"Miteinander Leben - Voneinander Lernen. Für einen gelingenden Übergang in die Berufswelt."

Ansprechpartner:

Frau Rötte

Institution:

Friedrich-Fröbel-Schule

  • Langenwiedenweg 18
    59457 Werl

Beschreibung und Ziele:

Das Projekt bringt Schülerinnen und Schüler im Rahmen ihrer Berufswahlorientierung und Senioren verschiedener Institutionen vor Ort zusammen und schafft nicht nur neue Kooperationsformen zwischen ihnen, sondern auch neue Lern- und Lehrräume. Beide Zielgruppen bringen ihre Kompetenzen ein und können mit Hilfe der Kompetenzen der jeweils anderen, ihre Defizite abbauen und Bedürfnisse befriedigen und die Auszubildende können ihre beruflichen Kompetenzen weiter ausbilden. Projektstandort soll der soziale Nahraum sein, in dem beide Zielgruppen ihre alltäglichen Außenbeziehungen gestalten. Methoden aus dem Theater, der gestaltenden Kunst, dem Tanz, dem Gesang und dem Musizieren werden bei der Durchführung genutzt. Das theaterpädagogische Arbeiten orientiert sich an dem Konzept Augusto Boals: Das ursprünglich als politisches Instrument entwickelte "Theater der Unterdrückten" wurde in den letzten Jahren durch introspektive Techniken um den psychosozialen Bereich erweitert. Mit dem Projekt wird das Thema "Wie sehe ich die Jungen? Wie sehe ich die Alten? - Konflikterfahrungen und Konfliktlösungen von Jugendlichen und Senioren." sowohl in seiner gesellschaftlichen, als auch der persönlichen Bedeutung bearbeitet und bekommt über evtl. Unterrichtsinhalte hinaus einen konkreten Charakter für den Einzelnen: Das Rollenverständnis hinsichtlich generationsübergreifender Themen findet nicht nur abstrakt außerhalb des eigenen Bezugsrahmens statt, sondern betrifft die SchülerInnen und Senioren jeden Tag neu im eigenen Erlebnisfeld. Bewegungsübungen und das Verkörpern innerer Bilder im Statuentheater lassen Vertrauen in sich und das Gegenüber wachsen und führen behutsam in den theaterpädagogisch themenbezogenen Prozess ein. Im Verlauf des Prozesses wird das Thema aus der Betroffenheit der Teilnehmer heraus szenisch weiter erarbeitet. Somit erschließt sich das Thema "Wie sehe ich die Jungen? Wie sehe ich die Alten? nicht nur auf der kognitiven Ebene, sondern auch auf der körperlichen: das Denken und das Körpererleben werden miteinander verknüpft. Ob Träume, Tragödien, chaotische Umstände oder gemächlich dahin fließende Ereignisse, es werden gemeinsam Geschichten und Anekdoten gesammelt und in kleinen Szenen in und mit der Gruppe nachgespielt. Aus den Alltagsdramen werden erinnerungswerte Geschenke und Geschichten des Lebens zum Leben erweckt. Insbesondere werden Beziehungen zwischen Menschen thematisiert, ihre Interkulturalität, ihren Motivationen und Entscheidungen an wichtigen Wendepunkten des Lebens gemeinsam reflektiert und damit die Erfahrung einzelner gewürdigt. Das theatrale Spiel eröffnet hierbei Möglichkeiten zur Reflexionen des Werdegangs und der eigenen und insbesondere beruflichen Identität. Eine größere Klarheit über eigene Befindlichkeiten schafft Raum für weitergehende Gespräche und Begegnungen. Grundlage sind hier die in jedem Pflegekonzept vorgesehenen ATLs, bzw. AEDLs, die die Grundbedürfnisse des Menschen ins Auge fassen und worüber sich sowohl Jung als auch Alt erkennen und wiederfinden und für junge Menschen, die sich bei ihrer Berufswahlorientierung für Pflegeberufe interessieren eine Grundlage für ein vertiefendes Verständnis des Berufsbildes. Universale Themen wie Sinnfindung im Leben, Freizeitgestaltung und soziale Kontakte sprechen über die persönliche Ebene hinaus kollektive Erfahrungen aller anderen Anwesenden an und bringen ein Verstehen und Verständnis, Vertrauen und Verbundenheit der Teilnehmer untereinander zum Ausdruck. Während des Prozesses werden die Jugendlichen nicht nur auf ihren bevorstehenden beruflichen Kontext vorbereitet sonder im Rahmen ihrer eigenen "Lebensplanung" an das Thema des "Miteinanders" im Form von Biographiearbeit in die Begegnung mit Senioren geführt. Eine gemeinsame Abschlusspräsentation aus Theater, Gesang und Tanz lässt die Öffentlichkeit am gewachsenen Miteinander teilnehmen und verbindliche Begegnung auch über den offiziellen Projektrahmen hinaus wachsen.

Ziel ist es die eigenen und fremden Ressourcen zu erkennen und zu stärken, und scheinbare Defizite "des unbekannten Anderen" in Stärken zu verwandeln, wie z.B. Senioren mit Unterstützung der Jugendlichen die Berührungsängste vor den neuen Medien wie dem Internet zu nehmen und den Jungen über Biographiearbeit der Älteren Orientierungsmöglichkeiten für die eigene Lebensgestaltung und Berufswahl zu vermitteln. Der Einzelne wird in seiner Wahrnehmung geschult, Strukturen und Mechanismen, die Begegnung fördern und auch verhindern können zu erkennen. Mit einem frühen Erkennen von Bedingungen, die ausgrenzende Situationen begünstigen, werden die TeilnehmerInnen zu Toleranz und Interesse gegenüber dem anderen herangeführt. Jüngere und Ältere lernen gemeinsam, aktiv auch fremde Situationen beeinflussen zu können, ohne Ignoranz und Ablehnung herbeizuführen. Ziel des Projektes ist das Erwerben einer Handlungskompetenz, die Jüngere und Ältere darin unterstützt aus der eigenen Passivität herauszutreten und zu einem handlungsfähigen Akteur zu werden. Neues Verhalten übt er im Rollenspiel und erprobt es für den Alltag. Innere Prozesse werden im szenischen Aufbau äußerlich sichtbar und werden somit nicht nur für den Akteur, sondern auch für die anderen Interaktionspartner transparent - eine ergänzende Kommunikationsplattform wird für alle Beteiligten nachvollziehbar geschaffen. Gleichzeitig wirkt das Projekt gemeinschaftsstiftend auf die entstehende Gruppe und darüber hinaus: Das gemeinsame Erleben die Fremdheit des anderen in Begegnung verwandelt zu haben, stärkt das Bewusstsein für den anderen in der Gruppe und somit die Verantwortung für die Gemeinschaft. Die Ziele des Projektes sind demnach vielfältig: - Stärkung der beruflichen Kompetenz/Berufswahlorientierung der Schüler - Schulung der Selbst- und Fremdwahrnehmung - Soziales Kompetenztraining - Entwicklung von Zivilcourage - Stärkung des Gemeinschaftserlebens im regionalen Raum

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Jugendlichen sind in Form interaktiver Prozesse an dem Projekt beteiligt: In jeder Phase, sowohl bei den einführenden Körperübungen, beim Statuentheater, als auch beim szenischen Aufbau ist die ganze Gruppe in den Prozess mit einbezogen. Zur Durchführung des Projektes wird die Gruppe geteilt. Phasenweise werden die beiden Gruppen zusammengeführt, ihre erarbeiteten Inhalte vorzustellen und gemeinsam zu reflektieren. Reflexionsrunden werden wiederholt in den Kleingruppen durchgeführt, den Erkenntnisprozess zu vertiefen. Tanz, Gesang und das Spielen von Musikinstrumenten unter professioneller Anleitung soll eine gemeinsame Stückproduktion aus der Lebenswelt der TeilnehmerInnen abrunden.

Rückblick:

Miteinander Leben - Voneinander Lernen.
Für einen gelingenden Übergang in die Berufswelt.

Ein gefördertes Projekt der Gelsenwasserstiftung "von-klein-auf"

27. Februar-01. März 2013

mit
Schülerinnen und Schüler
des 9. und 10. Jahrgangs der Friedrich-Fröbel-Schule Werl
&
Seniorinnen und Senioren
des Hauses Amadeus und Mozart in Werl





Projektbeteiligte

Friedrich-Fröbel-Schule - Förderschwerpunkt Lernen
Langenwiedenweg 18
59457 Werl
Telefon 0 29 22/86 14 83

Seniorenzentrum Haus Amadeus
Westuffler Weg 9
59457 Werl

Projektdurchführung und Konzeption Bildung-aller-Sinne

DozentInnen
Petra Lemke Diplom Sozialwissenschaftlerin
Mike Becker Gesundheitspfleger, FH-Dozent

Pädagogische Verantwortung Friedrich-Fröbel-Schule
Herr M. Kerl Schulleitung,
Frau S. Rötte Fachlehrerin und Koordinatorin

Sozialer Dienst Haus Amadeus
Frau Kaiser Leitung
Frau Katrin Panser
Projektzusammenhang:

Ein Vorgespräch führten Frau Rötte und Frau Lemke am 18. Dezember 2012, 22. Januar und 20. Februar 2013, und ein weiteres mit Frau Kaiser am 15. Januar und 20. Februar 2013.
In dem Gespräch wurden die Methodik, die zeitlichen und räumlichen Bedingungen des Projektes und die Zusammensetzung der Klasse und der Seniorengruppe, sowie das Verhaltensprofil einzelner Schüler besprochen und der thematische Schwerpunkt des Prozesses.

Dabei wurden folgende Vereinbarungen getroffen:

1. Mit dem Projekt soll die berufliche Orientierung für das soziale und pflegerische Berufsfeld unterstützt und vertieft werden.

2. Die theaterpädagogische Arbeit soll eine Begegnung und einen Austausch mit Senioren herstellen und das respektvolle Miteinander unterstreichen

3. Die Klassenlehrerin und pädagogisch Verantwortlichen sollen über die Besonderheiten der theaterpädagogischen Arbeit durch eine teilnehmende Beobachtung und begleitende Gespräche informiert werden, um Aspekte gezielt in den Unterricht weiterführend zu integrieren.


Formaler Ablauf :

An dem Projekt beteiligten sich Schülerinnen des 9. und 10. Jahrgang und Seniorinnen und Senioren des Hauses Amadeus und des Nachbarhauses Mozart. Die Gruppe wurde phasenweise in Kleingruppen aufgeteilt und von den beiden SpielleiterInnen getrennt geführt. Im Verlauf des Prozesses ergaben sich auch gemeinsame Spiel- und Arbeitsphasen.

Die Gruppen arbeiteten an drei aufeinanderfolgenden Tagen in der Zeit von 8.00 Uhr bis 13.30 Uhr in der Kapelle und Gemeinschaftsraum des Hauses Hauses mit den Seniorinnen von 9.45-11.45 Uhr.



Abb. 1: Begegnung in großer Runde Abb. 2: Requisiten für die Vermittlung der ATLs

WP2-Kurs "Soziales Leben" und Seniorinnen und Senioren des Hauses Tobit



WP2-K.&S


1.-3.Tag
P. Lemke

M. Becker



vom Feb./März 2013


Themenschwerpunkte:

"Was verbindet uns? - die ATLs"

"Statuentheater"

"Forumtheater"









Frau Alt
Frau Höhle
Frau Mork
Frau Schmitz
Frau Schnietz

Tatjana
Senem
Hüseyin
Tim



Frau Geveler
Herr Geveler
Herr Herrmann
Frau Kozlowski
Frau Fenske

Lisa
Esra
Jan
Mathias



N = 35

SchülerInnen = 8
Seniorinnen = 10

Alter 14 bis 91













Systematik :

Die theaterpädagogischen Methoden nach dem "Duisburger Modell" sind an dem theaterpädagogischen Konzept von A. Boal orientiert und auf die besonderen Bedingungen und Anforderungen des schulischen Lernzusammenhanges sowie auf den Entwicklungsstand der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgerichtet mit Blick auf die berufliche Orientierung mit besonderem Schwerpunkt auf das soziale und pflegerische Berufsfeld.
Die Arbeit gründet auf unterschiedlichen Methoden und ist auf verschiedene, allerdings miteinander verbundene Ziele bezogen.

Allgemeine Ziele: Entwicklungsdimensionen des Verhaltens

• Spielanleitung und Spielregeln verstehen und umsetzen
• Förderung der nonverbalen und verbalen Ausdrucksfähigkeit
• Förderung der Selbst- und Fremdwahrnehmung
• Analyse von Gruppenprozessen und -beziehungen

Spezielle Ziele: Entwicklungsniveaus der theaterpädagogischen Arbeit

• Szenische Darstellung vorgegebener "Geschichten" A
• Rekonstruktion beobachteter bzw. erlebter Handlungen / Begegnungen B
• Entwicklung von Handlungsalternativen C
• Entwicklung von Bewertungskriterien zur Beurteilung persönlich erlebten bzw. beobachteten Handlungen und Begegnungen D

























Die Entwicklungsniveaus des interaktiven/theaterpädagogischen Prozesses zu

a. Welche Bedürfnisse habe ich und nehme ich beim anderen wahr? Ähneln sich Bedürfnisse zwischen jungen und alten Menschen?


Hinführende Übung A


A









zum Thema "Selbstwahrnehmung" und "Kooperationsfähigkeit" - Raumlauf orientiert an Bedürfnissen bewegungseingeschränkter Menschen.


Rekonstruktion beobachteter
bzw. erlebter Handlungen/Begegnungen B

B



Inszenierung -
a. Erstes Einfühlen im simulierten Erstkontakt: Wie kann ich Senioren meine Unterstützung anbieten?


Entwicklung von Handlungsalternativen C


C







Veränderung der Situation durch
a. Zuhören
b. Kooperation
c. Einfühlungsvermögen
d. Bewusste Körpersprache



Entwicklung von Bewertungskriterien zur Beurteilung persönlich erlebten bzw. beobachteten Handlungen und Begegnungen D

D



Analyse von Gruppenprozessen und -beziehungen:

a. Ich biete meinem Gegenüber meine Unterstützung an, ohne ihm dabei ein Gefühl der Minderwertigkeit zu vermitteln und berücksichtige die Erfüllung von Grundbedürfnissen: "Sehen, was fehlt und handeln." Zitat Fr. Bock, ATL "Schlafen"




Spielphasen: Methoden und Ziele


1. Spielanleitung und Spielregeln verstehen und umsetzen


Die interaktive/theaterpädagogische Arbeit in der Begegnung von jüngeren und älteren Menschen im Schul-, Praktikums- und/oder Berufsalltag, bzw. im Seniorenheim kann allgemein mit folgenden Worten vorgestellt werden:

"Wir wollen eure Erfahrungen, das was euch beschäftigt in der Begegnung mit Menschen aus einer anderen Generation nachspielen. - Wenn man Theaterspielen will, ist es gut sich auch vorzubereiten und bestimmte Methoden und Techniken zu lernen und zu üben.

Wir haben euch verschiedene Übungen mitgebracht. Sie werden euch auch Spaß machen. Es sind Übungen, die auf das Theaterspielen vorbereiten. Mit diesen Übungen fangen wir an. Dabei werdet ihr den anderen besser kennenlernen und mehr ihm erfahren und euch einfühlen können, wie es dem anderen geht.
Insbesondere die Jüngeren werden eingeladen sich auf Übungen einzulassen, was es bedeuten kann "alt zu sein", welche Themen mich dann im Alltag beschäftigen können und wie sich meine Wahrnehmung verändern kann.

Wir freuen uns, mit euch zusammen Theaterspielen zu können. Wie ihr wisst, braucht man bei dieser Arbeit einen Regisseur und Schauspieler. Zunächst sind wir die Regisseure und ihr alle seid die SchauspielerInnen. Später dürft Ihr uns bei der Regie helfen. Ihr seid dann Regisseure und Schauspieler gleichzeitig."




2a Förderung der nonverbalen und verbalen Ausdrucksfähigkeit


Methoden

Zielsetzung
Pädagogischer Akzent

1. "Namens-Boffern"

Die Gruppe sitzt im Stuhlkreis, eine Person steht in der Mitte mit einer "halben Schwimmnudel" = Boffer. Wenn es ihr gelingt mit dem Boffer eine Person im Stuhlkreis zu berühren, bevor diese einen Namen aus der Runde genannt hat, tauschen sie die Plätze. Gelingt es ihr nicht versucht sie es bei der Person, deren Namen nun genannt wurde usw.


• Bewegungskontrolle
• Aufmerksamkeitslenkung
• Kooperationsfähigkeit




"Von der Ruhe zur Bewegung!"
Wertschätzung des Anderen
Förderung der Gemeinschaft
Wie fühlt es sich an, wenn ich im Raum die Orientierung verliere?
Wie gehe ich mit Momenten der Unsicherheit um?
Was hilft mir mich wieder zurechtzufinden?

2. Gefühlskreis

Die Gruppe steht im Kreis, mit dem Gesicht nach Außen gewandt. Auf ein vereinbartes akustisches Signal hin, wenden sich alle mit dem Blick in die Mitte und zeigen ihre individuelle Umsetzung eines zuvor in den Raum gesprochenen Gefühls.

• Wahrnehmung der nonverbalen Ausdrucksformen: Mimik, Gestik



"Von der Bewegung zur Ruhe!"

Wertschätzung des Anderen

Förderung der Gemeinschaft


2b Förderung der Selbst- und Fremdwahrnehmung


3. "Tanzkreis mit einer Bewegung"

Die Gruppe steht im Kreis. Eine Person aus dem Kreis macht eine rhythmische Bewegung, die die anderen im Kreis an ihrem Platz stehend imitieren. Die vormachende Person entscheidet selber, wann sie einem anderen TN signalisiert, indem sie sich vor diese stellt, die rhythmische Bewegung zu verändern. Alle achten nun auf diese Person und machen diese Bewegung nach.

• Wahrnehmung der nonverbalen Ausdrucksformen:
Mimik, Gestik






Die Teilnehmer erfahren, wie sie mit nichtverbalen Ausdrucksmitteln mit anderen kommunizieren und diese beeinflussen können.

4. Augenblinzeln

Eine Gruppe sitzt im Stuhlkreis. Eine Person steht in der Mitte, während die im Kreis sitzen sich über Zublinzeln und ohne Worte signalisieren ihre Plätze zu tauschen. Dabei hat die in der Mitte stehende Person die Möglichkeit sich auf einen frei werdenden Stuhl zu setzen.

• Aufmerksamkeits-lenkung
• Vertrauen entwickeln
• Konzentration



Die Teilnehmer erfahren, wie sie mit nichtverbalen Ausdrucksmitteln mit anderen in der Gruppe kommunizieren und diese beeinflussen können.





3. Analyse von Gruppenprozessen und -beziehungen


5. Statuenpaare
Zwei Teilnehmer gestalten mit ihren Körpern eine Skulptur. Dabei wird zunächst ausgehandelt, wer zuerst der Bildhauer ist, der eine Skulptur mit dem anderen formt

Reflexionsmöglichkeiten:
In welcher Rolle habe ich mich wohler gefühlt?
Habe ich bei meinen Entwürfen als Bildhauer an das Wohlergehen meiner Skulptur gedacht?
Konnte ich mich als Skulptur auf die Führung des Bildhauers einlassen? Welche Bedingungen waren dabei wichtig?

• Selbst- und Fremdwahrnehmung
• Analyse
• Aufmerksamkeits-lenkung
• Vertrauen entwickeln
• Konzentration



Verständnis von der gegenseitigen Beeinflussung und Abhängigkeit.

Die Teilnehmer erfahren, wie sie mit nichtverbalen Ausdrucksmitteln mit anderen in der Gruppe kommunizieren und diese beeinflussen können.

6. Statuen- und Forumtheater

In Kleingruppen erarbeiten die SchülerInnen zu den Grundbedürfnissen und ATLs in Verbindung mit den Erfahrungen aus der Biographie der Senioren den Entwurf ihrer eigenen Realität und finden gemeinsam mit den Senioren Handlungsalternativen, Störungen zu beseitigen und Lösungen herbeizuführen.

Hier:

Der Bedürfnis
eines alten Menschen
mobil zu sein und sichsicher
zu fühlen wird während
einer Szene an der Bushaltestelle und während einer Busfahrt
deutlich.
Wie begegnen ihm die Passanten und andere Mitreisende im Bus?




• Aufeinander achten
• Hören
• Fühlen
• Darstellung von sozialen Beziehungen
• Analyse









Verständnis von der gegenseitigen Beeinflussung und Abhängigkeit.

Wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse und die des anderen.


Zu 6 - a. weitere Themen "der Statuen", aus den Begegnungen aufgenommen:



Mobilität - ob ich zur Party meiner Freunde kommen möchte, gerne mit dem Wohnmobil zum Möhnesee fahre oder einen Stock tiefer im Seniorenheim zum Gottesdienst - es hat eine große Bedeutung für mich. Ob mit dem Bus zur Party oder mit dem Rollstuhl zum Nachmittagsangebot im Haus, Mobilsein ist ein Thema.

Freizeitgestaltung - gehört zum Leben. Als junger Mensch gehe ich mit meinen Freunden zum Fußballspielen oder ich verbringe die Zeit mit Handarbeiten, wie hier z.B. mit Stricken.
Die Senioren im Haus treffen sich gerne gemeinsam zum Kegeln. Die SchülerInnen äußern den Wunsch einmal mit dabei zu sein.




"Ich hätte nie gedacht, das die jungen Leute so lachen können und wir zusammen lachen" Herr Geveler - "Und ich hätte es nicht von Ihnen gedacht." Mathias




5. Szenische Darstellung "eigener Geschichten"
Vorbereitung der Phasen 6 - 7

Mit der Aufforderung "eigene Geschichten" szenisch darzustellen, wird die interaktive /theaterpädagogische Arbeit im engeren Sinne eingeleitet. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt nun in der phantasievollen Vergegenwärtigung der allgemeinen Bedingungen und der Handlungen der Protagonisten und ihrer sozialen Beziehungen in dieser Geschichte.
Dabei ist es wichtig, diese Geschichte in verschiedenen Variationen zu entwerfen und darzustellen, um sowohl die mögliche Vielfalt der Interpretationen persönlichen Sichtweisen als auch die Vielfalt der Handlungsmöglichkeiten zu veranschaulichen.
Dieser Gedanke wird methodisch umgesetzt und veranschaulicht durch einen Wechsel der Akteure / "Schauspieler": Schauspieler werden zu Zuschauer Beobachter. Zuschauer werden zu Schauspieler.
Als Unterstützung dieses Darstellungs- und Diskussionsprozesses werden theaterpädagogische Techniken eingesetzt wie:

• Standbild
• Slowmotion
• Befragung der Zuschauer, Befragung der Akteure.
Hier: Wie fühlst du dich? Was wünscht du dir?

6. Rekonstruktion beobachteter bzw. erlebter Handlungen / Begegnungen

Es zeigten sich verschiedene Themen entlang der "Aktivitäten des täglichen Lebens", Grundlage eines jeden Pflegekonzeptes, und gleichermaßen über das Erkennen grundlegender eigener und fremder Bedürfnisse, die die TeilnehmerInnen auch aus den Begegnungen und Überlegungen mit den Senioren formulierten: Die TeilnehmerInnen erarbeiten Szenen aus ihren Biographien und ihren Ideen, auf ältere Mitbürger angemessen einzugehen. So nahm Tim zum Beispiel Frau Schmitz Erzählungen künsterlisch auf und malte ein Bild zu ihrer Arbeit Krankenschwester während des 2. Weltkrieges im Lazarett.


7. Entwicklung von Handlungsalternativen

Mit der Rekonstruktion persönlich beobachteter oder erlebter Handlungen / Begegnungen ist das Hauptziel der theaterpädagogischen Arbeit erreicht, die eine Reflexion der persönlichen Erfahrungen anregen und persönliche Handlungsalternativen in diesen Zusammenhängen aufzeigen will.
Diese Arbeitsphase setzt eine vertrauensvolle Beziehung zwischen den TeilnehmerInnen und den SpielleiterInnen voraus und erfordert eine sensible Gesprächsführung bzw. Diskussionsleitung in der Gruppe. Die methodischen Formen entsprechen denen der vorangegangenen Phase 5.





8. Entwicklung von Bewertungskriterien zur Beurteilung persönlich erlebten bzw. beobachteten Handlungen und Begegnungen

Diese Zielsetzung wird im Rahmen eines Abschlussgespräches angestrebt.
Alle TeilnehmerInnen kamen überein, lebendige, überraschende und herzliche Tage miteinander verbracht und dabei gemeinsam Unbekanntes, wie auch Bekanntes entdeckt zu haben.


Kleine Aufmerksamkeiten wurden am letzten Tag ausgetauscht.
Die SchülerInnen zeigten sich überrascht, wie lebendig und lustig "und überhaupt nicht langweilig" die Tage im "Haus Amadeus" mit den SeniorInnen gewesen waren.

Viele stellten fest, sie seien von sich selber überrascht und alle SchülerInnen bestätigten mehr Sicherheit im Kontakt mit Senioren entwickelt und Hemmungen abgebaut zu haben. Auch reflektierten sie, mehr Klarheit und Realitätsnähe gewonnen zu haben und ihrer beruflichen Orientierung zu den Berufen aus den Feldern Soziales und Pflege.
Ein weiterer Tag im Haus Amadeus ist über die Projekttage hinaus seitens der Schule angedacht und ein Wiedersehen zum gemeinsamen Kegeln im Haus.
Beeindruckt waren die SchülerInnen auch von der grundsätzlichen Lebensfreude der Seniorinnen - trotz so mancher Herausforderung im Leben.


Die Präsentation bot allen Beteiligten über den Workshop hinaus Anregung für eine konstruktive Ebene der gemeinsamen Auseinandersetzung:

Den SchülerInnen hinsichtlich beruflicher Anforderungen im sozialen Bereich und ihren persönlichen Belangen und den Seniorinnen, das belebende Gefühl wahrgenommen und gesehen zu werden und auch im Wohnheim Kontakte neu geknüpft und intensiviert zu haben.
Der Zeitungsartikel, der am letzten Tag im "Soester Anzeiger" erschien, wurde in großer Runde vorgelesen und alle bestätigten, sich in dieser Veröffentlichung zu den gemeinsamen Tagen wiederzufinden.


Private Verabredungen wurden über die offizielle Veranstaltung hinaus untereinander zwischen den Schülerinnen und den Senioren getroffen und der Soziale Dienst überraschte noch alle mit einem leckeren Berliner für jeden.