Ich werde Umweltagent/ Vorschulkinder erleben die Natur im BUND-Naturerlebnisgarten

Ansprechpartner:

Frau Zobel

Institution:

Städt. Kindergarten Lange Wanne

  • ´Lange Wanne 36
    45665 Recklinghausen

Beschreibung und Ziele:

Die Vorschulkinder des Städt. Kindergartens Lange Wanne in Recklinghausen besuchen 1x monatlich über 6 Monate verteilt das wilde Gelände des BUND-Naturerlebnisgartens und werden unter Anleitung eines Umweltpädagogen zum Umweltagenten ausgebildet. Jeder Aktionstag wird die eigene Körperwahrnehmung sensibilisieren, aber auch sensibel machen für Naturprozesse. Tümpeltouren, Bodenuntersuchungen und die Bestimmung von Bodentieren, Lehmbauaktionen und das Gärtnern in eigenen Beeten wird die Kinder für den Übergang in die Grundschule im Bereich Sachkunde vorbereiten. Zum Abschluß erhällt jedes Kind einen Ausweis zum Umweltagenten.

Förderung der Kinder in den Bereichen: Sprachförderung durch Erlebnisse, die mitgeteilt werden wollen Förderung der Grobmotorik durch Klettern auf Bäumen und im Niedrigseilgarten Förderung von Körperwahrnehmung Natur- und Umweltbildung durch Erlebnisbiologie

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder sind selbst die aktiv Handelnden und werden nur durch Fachpersonal angeleitet. Sie sammeln Erfahrungen und ERlebnissse aus erster Hand, sie lernen Gefahren einzuschätzen klettern auf Bäumen, lernen Grenzen zu erkennen und bekommen ein Gefühl für ein soziales Miteinander in der Natur.

Rückblick:

Jeden Monat besuchten uns 15 Vorschulkinder des Kindergartens Lange Wanne aus Recklinghausen, um mit uns alle Jahreszeiten zu erfahren. So gingen wir durch das Jahr 2012 und erfuhren, wie aus einem Kürbiskern eine Pflanze wurde, die gelbe Blüten trieb und am liebsten auf einem Komposthaufen lebt. Als Umweltagenten in Ausbildung haben wir uns mit dem Komposthaufen und unserem Hausmüll auseinander gesetzt und überlegt, wie wir zu Hause Müll sparen können bzw. vor allem Biomüll produzieren können, den wir dann den Bodentieren, wie den Regenwürmern, zu Futtern geben. Die machen daraus guten Humus für unsere Kürbispflanze und die wächst im Herbst zu einem großen Kürbis heran, welchen wir energiesparend und ohne starke Umweltbelastung kochen können. Im Kräutergarten finden wir die richtigen Gewürze, die nicht aus der Kaufhalle kommen, sondern natürlich wachsen und uns gesund halten - egal ob als Tee oder Kräutersalz oder Suppenkraut.

Im Frühjahr ist Gartenarbeit angesagt, wir jäten, säen und schneiden. Aus den Weidenzweigen basteln wir Weidenkränze, die wir mit allem schmücken, was wir finden können. So trainieren wir unsere Feinmotorik und lassen unserer Fantasie freien Lauf.

Im Sommer lernen die Kinder in der Lehmgrube ein altes Baumaterial kennen und wir überlegen uns, welche Unterschiede zu den heutigen Baumaterialien existieren und finden heraus, dass schon die Herstellung weniger Energie verbraucht, denn Lehm muß nicht gebrannt werden oder geschreddert oder mit Substanzen vermischt werden, die giftig sind. Es gibt viel Lehm im Boden und Strohballen zur Dämmung entsteht aus geschnittenem Gras. Mit Lehm kann man viele Dinge formen. Angefangen von kleinen Figuren über Wildbienenhäuser zu ganzen Hütten für uns Menschen. Wildbienen sind unsere einheimischen Bienen, doch warum haben wir verschiedene Arten? Wieso wurde die Honigbiene zu uns nach Deutschland gebracht? Diesen Fragen gingen wir auf den Grund, genauso wie der Frage, was sich in einem Teich so alles tummelt.
Wie können die Tiere unter Wasser atmen, während wir die Luft anhalten müssen? Oder tun sie dasselbe? Die Vorschulkinder lernen den Unterschied zwischen Wasser- und Luftatmer kennen.

Die vielen Pflanzen im BUND-Naturerlebnisgarten Herten zeigen uns, was wir alles aus der Natur essen können. Wir bereiten Blütengelee und Marmelade zu, lernen aber auch, dass wir die Vogelbeere nicht essen dürfen und dass es noch andere Beeren gibt, die uns nicht bekommen. Dafür haben wir eine Menge Brom- und Himbeeren die umso leckerer sind.

Für das Brot stellen wir Butter selbst her und staunen, wie einfach es doch geht. Obwohl die Sahne ja auch irgendwoher kommen muß. Wie war das doch gleich mit der Kuh und der Milch?

Im November helfen wir einigen Tieren bei ihren Wintervorbereitungen und lernen dabei die Unterschiede zwischen Winterschlaf und Winterruhe kennen. Was macht das Eichhörnchen, um gut durch den Winter zu kommen? Wohin ziehen die Vögel und warum bleiben nicht alle hier? Wir bauen Igelhäuser, damit die Igel gut und sicher schlafen können.

Jeder Tag im Naturerlebnisgarten zeigt uns neue Aspekte der Natur auf und das auch wir ein Teil der Natur sind. Also klettern wir auch auf den Bäumen herum und trainieren unsere Muskeln und die Grobmotorik. Die Niedrigseilkletteranlage ist perfekt um unser Gleichgewicht kennenzulernen - ein tückisches Ding, da bewegt sich das Seil in die eine Richtung aber der Körper möchte woanders hin. Dabei soll man nicht auf die Nase fallen?! Gut, dass wir es immer wieder versuchen können.

In den letzten Monaten haben wir viel über die Natur gelernt und herausgefunden aber auch über uns selbst. Wir erfühlten die Natur, indem wir mit verbundenen Augen Bäume berührten, wir schmeckten die Natur mit unseren selbstgemachten Essen und rochen sie beim Gang durch unseren Wildkräutergarten. Wir fanden heraus, dass unsere Füße sehr gute Fühler sind und wir die verschiedensten Materialien durch sie erkennen können. Unsere Klettereinlagen bewiesen unsere Verwandtschaft mit den Affen eindeutig und die Rufe können wir auch nachmachen.