Kinderland Grollenburg
Wir sind ein anerkannter Bewegungskindergarten mit dem Pluspunkt Ernährung. Deshalb ist Bewegung ein wichtiger Bestandteil unserer Konzeption. Vielfältige Bewegungsmöglichkeiten bietet unser großes Außengelände. Dort können die Kinder klettern, balancieren, sich verstecken, im Gemüsegarten arbeiten. Der vorhandene Rundweg kann z.B. als Fahrparcour, oder mit Inlinern, Rollern oder Laufrädern genutzt werden. Die Sandfläche hatte als Begrenzung verschiedene Baumstämme und Palisaden in unterschiedlichen Größen und Höhen, so dass alle Kinder nach ihren Möglichkeiten balancieren konnten. Es sind eine Sandspielanlage zum Klettern und ein Hügel, mit Tunnel, vorhanden. Den Rundweg befahren die Kinder mit Laufrädern, Rollern, Fahrrädern, Inlinern usw. Leider sind unsere Balanciermöglichkeiten mit den Jahren morsch geworden und müssen dringend ersetzt werden. Auch das Trampolin musste aus Sicherheitsgründen abgebaut werden. Das Spiel auf dem Außengelände ist uns und unseren Kindern sehr wichtig und wird jeden Tag genutzt. Bei jedem Wetter findet Bewegung an der frischen Luft statt, um Krankheiten vorzubeugen und das Immunsystem anzuregen. Bei warmem Wetter laufen die Kinder arfuß und spielen mit und auf der Matschanlage. Dort muss das Wasser mit einer Handpumpe nach oben befördert werden. Somit sind die Kinder auch dann in Bewegung.
Der kindliche Bewegungstrieb ist natürlich vorhanden. Es ist daher wichtig zu wissen, welche elementare Bedeutung dieser für die Entwicklung der Kinder hat. Toben, klettern, hüpfen, springen, balancieren oder rennen stärken nicht nur die motorischen Fähigkeiten, sondern auch die geistigen. Unsere Sprache drückt diesen Zusammenhang sehr gut aus: Bevor ein Kind etwas begreifen kann, muss es seine Umwelt greifen können, bevor es etwas erfassen kann, muss es die Dinge fassen können. Ab dem Moment, in dem das Kind selber stehen kann, setzt eine zunehmende Selbständigkeit ein. Ohne ausreichende Bewegung sind keine großen Fortschritte zu machen. Erst wenn es alle Sinne erprobt hat, kann es Sinn erkennen. Ohne Bewegung und Sinneswahrnehmungen fehlt die Voraussetzung für jegliches Selbstbewusstsein.
Die Kinder haben immer wieder geäußert, dass ihnen Möglichkeiten zum Balancieren und Springen fehlen. Sie wünschen sich ein Trampolin, Balancierstangen und Baumstämme.
Das erste Element in Form einer waagerechten Strickleiter wurde bestellt und bald geliefert.
In einer gemeinsamen Eltern-Kind-Aktion wurde es mit fleißigen Helfern aufgebaut. Die Kinder halfen ihren Vätern zwei tiefe Löcher für die Bodenstangen zu graben, die Erde mit Schubkarren abzutransportieren und den Betonmischer zu füllen. Einige Tage mussten sie sich jedoch noch gedulden und durften sich das Spielgerät nur vom Absperrband aus ansehen, da zunächst der Zement und der Anstrich trocknen mussten.
So konnten die Kinder die Entstehung eines Spielgerätes hautnah miterleben und voller Vorfreude dem ersten Balancierversuchen entgegenfiebern. Dann endlich kam der Tag, an dem die Kinder ihre Fähigkeiten ausprobieren durften.
Im Freispiel ist das Spielgerät für alle Kinder zugänglich. Sie werden nicht gezwungen bestimmte Übungen auf dem Spielgerät zu machen, denn jedes Kind wird zu seiner Zeit seine ganz eigenen Erfahrungen damit sammeln und so seine Fähigkeiten erproben und erweitern.
Je nach Können haben sie nun die Möglichkeit auf der waagerechten Strickleiter zu krabbeln, balancieren, zu hüpfen etc. Die Mutigen probieren dies bereits freihändig, andere nutzen das waagerecht gespannte Tau zum festhalten. Der Bewegungsphantasie der Kinder sind hier keine Grenzen gesetzt. Es gibt sicherlich genug Spielideen für die nächste Zeit und gleichzeitig erproben die Kinder vor allem ihr kinästhetisches, visuelles und vestibuläres System.
Auf lange Sicht soll das neue Spielgerät mit verschiedenen Elementen erweitert werden, sodass eine abwechslungsreiche Kletter- und Balancierlandschaft entsteht, an der sich jedes Kind individuell nach seinen Möglichkeiten ausprobieren und seine Fähigkeiten erproben und erweitern kann.