Natürliche Nahrung - besser essen für ein besseres Klima

Ansprechpartner:

Frau Zobel

Institution:

Ludgerusschule

  • Paschenbergstraße
    45699 Herten

Beschreibung und Ziele:

Ein "draußen" Projekt für Kinder im Grundschulalter zur Stärkung der Ernährungskompetenz und Förderung von Bewegung in der Natur. Tiefkühlpizza, Suppe aus der Dose, Mittagstisch in der Schule oder Kindertagesstätte , Fastfood-Menüs zu Hause zeigt, es sind nicht immer Delikatessen, die Kinder zu sich nehmen. Selten wissen sie noch woher das Essen kommt, was auf ihrem Teller liegt. Hier wollen wir mit unserem Projektvorschlag "natürliche Nahrung" ansetzen. Der Naturerlebnisgarten ist vor 16 Jahren auf einem Parkplatz der stillgelegten Zeche Schlägel & Eisen in Herten vom BUND entwickelt und initiiert worden und wird von nun 6000 Kindern jährlich besucht. Das Team des BUND hat durch viele Jahre Erfahrungen mit den Kindern sammeln können und es wird immer deutlicher, dass immer mehr Kinder übergewichtig sind und dass das Wissen der Kinder über unverarbeitete, natürliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse jedes Jahr weiter abnimmt. Dass Äpfel am Baum wachsen ist noch bekannt, doch die Frage, wie Erdbeeren, Brombeeren, Johannis- oder Stachelbeeren wachsen können die Kinder nicht mehr beantworten. Hagebutten an der Wildrosenhecke werden von Grundschulkindern für Radieschen oder Cocktailtomaten gehalten und das Wissen über den Anbau von Kartoffeln ist auch nicht mehr vorauszusetzen. Hier soll unsere Projektidee ansetzen und wir wollen nachhaltig durch eigenen Anbau von Nahrung auf kleinen Gartenbeeten vom Samen bis zur Ernte mit den Kindern Grundlagenforschung betreiben und die Entwicklung der Pflanzen durch die Jahreszeiten verfolgen . Dabei sollen Kinder lernen, Verantwortung für ihr Essen zu übernehmen und vielleicht auch zu erkennen, dass Essen Macht hat, nicht nur für die eigene Gesundheit, sondern auch die Macht, das Klima zu verbessern. Essen macht eben mehr als nur satt. Wir wollen Kinder zu Ernährungsbotschaftern ausbilden, die ihre Erkenntnisse an jüngere Kinder in ihrer Schule weitergeben können. Diese Erkenntnisse sollen sie auch in der OGS ihrer Schule bei den gemeinsamen Mahlzeiten direkt anwenden lernen.

Kinder werden zu SchmeckExperten und zu Ernährungsbotschaftern für Jüngere • Besser essen , besseres Klima - Klimakochen für die Umwelt • "fit mit fun" in der Natur Ziel unseres Projektvorschlags ist, Kindern die Vielfalt von Nahrung direkt aus der Natur wieder näher zu bringen und sie zu SchmeckExperten auszubilden um die erarbeiteten Kenntnisse über eine ursprüngliche und gesunde Ernährung in ihre Familien und in ihrer Schule an jüngere Kinder weiter zu tragen. Unsere vielfältigen Erfahrungen in den vergangenen Jahren mit den unterschiedlichsten Kindergruppen haben uns bestärkt, den neuen Projektschwerpunkt auf die Ernährungs- und die Bewegungsförderbedarfe von Kindern im Grundschulalter zu legen. Hier haben wir die größten Förderdefizite feststellen können, aber auch relativ schnell Erfolge erzielen können. Befragungen der Kinder, was ihnen am meisten Spaß gemacht hat im Naturerlebnigarten, waren das Zubereiten von kleinen Mahlzeiten aus der Natur, das gemeinsame Essen in der Gruppe und die freie Bewegung in der Natur. Hier wurde dann auch die neue Vorhabensidee geboren! Natürliche Nahrung macht fit für Bewegung. Ziele des Projektes: • Kindern die Möglichkeit bieten, den Ursprung unserer Nahrung wieder zu entdecken • Den Geschmacksinn, der immer mehr an Aromastoffe gewöhnt ist, durch natürliche, ursprüngliche Gerüche und Geschmack zu bereichern. • Vielfalt schmecken lernen - nicht Einheitsbrei mit Geschmacksverstärkern • Rezepte aus natürlichen, unveränderten Lebensmitteln mit den Kindern zu entwickeln, die zuhause leicht nachgekocht werden können. • Bedürfnisse zu wecken, auch zukünftig zuhause und /oder in der Schule mehr frisches rohes Gemüse, Obst und Kräuter zu essen. • Wertschätzung für die Natur zu wecken, dass nicht alles was wild wächst gleich Unkraut geschimpft werden darf oder giftig ist. Erfahrungen der Kinder sollen in die Schuleinrichtung und in den offenen Ganztag transportiert werden, z.B. Probiertisch mit wilder Butter am nächsten Schultag auf dem Schulhof Abwehrkräfte der Kinder steigern durch den Aufenthalt und die Bewegung in der Natur bei jedem Wetter Wer gut isst, lernt auch gut. Diesen Beweis wollen wir antreten mit unserem Vorhaben. Die teilnehmende Schulklasse der Ludgerussschule, Herten wird 1x monatlich den BUND-Naturerlebnsigarten besuchen. Dabei werden wir zunächst einmal die Ernährungsgewohn- heiten kennen lernen. Du bist, was du isst! Wer bist du? Was isst du? Wer bestimmt , was du isst? - Familie, Freunde, Werbung, Schule und du? Was bestimmst du? Wie sieht dein Frühstück, dein Mittagessen und dein Abendbrot aus? Wer bereitet es zu? Wird gemeinsam in deiner Familie gegessen? Nach einer Bestandsaufnahme und einer Diskussion, was denn wohl so alles in den Lebensmitteln steckt, werden einige Lieblingsnahrungsmittel von Kindern wie Kornflakes, Fruchtzwerge, Milchschnitten genauer betrachtet und die aufgedruckten Inhaltstoffe besprochen. Ist Lebensmittel gleich Lebensmittel? Wovon hängt die Qualität von Lebensmitteln ab? Was ist alles drin? Was sind Zusatzstoffe? Was sind Aromastoffe? Stimmt alles, was uns die Werbung erzählt? Was ist natürlich Nahrung? Wer produziert Nahrung? Kann ich Nahrung selbst produzieren?

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Methoden zur Erreichung der Vorhabensziele: Experiment "eigenes Gartenbeet"-ich produziere Lebensmittel selbst - urban gardening lernen- Experiment Kochen - wilde Gerichte aus der Natur - schmeckt das überhaupt? Zur Erreichung der Vorhabensziele ist geplant, dass die teilnehmenden Kinder in ihrer Schule, in der Familie aber auch in der Gruppe des offenen Ganztags OGS zu SchmeckExperten werden und nach jedem Besuch im Naturerlebnisgarten Kostproben für einen kleinen Pausensnack mitnehmen und dazu die passenden Zutaten in Form von Wildkräutern, Salat, Gemüse und Obst in der großen Pause, auf dem Schulhof eine kleine NaturKostBar für die jüngeren Schüler aufbauen.

Rückblick:

Die Schüler der Ludgerusschule lassen sich von uns zu SchmeckExperten ausbilden und ihr Wissen über leckere Kräuter, Gemüse- und Obstsorten geben sie dann in ihren Familien und in der Schule weiter.
Beginnend mit dem Schuljahr kommen die Kinder mit einer Vielzahl von Kräutern, Bodenfrüchten, Obstsorten und Pflanzen in Kontakt, die wir essen können.
Doch nicht alles was essbar ist muss auch schmecken.
Die ersten Schritte in dieses Thema beinhalten die Verköstigung einzelner Pflanzen in Rohform. Kräuter werden gekostet, um zu entscheiden, ob sie in den Tee passen oder besser als Gewürz in einem Gericht. Schnell finden die Schüler heraus, dass nicht jeder den Geschmack des anderen teilt. Wie sollen wir denn da Essen kochen, das allen schmeckt? Einige Schüler kochen schon mit den Eltern und wissen, dass nicht immer nur eine Zutat ein Essen ausmacht. Eine ganze Mischung aus Gemüse, Kräutern und anderen Gewürzen macht ein gutes Essen aus.
So können wir es angehen und kochen eine Kürbissuppe. Kürbis, Kartoffel und die Würzkräuter sammeln und ernten wir direkt im Garten, während andere Zutaten mitgebracht werden mussten.
Die richtige Nutzung von Messern, Kochgeschirr und auch die Beachtung von Sauberkeit beim Kochen, gehören bei der Ausbildung zum SchmeckExperten genauso dazu, wie die richtige und vor allem sichere Art, ein Kochfeuer zu anzufachen.
Nach einigen Treffen ist es den Schülern ins Blut übergegangen, dass die Hände gewaschen und das Kochwerkzeug sauber gehalten wird.
Ganz besonders gefällt den Köchen, dass sie die Zutaten ihrer Gerichte im eigenen Garten finden können. So sparen sie nicht nur Geld, sondern können auch auf umweltverschmutzende Einfuhren von Zutaten verzichten und unsere einheimischen Kräuter bieten eine Vielzahl von Geschmacksrichtungen und für uns wichtige Inhaltsstoffe.
Sie werden sich immer sicherer, welche Zutaten ihnen besonders gut schmecken und welche sie bei dem einen oder anderen Gericht nicht mögen - eine klare und deutliche Kommunikation unter den Köchen ist wichtig, wenn das Essen allen schmecken soll.
Die Kräuterbutter kann nur dann wirklich gelingen, wenn niemand etwas hinzufügt, dass einem anderen absolut nicht schmeckt. Also wird entschieden, dass Schnittlauch, Bärlauch, Petersilie, Gänseblümchen, Kapuzinerkresse, Thymian, Rosmarin hineingehören - Pfefferminze allerdings nicht dazu passt. Diese bringen wir lieber im Tee unter. Dort finden wir Rosmarin und Thymian aber auch gut - obwohl Schnittlauch da wiederum nicht hineingehört.
Was man alles mit den reichhaltigen Obstsorten machen kann, testen wir ausgiebig aus. Als erstes sind sie perfekt, um einfach genascht zu werden - wer braucht schon Gummibärchen. Doch auch Apfelcrumble, Holundermarmelade und Löwenzahnblütengelee sind äußerst lecker und leicht herzustellen.
Durch mutiges Austesten haben sich die Schüler einen eigenen Geschmack erworben, der unabhängig von Werbung funktioniert. Ihre Erfahrungen bringen sie in der Schule bei Kochstunden mit ihren Mitschülern ein und geben Ideen für gesundes, naturnahes, umweltfreundliches und leckeres Essen an Freunde und Familien weiter.