Beschreibung und Ziele:

Um eine Ausbildungsstelle oder einen Nebenjob zu bekommen, ist nicht nur eine fehlerfreie und kreative Bewerbungsmappe ausschlaggebend. Die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch stellt Jugendliche immer wieder vor Herausforderungen. Wie ziehe ich mich richtig an? Was verrät meine Körpersprache über meinen Gemütszustand? Begrüßung mit Handschlag oder reicht ein nettes Lächeln? Anhand von theaterpädagogischen Übungen sollen Schüler und Schülerinnen der weiterführenden Schule die Eigen- und Fremdwahrnehmung sowie präsentes Auftreten, sowohl stimmlich als auch körpersprachlich, trainieren. Das eigene Ausdruckrepertoire soll ausgebaut werden, um persönliche Belange souverän vertreten zu können, z.B. in Präsentationen vor Gruppen und vor allem in Bewerbungsgesprächen. Spontanes Agieren und Reagieren sollen in Improvisation und Rollenspiel geübt werden, um spielerisch auch an Alltagssituationen herangehen zu können.

Ziel der Projektwoche ist vorrangig die Stärkung des Selbstbewusstseins. Denn nur wer sich sicher fühlt, kann seinem Gegenüber auch souverän gegenüber treten. Dies kann sowohl in Alltagssituationen, in Prüfungssituationen, vor allem aber im Bewerbungsgespräch von großer Bedeutung sein. Gefördert werden sollen das sichere Auftreten, das Bewusstsein für die Eigen- und Fremdwahrnehmung sowie die Erweiterung des persönlichen Ausdrucksrepertoires. Gestik, Mimik und Stimme beeinflussen die Fremdwahrnehmung enorm. Mit Selbstkritik am eigenen Verhalten und Fingerspitzengefühl um Umgang mit dem eigenen Körper, kann ein Bewerbungsgespräch zur großen Showbühne der eigenen Person werden.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Das Projekt soll in einer Jahrgangsstufe 9 einer Hauptschule durchgeführt werden. 25 - 30 Schüler und Schülerinnen können sich freiwillig für die Teilnahme an dem Projekt melden. Das Projekt soll auf Anraten von Schülern und Schülerinnen zur Vorbereitung auf den Übergang von der Schule in den Beruf dienen. Da die gesamte Schülergruppe zur Durchführung des Projektes in 2 Kurse geteilt wird, können und sollen die Schüler und Schülerinnen die Inhalte des Projektes aktiv mitgestalten.

Rückblick:

27 SchülerInnen aus der 9. Jahrgangsstufe nahmen an dem Projekt teil. Die Teilnahme wurde den SchülerInnen freigestellt. So konnte sichergestellt werden, dass bei den TeilnehmerInnen Interesse besteht, sich mit den Themen Berufswahl und Bewerbungsgespräche auseinanderzusetzen und ihr Verhalten gegebenenfalls auch kritisch zu hinterfragen.
Die TeilnehmerInnen teilten sich in 2 Gruppen auf. Die gesamte Zeit des Projektes verbrachten sie dann in der jeweiligen Gruppe. Dies führte dazu, dass die SchülerInnen über den Projektzeitraum Vertrauen zueinander aufbauen und sich somit auch auf die theaterpädagogischen Darstellungen einlassen konnten. In der Gruppe wurde die Eigen- und Fremdwahrnehmung reflektiert. Vor diesem Hintergrund haben die TeilnehmerInnen der gesamten Jahrgangsstufe unterschiedliche Theater-Sequenzen vorgeführt.
Die Theater-Sequenzen wurden von den TeilnehmerInnen mit Masken der gesamten Jahrgangsstufe vorgeführt. So konnten einzelne TeilnehmerInnen ihre emotionalen Grenzen überschreiten und Soft Skills, wie z.B. Teamfähigkeit, ausbauen.
Bei wiederholter Durchführung des Projektes, muss darüber nachgedacht werden, ganze Klassenverbände in das Projekt einzubinden. Es ist davon auszugehen, dass sich die Entwicklung des Teamgedankens durchaus positiv auf eine Klassengemeinschaft auswirken würde. Eine entsprechend thematische Vorbereitung durch den Klassenlehrer / die Klassenlehrerin kann im Vorfeld dazu beitragen, dass sich die SchülerInnen für dieses Projekt öffnen und dem positiv gegenüber stehen.
Insgesamt wird das Projekt sowohl von den teilnehmenden SchülerInnen als auch von den Fachkräften als durchweg positiv eingeschätzt.
Aus organisatorischen Gründen musste die Projektdurchführung an eine Sekundarschule verlegt werden.