Thementage an der Grundschule ein Jahr vor der Einschulung

Ansprechpartner:

Frau Siebert

Institution:

Kita Villa Kunterbunt

  • Im Rottland 3
    58730 Fröndenberg

Beschreibung und Ziele:

Alle Maxi-Kinder unserer Einrichtung und die Kinder der Grundschule werden in acht Gruppen aufgeteilt. Die Gruppen sind mit einer bestimmten Farbe gekennzeichnet. Dabei werden die Klassenverbände aufgelöst und neu zusammengestellt 1-4 Schuljahr gemischt. Zusätzlich kommen zu diesen Gruppen ein bis zwei Maxi- Kinder unserer Einrichtung. Sowohl die Lehrer, als auch die Erzieherinnen unserer Einrichtung bieten dann ein Thema das ganze Schuljahr an. Die Kinder nehmen per Rotationsverfahren somit an jedem jahrgangsübergreifendem Angebot teil. Die Kinder unserer Einrichtung werden an den jeweiligen Thementagen morgens nicht zur Kita gebracht, sondern direkt auf dem Schulhof unserer benachbarten Sonnenbergschule. Dort werden sie dann von uns in Empfang genommen und bekommen ihr farbiges Namensschild. Die Kinder werden dann vor dem Unterrichtsbeginn von den Viertklässlern ihrer Gruppe bei uns abgeholt und mit zum Unterrichtsraum genommen. Wenn alle Maxi-Kinder verteilt sind, starten auch wir mit unserem Angebot. In diesem Jahr bieten wir "Experimente zu Magnetismus und Elektrizität" an. Eine Kollegin beginnt mit einer kleinen theoretischen Einführung während die andere schon mal alle benötigten Materialien zurechtlegt. Dann werden die Kinder von uns in Kleingruppen eingeteilt. In einer Gruppe befindet sich immer ein Kind, dass schon lesen und den jüngeren Kindern helfen kann. Dann kann es losgehen. Auf den Tischen in der Schule werden die Experimente mit Beschreibung und Zubehör verteilt. Jede Kleingruppe sucht sich ein Experiment aus und bearbeitet dies selbständig. Bei Fragen stehen wir natürlich zur Verfügung. Die Kinder lernen zusätzlich, dass man in der Schule nicht zu allen Zeiten essen und trinken darf, sondern dass es hierfür bestimmte Pausen gibt, die dafür genutzt werden. Wir werden mit den Kindern einen Stromdetektiv bauen, mit dem wir feststellen können, welche Materialien im Haus leiten und welche nicht. Mit einem Strombaukasten können die Kinder eigene kleine Stromkreisläufe mit Licht oder Alarm bauen. Weiterhin können die Kinder feststellen, welche Materialien magnetisch sind und welche nicht. Funktioniert ein Magnet auch unter Wasser ? Kann man mit einem Magnet auch ein Kunstwerk erschaffen? All diese Sachen werden die Kinder bei uns am Thementag erfahren und noch vieles mehr. Ist nun der Tag an der Schule beendet und die Glocke läutet zum Schulende, dann treffen wir uns mit allen Maxi- Kindern auf dem Schulhof. Die Kinder werden wieder von den Viertklässlern aus ihrer Gruppe zu uns gebracht. Dann gehen wir gemeinschaftlich mit ihnen zurück zur Kita. Unterwegs berichten alle von ihrem tollen, aber auch anstrengendem Tag aus der Grundschule. Alle Kinder freuen sich schon auf den nächsten Thementag, wo man dann wieder etwas spannendes neues lernt.

Kinder sind von Natur aus neugierig und wissbegierig und möchten ihre Umwelt erfahren. sie haben Spaß an Experimenten und erfassen die Vorgänge durch Berühren, Sehen, Hören, Riechen Schmecken und eigenes Tun. Die Anregung ihrer Sinne aktiviert wiederum das Denken.Die Durchführung der Versuche und ihre Deutung trainiert zudem die sprachliche Kompetenz.Die Phase des abstrakten Denkens setzt viel früher ein, 5 Jährige sind durchaus in der Lage Zusammenhänge von Ursache und Wirkung zu erkennen,was eine wichtige Vorraussetzung für wissenschaftliches Denken ist.Ziele der Thementage sind, dass die Maxi- Kinder schon vor der Einschulung die Lehrer, die Schule, die Paten und auch den Schulalltag kennenlernen. Gemeinschaftliches lernen von und mit den älteren Schülern steht im Vordergrund. Es werden zwar Angebote von den Lehrern , als auch von den Erzieherinnen vorgegeben, aber die Kinder sollen eigenverantwortlich und selbständig alles erarbeiten. Die großen lesen den kleinen vor und erklären ihnen alles, dann werden gemeinschaftlich die Aufgaben geflößt.Auch lernen die Kinder, dass man nicht einfach essen und trinken darf, wann man möchte. Hierfür gibt es die Pausen. Die Kinder werden von den größeren Kindern mit auf den Schulhof genommen, auch begleiten sie sei zur Toilette. schön ist, dass die Maxi-Kinder acht mal im Schuljahr den Schulalltag erfahren dürfen und noch so viele Dinge über die Schule. Beginnt dann der ernst des Lebens, haben die Kinder keine Angst mehr vor der Schule und vor den Lehrern, denn sie haben ja schon alles kennengelernt. Für uns ist es auch immer wieder schön zu sehn, was aus den alten Maxi- Kindern geworden ist, denn jeder Schüler und jede Schülerin kommt auch zu unserem Angebot. In den vergangenen Jahren haben wir schon mit folgenden Angeboten an den Thementagen teilgenommen: Farben und ihre Wirkung Experimente zu Geräusche und Schall Experimente zu Wasser und Luft Experimente zu Mechanik und Bewegung

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Wie zuvor schon erwähnt, sind alle Maxi-Kinder daran beteiligt. Sie lernen mit und von den Schulkindern.

Rückblick:

Dokumentation: "Thementage an der Grundschule ein Jahr vor der Einschulung"

Unser Projekt startete im September 2014 mit dem ersten Thementag und endet im Mai 2015 mit dem letzten Thementag. Insgesamt nehmen 18 Maxikinder unserer Kita an dem Projekt teil.
An den jeweiligen Thementagen wurden die Maxikinder von ihren Eltern zur benachbarten Sonnenbergschule gebracht und auch wieder abgeholt. Alle Maxikinder, die nicht abgeholt wurden, sind mit uns zurück zur Kita gelaufen.
Am ersten Thementag waren alle Kinder sehr aufgeregt und wussten nicht so richtig, was auf sie zukommt. Sollten sie nun schon rechnen und schreiben? Wer sind all die großen Kinder und was erwarten die Lehrer von uns? Als sie dann aber von den großen Viertklässlern ihrer jeweiligen Gruppe abgeholt und zu ihrem Projekt begleitet wurden, verflog so langsam die Aufregung und die Maxikinder freuten sich auf ihr Projekt.
Von Thementag zu Thementag konnten wir erkennen, dass die aufgeregte Ungewissheit der ersten Thementage der Freude und Spannung auf einen weiteren schönen Tag an der Sonnenbergschule wich.
Die Lehrer waren nicht mehr die großen Unbekannten, die etwas von einem wollten, sondern die, die mit ihnen zu einem bestimmten Thema etwas interessantes erarbeiteten.
Die Schule war nicht mehr das große unbekannte Gebäude, in dem man sich verlaufen konnte, sondern ein Ort, in dem man sich wohlfühlen und lernen kann.
Die Maxikinder wussten nach dem dritten Thementag, wo ist die Toilette, wohin gehe ich in den Pausen, wann darf ich essen und trinken und wer kann mir ein Pflaster geben?
Alle Schüler der Sonnenbergschule, ob groß ob klein, standen und stehen den Maxikindern immer hilfreich zur Seite, wenn es ein Problem gab und gibt.
In unserem Projekt "Elektrizität und Magnetismus" haben wir uns als theoretischen Einstieg gefragt, wie war es denn früher? Gab es dort Strom? Wie haben die Leute ihre Wäsche gewaschen? Haben sie Musik gehört? Wie wurde es hell im Zimmer? Auf all die Fragen, wussten die Kinder die Antworten und stellten fest, dass es in der heutigen Zeit viel einfacher und bequemer ist. Heute stellen die Mamas die Waschmaschine an, Kinder schalten den CD Spieler und den Lichtschalter an. Man muss nur einen Knopf betätigen, während man früher hart arbeiten musste, damit die Wäsche sauber und es hell im Zimmer wurde.
Woher kommt der Strom und wie erzeuge ich ihn? Was ist Magnetismus? Was gibt es für Magnete und wie funktionieren sie? Was ist das besondere eines Magneten und welche Formen von Magneten gibt es? Funktionieren alle Magneten gleich? Dies waren unsere nächsten Fragen.
Nach diesem theoretischen Einstieg, konnten die Kinder dann praktisch arbeiten und schauen, ob sie während des Experimentierens eine Antwort zu unseren Fragen erhielten.
Schulkinder und Maxikinder erarbeiteten gemeinschaftlich Lösungsstrategien. Dabei übernahmen die älteren Schulkinder die Verantwortung für die jüngeren Kinder und erklärten, beschrieben und lasen ihnen die Experimente vor.
Dank der großzügigen Spende konnten wir mehrere Strombaukästen mit Druckknopftechnik anschaffen, so dass immer gleich mehrere große Kinder mit den kleineren einfachere und komplexere Stromkreise bauen, die verschiedene Funktionen hatten. Alarm, Licht, Musik und Propeller
Ein Ziel hierbei war es zu erkennen, dass Stromkreise immer geschlossen sein müssen, bevor man irgendeine Funktion erkennen kann. Die Kinder selber stellen sich dann noch die Frage, wie viele Funktionen kann ich in dem Stromkreis einbauen, bevor die Batterie nicht mehr mithält?
Mit dem selbst gestalteten Stromdetektiv, konnten die Kinder im Klassenraum nach leitenden und auch nicht leitenden Materialien suchen. Wenn Materialien leiten, dann ist der Stromkreis geschlossen und die Nase leuchtet.
Weiterhin konnten mit dem Magnetwürfel bestimmte Muster gelegt und gebaut werden, wobei man aber beachten musste, dass Magneten sich ja abstoßen und anziehen können. Dadurch konnte das Muster nicht immer sofort gelegt werden.
Magnetfelder wurden durch Eisenspäne sichtbar gemacht und beobachtet, wie sie sich ändern, wenn ich den Magneten bewege.
Zum Abschluss eines jeden Thementages haben wir die Kinder noch einmal gefragt, was ihnen aufgefallen ist? Wo brauche ich Strom? Wie funktionieren Magnete? Funktionieren sie auch unter Wasser? Kann ich die magnetische Energie weiterleiten? Welche Formen von Magneten habt ihr kennengelernt? Die Kinder haben sich trotz unserer Experimentierkarten noch immer selber etwas einfallen lassen, was sie uns zum Abschluss präsentieren konnten.
Ob groß, ob klein, alle Kinder haben sehr viel Spaß am Experimentieren und Ausprobieren von Magnet- und Stromexperimenten. Jeder konnte von jedem etwas lernen und dazu beitragen, dass man zum Ziel kommt. Bei Problemen gab es immer jemanden der helfen konnte.
Die Thementage sind eine gute Möglichkeit, um die Maxikinder auf ihren bevorstehenden Schulalltag vorzubereiten, ohne Stress und Angst.