Martinusschule Förderschwerpunkt Lernen und soziale und emotionale Entwicklung
Tiere steigern von früher Kindheit bis ins hohe Alter unsere Lebensqualität. Der Hund steht dem Menschen als Säugetier sehr nah. Er vermittelt aufgrund seiner Geselligkeit und seines mimischen Ausdrucksvermögens ein Gefühl der Sicherheit und Vertrautheit. Die Begegnung mit einem Hund besitzt eine Beziehungsqualität, die sich auf Menschen positiv auswirkt, da der Hund als soziales Rudeltier das Bedürfnis mitbringt, sich dem Menschen eng anzuschließen. Die Beziehung zu einem Hund kann somit einer zwischenmenschlichen Beziehung sehr nahe kommen. Das Verhalten von Hunden zeigt Kindern vieles, was sie von sich selber kennen. Hunde spielen, schlafen, essen und zeigen Gefühle wie Angst, Aggression, Freude und Zuneigung. Darüber hinaus gelten als besondere Fähigkeiten des Hundes das Erkennen menschlichen Ausdrucksverhaltens, sowie das Erspüren menschlicher Stimmungen. Sie zeigen Verständnis und Mitgefühl und zeichnen sich durch eine herausragende Lernfähigkeit aus. Ein Hund geht ohne Vorbehalte auf uns ein und erweckt dadurch das tiefe Gefühl von Verständnis und bedingungsloser Liebe. Kinder und Hunde können wunderbare Freunde sein, wenn Kinder von klein auf die Möglichkeit haben mit verantwortungsbewussten Erwachsenen zusammen Hunde kennen- und verstehen zu lernen. Der Kurs "Ein Hund kommt in die Schule" wird in Zusammenarbeit mit Frau V. Dahm Pädagogin und Hundetrainerin und Frau P. Schefer Schulsozialarbeiterin - Martinusschule in der Martinusschule durchgeführt. Jeder Kurs besteht aus 10 Kurseinheiten in denen den teilnehmenden Kindern theoretisches und praktisches Wissen zum Thema Hund vermittelt wird. An Hunde, die in die Schule kommen, werden hohe charakterliche Anforderungen gestellt. So sollten diese Hunde keinerlei aggressive Ausstrahlung haben, am Menschen orientiert sein,gehorsam sein, über ein ruhiges Wesen verfügen, absolut verträglich mit Kindern sein, nicht bellfreudig sein, nicht geräuschempfindlich sein und in ungewohnten Situationen ruhig und gelassen bleiben. Auf Grund ihrer speziellen Ausbildung und ihrer Erfahrung im Umgang mit Kindern erfüllen die beiden Schulbesuchshunde Kira und K-Tri diese oben genannten Anforderungen. Außerdem sind die Hunde und die Hundeführerin Frau Dahm ein eingespieltes Team. Die Kommunikation zwischen ihr und den Hunden findet sehr ruhig, d.h. mit ruhigen Worten und Gesten statt. Frau Dahm achtet auf mögliche Stresssignale der Hunde und reagiert darauf entsprechend. Finanziert wird der Kurs durch den Förderverein der Martinusschule. Die Teilnahme am Kurs ist für die Kinder kostenfrei.
Besonderer Wert wird im Rahmen des Kurses auf die Vermittlung eines artgerechten Umgangs mit den Hunden gelegt. Die Kinder sollen darüber hinaus auch lernen, wie sie sich im Alltag im Umgang mit fremden Hunden verhalten sollten, um gefährliche Situationen zu vermeiden z.B. wenn ein fremder Hund auf sie zugelaufen kommt . Im Verlauf des Kurses wird mit Hilfe der beiden Hunde, in Form von Rollenspielen, richtiges Verhalten immer wieder trainiert. Neben dem praktischen Teil soll den Kindern auch theoretisches Wissen über Hunde vermittelt werden, damit sie in der Lage sind Zusammenhänge zu erkennen und Hunde besser zu verstehen.
Die Kinder sind zu jedem Zeitpunkt des Kurses aktiv am Projekt beteiligt. So können sie z.B. zu Beginn und am Ende jeder Kursstunde im Rahmen einer Reflektionsrunde ihre Wünsche, Erfahrungen oder Meinungen äußern.
Rückblick Hundekurs "ein Hund kommt in die Schule"
Das Projekt "ein Hund kommt in die Schule" wurde für alle teilnehmenden Kinder mit großem Erfolg durchgeführt und abgeschlossen.
Hunde besser kennen und verstehen lernen, lernen Beziehungen aufzubauen, Situationen besser einschätzen zu können und Bedürfnisse von Hunden artgerecht begegnen zu können, waren wichtige Ziele des 10 wöchigen Hundekurses an der Martinusschule.
Neben der Vermittlung von theoretischem Wissen, wurden zahlreiche praktische Übungen mit dem Hund durchgeführt.
So wurde z.B. trainiert, wie man sich verhalten kann, wenn ein freilaufender Hund auf einen zugelaufen kommt oder wie man an einem angebundenen Hund vorbei gehen kann ohne gefährdet zu werden.
Einen weiteren Schwerpunkt des Kurses stellte das Training der Körpersprache dar. Nur, wenn die Kinder klare Körpersignale aussenden, wird der Hund auf die gegebenen Kommandos reagieren. Hier konnte das Gelernte auch immer wieder auf den Umgang mit Mitschülern/innen übertragen werden.
Im Verlauf des Kurses wurden die Kinder immer selbstbewusster, konnten sich und den Hund immer besser einschätzen und haben gelernt, das richtiges Verhalten eine Freundschaft mit dem Hund ermöglicht.
Besonders die Erfahrung, dass ein Beziehungsaufbau durch richtiges Verhalten möglich ist, stellt einen wichtige Erfahrung für die Schüler/innen dar. Häufig werden sie im Alltag auf Grund ihres Verhaltens mit Vorbehalten konfrontiert oder es wird ihnen sofort mit Ablehnung begegnet. Die Erfahrung, das der Hund zunächst vorbehaltlos auf sie zugeht und bei angemessenem Verhalten eine Beziehung anbietet bzw. aufbaut, war für die Kinder ein wertvolles Erlebnis.