nun alle Kinder die Möglichkeit im umgestalteten Sinnesraum die neuen Materialien zu nutzen. Die Kinder kommen sehr gerne in den Sinnesraum, um neue Eindrücke zu erfahren. Besonders beliebt ist die Wasserwanne, die vielseitig genutzt werden kann. Neben Wasser konnten wir diese auch schon mit Sand und Kork befüllen. So konnten wir den Kindern 3 taktile Sinneserfahrungen ermöglichen. Ebenfalls gerne spielen die Kinder mit dem Klangbaum und nehmen die Töne wahr, die der Musikbaum erzeugt. Auch die Faszinationsbälle kommen sehr gut an, da jeder Ball mit einem anderen Material befüllt ist. Hierbei werden nicht nur die visuellen Sinne angesprochen, sondern auch die taktile Wahrnehmung wird gefördert. Der Zerrspiegel bereitet den Kindern sehr viel Freude, weil sie sich selber einmal anders wahrnehmen können. Sie entdecken ihr Gesicht und ihren Körper verzerrt. Der Sinnesraum wurde durch weitere Materialien, wie zum Beispiel durch eine Tastwand ergänzt und bietet somit den Kindern, vielfältige Möglichkeiten ihre Sinne zu stimmulieren.