Trommeln - eine Erfahrung für Körper und Seele

Ansprechpartner:

Frau Lattki

Institution:

Parkschule Friedrichsfeld

  • Parkstraße 13
    46562 Voerde

Beschreibung und Ziele:

Die Sprache der Djembé ist der Rhythms. Diese Sprache ist uns vertraut, noch ehe wir geboren werden. Es ist der Herzschlag unserer Mutter. Das Trommeln in einer Gruppe funktioniert nur, indem man Rücksicht auf die anderen nimmt und sich dem Rhythmus anpasst. Im Vordergrund steht aber nicht die Perfektion des Trommelns sondern der Spaß und die Freude dieses Instrument auszuprobieren, denn "Lernen und Lachen bilden ein Traumpaar.

Durch die gebotenen Rücksichtnahme und auf die Mitspieler und deren Rhythmus erfolgt eine Stärkung des Sozialverhaltens ebenso wie eine Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und Wachheit. Durch kinesiologische Übungen und der Gleichzeitigkeit verschiedener Bewegungsabläufe beim Trommeln soll das Zusammenspiel beider Hirnhälften positiv beeinflusst werden und dadurch wiederum zu effektiverem Lernen, originellen Problemlösungen führen, neue Ideen entstehen lassen...

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder treffen sich einmal in der Woche zum gemeinsamen Trommeln mit einer Trommel-Lehrerin. Sie erlernen gemeinsam verschiedene Schläge auf dem Instrument, die sich immer wiederholen. Bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen in der Stadt dürfen sie auftreten und ihr Können zeigen.

Rückblick:

"Sehen wir uns gleich?"

"Na klar, ist doch Freitag!"

So, oder so ähnlich klingt es seit einigen Monaten am letzten Schultag der Woche durch unsere Flure. Seit dieser Zeit gibt es nämlich den Trommelkurs. Hier treffen sich alle Kinder, die gerne einmal das afrikanische Trommeln ausprobieren wollten, aber auch die, die von ihren LehrerInnen liebevoll ermutigt wurden, hier doch mal ihr Können auszuprobieren.
Eine bunte Gruppe ist entstanden:
sehr zurückhaltende Kinder
Kinder mit sehr viel Selbstvertrauen
Kinder mit Ängsten
Kinder mit "ADHS-Problematik"
Kinder mit Wahrnehmungsstörungen

Kinder eben!

Sie alle treffen sich mit großer Begeisterung im Trommelkurs. Hier stehen nicht Leistung und Noten im Vordergrund, sondern das gemeinsame Musizieren, bei dem jeder einzelne wichtig ist. Das Sitzen im Kreis bildet auch optisch eine Einheit und neben dem Trommeln gehört auch das Singen von afrikanischen Liedern zum wöchentlichen Ritual.
Allen Kindern tut das afrikanische Trommeln gut. Das leise Kind wird auch mal laut und keinem fällt das auf. So lernt es, immer mehr aus sich herauszugehen, weil es sich sicher fühlt, weil es keine negativen Folgen hat!
Das Kind, das im Unterricht immer wieder durch motorische Unruhe auffällt und dadurch auch mal seine Mitschüler nervt, bewegt Hände und Füße im Takt der Musik. Der ganze Körper ist in Bewegung und keiner ist davon gestört.
Auch wenn es natürlich relativ laut ist:
Die Kinder kommen durch das Trommeln zur Ruhe, zur inneren Ruhe!
Sie sind ausgeglichen und gehen gut gelaunt in den Tag. Vergessen sind kleine Probleme und Sorgen. Alles kann man irgendwie schaffen. Man hat ja neue Energie.

Hier wird Inklusion gelebt.

Erste Auftritte sorgen zwar für Lampenfieber, stärken aber auch das Selbstbewusstsein und machen deutlich: Gemeinsam schafft man viel.
Als nächstes steht die Teilnahme am "Tag für Afrika" in der Nachbargemeinde an.
So lernen die Kinder auch, was Solidarität und soziales Engagement bedeuten und wie es Kindern in anderen Ländern geht, wie sie leben, lernen, lachen und weinen.

Trommeln, ein Kurs der Grenzen, auch im übertragenen Sinne, überschreitet.