Martinschule Rietberg-Verl
Im Rahmen des berufsvorbereitenden Unterrichts sollen die Schüler/innen an einem Tag in der Woche 11.40 - 13.10 Uhr erste Erfahrungen machen im Bildhauerhandwerk. Angeleitet von dem Bildhauer, Uwe Albert, sollen die Schüler/innen Skulpturen aus Porenbetonsteinen herstellen. Sie sollen die verschiedenen Werkzeuge des Bildhauers kennenlernen und mit ihnen angemessen arbeiten lernen. Die erstellten Skulpturen werden als Insektenhotel ausgestattet und dienen dem Schulgarten sowohl als Kunstobjekt, sowie als nützliches Utensil für Insekten.
-Praktischer Einblick in das Berufsfeld des Bildhauerhandwerks -Schulung der Motorik -Entwicklung Handwerklicher Fähigkeiten -Künstlerischen Gestalten mit Stein -Erfahrung in einem gemeinschaftlichen Fertigungsprozeß Den Schülern wird die Möglichkeit gegeben, sich kulturell zu bilden und auszudrücken. Sie erleben Unterricht von einer ganz anderen Seite und treffen mit einem echten Künstler zusammen. Sie erlenen neue Fähigkeiten und gewinnen neue Sichtweisen, sie gestalten ihre und unsere Umwelt neu. Sie können sich in dem Kunstwerk manifestieren und erleben eine besondere Bindung zu ihrer Schule.
Die Schüler wählen freiwillig das dargestellte Projekt in dem Praxisblock Angebot "Bildhauer" aus einem Pool verschiedener Wahlpflichtangebote. Die Schüler entwickeln eigene Künstlerische Ideen für Ihre Werke. Die Schüler bereiten eine Ausstellung vor und führen sie durch. Planung, Einladung an Eltern und Schulgemeinde, Präsentation/Moderation der Ausstellung.
Arbeitsbericht Gelsenwasser "Von klein auf Bildung"
Martinschule Neuenkirchen
Der Praxisblock Bildhauer begann mit dem Schuljahr 2014/2015 mit 10 Schülern/innen, die diesen Block als Wahlpflichtangebot genutzt haben.
In der Martinschule steht mir eine eigene Bildhauerwerkstatt zu Verfügung.
Jeder Schüler bekam eine eigene Werkzeugkiste mit Hammer Knüpfel, drei Meißeln, einer Reißnadel, Bleistift, Schleifpapier, Korundstein, zwei Raspeln und Handfeger zu Verfügung gestellt.
In einer Einarbeitungsphase wurden die Schüler/innen mit dem Werkstoff, Porenbeton und den Werkzeugen vertraut gemacht.
Sie konnten sich bei freier Motivwahl ein eigenes Relief in der Größe 10x30x40 cm herstellen.
So erlebten sie, wie aus einem weißen und eckigen Baumaterialstein, ein dreidimensionales Kunstwerk von bleibendem Wert entstand.
Das Motiv wurde entworfen, dann mit einer Schablone auf den Stein übertragen. Mit der Reißnadel angerissen, die Konturen wurden gehauen. Dann wurde die Kontur tiefer gelegt, bis sich das Motiv ca. 5 cm von der Plinte abhob. Danach wurden die Details herausgearbeitet, der Stein mit Mörtel verputzt, grundiert, bemalt und lackiert.
In der zweiten Phase, baut jeder Schüler/in eine eigene Hummelkiste.
Das sind Nisthilfen für bestimmte Insekten, nämlich die Hummel.
Ein Porenbetonwerksteinstein der Größe 25x36x60cm wird innen ausgehöhlt, bis eine
ca. 15x25x25 cm große Aushöhlung entstanden ist.
Ein spezielles Einflugloch wird gebaut und eine mit Gaze verschlossenen Belüftung angebracht.
Als Deckel dient eine Porenbetonplatte von 30x40x10 cm, die mit Nut versehen ist, um sicher auf der oberen Öffnung zu liegen
Als Nistmaterial kommen mehrere Schichten aus verschieden Materialien hinein.
Die Hummelkästen werden mit Naturmotiven in Reliefform verschönert und durch einen
Speziellen Putz, wetterfest gemacht.
Die fertigen Hummelkästen werden im Schulgarten aufgestellt.
Jeder Schüler/in erlebt eine bessere Identifikation mit dem Schulgarten und fühlt sich
Schneller heimisch in der neuen Schule.
Die Bildhauerei schafft so ein Verbindung zum Naturschutz im Schulgarten, ein Leitmotiv der Martinschule.
Besucher, Schüler, Eltern und Lehrer bekommen einen Eindruck von der Lebendigkeit der Schule.
Die Schüler hinterlassen einen bleibenden Beweis ihrer Schulzeit und können auch nach ihrer Schulzeit auf ihr erstes öffentliches Kunstwerk zurückblicken.
Uwe Albert, Göttingen, 9.11.2014