Integrativer Kindergarten Plumpaquatsch e.V.
Die Kinder des Integrativen Kindergarten Plumpaquatsch ev erschaffen sich gemeinsam mit den Erziehern und Erzieherinnen einen neuen Werkbereich auf dem Außengelände. Der Bauwagen, der bisher als Abstellraum für die Sandspielzeuge diente, wird von Sven Kohlmeyer, Erzieher in Ausbildung 3. Jahr und zuvor gelernter Tischler, gemeinsam mit den Kindern der Kwaks-Gruppe zum Werkbereich umgebaut.
Ziel soll es sein, gezielte Angebote im Bereich "Werken" mit kindgerechten, aber echten Werkzeugen und Material durchzuführen. Das Werken kommt in vielen Einrichtungen zu kurz bzw. gar nicht vor. Dabei können die Kinder einen sehr großen Nutzen daraus ziehen: Der auf den ersten Blick naheliegendste Bereich ist die Förderung der Motorik. Nicht nur, aber im besonderen Maße bietet die Möglichkeit des Werkens den Jungen eine Chance, sich spielerisch zu fördern auch siehe: genderbewusste Pädagogik. Verschiedenste Gegenstände/Werkzeuge müssen korrekt gehalten werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Werfen wir einen kleinen Blick auf einige Fähigkeiten, die benötigt werden, um schreiben zu lernen vgl auch: http://www.foninstitut.de/kinder-feinmotorik-grafomotorik.html - Beidhändige Tätigkeit: Eine Hand hält das Blatt, die andere schreibt - Augenfixation - Konzentration - Haltetonus - Antizipation Bewegungsvorausplanung - Adäquate Bewegungskoordination All dies kann am sog. "Maltisch" gezielt gefördert werden. Zentral zum Lernen ist aber die intrinsische Motivation, die oftmals bei den motorisch eher unruhigen Kindern selten am Maltisch gegeben ist. Sägen, Hämmern oder Schrauben hingegen sind Tätigkeiten, die viele Kinder mehr begeistern und, aufgrund der vorhandenen Motivation, viel nachhaltiger fördern. Des Weiteren wird durch dieses dauerhafte zu implementierende Projekt ein großer Schritt in der genderbewussten Pädagogik getan. Mädchen malen Blümchen, Jungen raufen und toben. Dieser sehr oberflächliche Satz klingt vorurteilsbehaftet, lässt sich in der Praxis aber durchaus belegen.Das Werken im Werkwagen soll im Besonderen die Jungen ansprechen und deren Tätigkeitshorizont erweitern, ist aber genauso für Mädchen offen, die sich auch hier kreativ entfalten können.
In unserem Kindergarten spielt die aktive Mitgestaltung der Eltern eine große Rolle. Als kleiner Verein erschaffen wir den Kindern viele Möglichkeiten, besonders durch die Mithilfe der Eltern. Am Projekt "Werkwagen" haben die Eltern aber relativ wenig "mitbestimmt" und "mitgeholfen". Warum? Weil wir fleißige Kinder haben, die bei der Planung und Durchführung tatkräftig unterstützt haben! Wir haben gelernt: So ein Werkwagen wächst nicht über Nacht aus der Erde, sondern bedarf wochenlanger Vorarbeit und Umbauten. 1. Sämtliche Sandspielzeuge, die bisher dort lagerten, bekommen einen neuen Platz 2. Der Fußboden wird wieder instandgesetzt 3. Eine Werkbank wird eingebaut, Regale angebracht 4. Ein abschließbarer Werkzeugschrank wird aufgebaut 5. Der Werkwagen wird an die Elektrik angeschlossen, um Strom zu bekommen für Licht und 6. Heizung 7. Neue Fenster werden eingebaut, die Sonnenlicht hineinlassen und die Wärme erhalten. 8. Werkzeug wird angeschafft. 9. Die Mitarbeiter werden fortgebildet. 10. Der Werkwagen wird von außen neu gestrichen Wetterfest, schön Nach Fertigstellung werden die Kinder den Werkwagen wie in der Beschreibung "Ziel des Projektes" nutzen.