PIPPILOTHEK ??? Eine Bibliothek wirkt Wunder

Ansprechpartner:

Frau Streuff

Institution:

Schlosskindergarten Ringenberg

  • Wolfsdeich 10
    46499 Hamminkeln

Beschreibung und Ziele:

Bei der "Pippilothek" handelt es sich um eine lustige Bilderbuchgeschichte, wobei eine Maus vor dem Fuchs flüchtet und sich in einer Bibliothek wieder findet. Die vielen Bücher begeistern, und Fuchs und Maus schauen sich in der kommenden Zeit mit den Kindergartenkindern viele Bücher gemeinsam an. Eigene Geschichten werden erfunden, gestaltet, und in Bewegung umgesetzt. Das eigene Lieblingsbuch wird mitgebracht, vorgestellt und nachgeschaut, ob es das in der Kindergarten Büchersammlung gibt. Ein Ausflug per Bahn in eine Bibliothek wird das Projekt abrunden.

Wir möchten die seid 4 Jahren bestehende Eltern-Kinder-Leihbücherei verstärkt in den Fokus nehmen. Das Sortiment u. a. um mehrsprachige Bilderbücher zu erweitern , um allen Familien kostenfrei Zugang zu Büchern zu ermöglichen. Anders sprachigen Kindern und Eltern möchten wir die Scheu vor "der Sprache" nehmen, anregen, beraten und darüber Kontakt fördern. Eltern sind die ersten i.d.R. wichtigsten Bezugspersonen, deren Einfluss auf die kindliche Kommunikationsfähigkeit, sowie deren auditiver, visueller und taktiler Wahrnehmung eine ganz entscheidende Bedeutung zu kommt. Wir möchten Sprache fördern und Dialoge anregen und dies in enger vertrauter Atmosphäre in das Zuhause transportieren.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Kinder leihen hier Bücher aus und bringen Bücher von zu hause mit. Dies können Bilder -oder Sach -oder Fotobücher, Wimmelbilderbücher oder selbst gestaltete und erfundene Bücher sein. Daraus leiten sich dann, je nach Thema weitere kreative Angebote ab, z.B.: Drucken oder selber Tinte aus Beeren herstellen. Nach Ermittlung der Lieblingsbücher/Themen werden die Kinder in kleinen Konferenzen an einer möglichen Auswahl beteiligt.

Rückblick:

Das Ziel des Projektes "Pippilothek - Neugestaltung unserer Eltern-Kinder-Leihbücherei" haben wir mit Hilfe ihrer finanziellen Unterstützung erfolgreich umgesetzt. Es begann mit der Frage: "Wie kann das Aussehen anders gestaltet werden, damit die Optik sich deutlicher und attraktiver in den Flurbereich einfügt?"
Mit der freundlichen Unterstützung unserer Eltern, die zwei identische Rollcontainerschränke als Entlassgeschenk der Schulneulinge 2014 angeschafft und optisch aufgewertet, überreicht haben war die zweite Frage: "Nach welchen Kriterien soll der Inhalt übersichtlich aufgebaut sein und wie wird ausgeliehen?"
Beibehalten werden, sollte auf jeden Fall der Mittwoch als Büchereitag und die Selbständigkeit der Eltern und Kinder beim Ausleihen und bei der Rückgabe von Büchern. Dazu tragen sich Eltern mit Namen und dem jeweiligen Titel eines Buch in eine Liste ein. Eine Woche später vermerken sie eigenständig die Rückgabe. Eine Erzieherin verwaltet die Bücherei und organisiert jeweils eine Buchauswahl zu aktuellen Projektthemen und steht bei Bedarf für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Der zeitliche Aufwand ist so sehr gut überschaubar und hat sich bereits in den letzten 4 Jahren bewährt.
Für einen besseren und einfachen Überblick werden Farbpunkte eingesetzt. Z.B.: rot = Bilderbücher, blau = Geschichtenbücher, grün = Haus der kleinen Forscher-Bücher, gelb = Sachwissen, lila = Spiele und Puzzle, Orange = Elternliteratur.
Projektaufhänger und Namensgeber "PIPPILOTHEK" ist ein Bilderbuch von Lorenz Pauli und Kathrin Schärer. Eine Maus erklärt dem Fuchs, was eine Bibliothek ist. Gemeinsam erleben sie Abenteuer zwischen Büchern.
Das Buch war Ausgangspunkt vieler Beschäftigungen mit den Kindern.
Unsere Kinder der Halbstarkengruppe stellten ihr Wissen vom Ausflug mit der Bahn zur Stadtbibliothek vor. Sie wussten von "ganz vielen Büchern" wie z B.: Kochbücher, Fußballbücher, Liederbücher, Tierbücher, Bücher mit Ländern und Märchenbücher zu berichten. Sie erklärten wie man ein Buch leiht und wie man mit Büchern wertschätzend umgeht .
Daraus ergaben sich weitere Aktivitäten wie z.B "Forschen und Experimentieren" mit wertfreien Recyclingmaterialien . Es stellte sich die Frage: " Ein Buch ist aus Papier, wie wird Papier gemacht. Kinder schröpfen selbst Papier. Sie entdecken Buchstaben, Zahlen, Fotos, Gemaltes in Katalogen, Zeitungen, usw.
Daraus ergab sich die neue Frage: "Wie kommen die Buchstaben aufs Papier und in das Buch?" Durch drucken mit unterschiedlichen Formen und Farben probieren die Kinder es aus.
Die Frage: "Wer hat das alles gedruckt und geschrieben", gab uns die Möglichkeit das Früher und Heute mit den Kindern zu erörtern. Früher haben Menschen meist Mönche Bücher in mühevoller Handarbeit abgeschrieben und abgemalt. Nur wenige Menschen konnten lesen und schreiben. Heute lernt das jedes Kind". Früher wurden Geschichten erfunden und sich weiter erzählt. Heute schauen wir in ein Buch, sehen fern oder hören CD. Aus diesem Gespräch entstand eine neue Frage: "Können wir auch ein Buch machen mit einer Geschichte drin?"
Jedes Kind überlegte, was es erzählen möchte. Sollen es erfundene Figuren wie Monster sein, die es in Wirklichkeit nicht gibt oder gibt es eine Lieblingsfigur die ganz besonders stark ist, immer gewinnt und alle rettet. Kinder konnten Ängste, aber auch Hoffnungen ausdrücken.
Schlussendlich haben die Kinder viele unterschiedliche Vorlieben benannt, gemalt und gebastelt. Diese Vorlieben und Wünsche wurden wiederum gesammelt und so konnten wir eine Bücherwunschliste von Kindern und Erzieherinnen aufstellen und vom Projektgeld den Einkauf für die ergänzende Ausstattung tätigen.
Als Abschluss dieses spannenden Projektes wurde die Eltern - Kinder - Leihbücherei vom Schlosskindergarten Ringenberg mit einem "LESETAG"
neu eingeweiht. Erwachsene und Kinder konnten bestaunen, auswählen, und es sich in gemütlichen Ecken bequem machen und gemeinsam lesen. Im Stehcafe konnte sich über Inhalt und weitere Ideen ausgetauscht werden. Als Überraschung und Erinnerung an die Pippilothek gab es für jedes Kind "Lesestoff" in Form einer eigens dafür bedruckten Stofftasche. Darin sollen künftig Leihbücher transportiert und pfleglich verwahrt werden.
Die Resonanz : "Das können wir öfter machen!"