Was kann ich, was will ich? - Durchführung einer Potenzianalyse in Klasse 8

Ansprechpartner:

Frau Logemann

Institution:

Geschwister-Scholl-Gymnasium Unna

  • Palaiseaustraße 2
    59425 Unna

Beschreibung und Ziele:

Vor der Einführung des neuen Übergangssystems Schule - Beruf "Kein Abschluss ohne Anschluss" wollen wir in einer 8. Klasse probeweise die Potentialanalyse und die Arbeit mit dem Portfolioinstrument durchführen, damit wir zum einen ausprobieren können, welche Erfahrungen Schülerinnen und Schüler machen, damit wir zum anderen aber auch die nötigen innerschulischen organisatorischen Aktivitäten im Vorfeld an einer Klasse erproben können. Wir planen, mit einer 8. Klasse, die von zwei Mitgliedern des schulischen Berufswahlteams unterrichtet wird, die Potenzialanalyse von einem zertifizierten außerschulischen Träger durchführen zu lassen. Dazu kommt die Arbeit mit dem Portfolioinstrument, mit Hilfe dessen die Schülerinnen und Schüler ihren Berufswahlprozess schon ab der 8. Klasse beobachten und reflektieren können.

Ziel des Projekts ist zum einen die gezielte Vorbereitung des Berufswahlprozesses der Schülerinnen und Schüler schon ab der 8. Klasse, zum anderen die Erprobung und Auswertung wichtiger Elemente des neuen Übergangssystems Schule - Beruf "Kein Abschluss ohne Anschluss" vor der eigentlichen Einführung des Systems an unserer Schule voraussichtlich ab 2015 oder 2016.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Schülerinnen und Schüler einer 8. Klasse Schuljahr 2014/15 nehmen an der Potenziealanalyse eines außerschulischen Trägers teil, lernen so ihre Potenziale kennen und werden in einem Auswertungsgespräch vom außerschulischen Träger über ihre Potenziale informiert. Darüber hinaus bereiten sie in der Arbeit mit einem Portfolioinstrument ihre Berufswahl ab der 8. Klasse reflektiert vor.

Rückblick:

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Unna nahmen am 29.09.2014 ganztägig an einer Potenzialanalyse teil. Diese wurde vom außerschulischen Träger InBIT aus Unna in deren Räumen durchgeführt.
Unsere Schüler haben dabei an verschiedenen Stationen herausfinden können, in welchen Bereichen ihre Begabungen und Fähigkeiten liegen, um so schon relativ früh in den Berufsorientierungsprozess einsteigen zu können.
Am Vormittag haben die Schüler an vier Stationen verschiedene Aufgaben bearbeitet. Neben einem abgespeckten geva-Test zu persönlichen Fähigkeiten und Interessen sowie einer Recherche- und Präsentationsaufgabe zum "Traumberuf" ging es in verschiedenen Team-Aufgaben um das Sozialverhalten und die Problemlösekompetenz der Schüler.
Bei diesen Aufgaben wurden die Schüler von mehreren Mitarbeitern der InBIT beobachtet. Diese Beobachtungen der Mitarbeiter wurden in Einzelgesprächen am Nachmittag mit den Schülern besprochen und mit deren Selbsteinschätzung vom Anfang des Tages verglichen.
Die detaillierten Ergebnisse der Potenzialanalyse werden an die Schule weitergeleitet und dort von den Studien- und Berufsberatern der Schule mit den Schülern noch einmal besprochen, damit die Schüler die Ergebnisse für ihren Berufswahlprozess nutzen können.
Dokumentiert werden die Ergebnisse außerdem im Berufswahlpass der Schüler, der diesen für ihre Schulzeit als wichtiges Medium für die reflektierte Berufsorientierung dienen soll.

Die Schüler der 8b haben den Tag als abwechslungsreich, interessant und aufschlussreich für ihre zukünftige Berufswahl erlebt. Obwohl die Schüler einer achten Gymnasialklasse in der Regel noch keine genauen Vorstellungen über ihre berufliche Zukunft haben, empfanden die Schüler den Ablauf und die Ergebnisse der Potenzialanalyse als hilfreich in Bezug auf den einsetzenden Berufswahlprozess.
Der Schüler Linus zu dem Tag: "Die Potenzialanalyse hat mit viel Spaß gemacht, weil sie abwechslungsreich gestaltet war. Sie hat mir sehr geholfen, meine Stärken und Schwächen zu erkennen." Ähnlich äußerte sich Ezgi im Nachhinein: "Es hat mir gut gefallen und es ist auch sehr gut gelungen. Ich fand das gut, weil ich jetzt meine Schwächen und meine Stärken entdeckt habe. Jetzt weiß ich zumindest auch, was ich an Berufen in der Zukunft machen kann und was nicht." Alicia hob die Bedeutung der Recherche-Aufgabe hervor: "Über meinen Traumberuf weiß ich jetzt auch mehr. … Mir hat es viel Spaß gemacht und ich habe eine Menge gelernt." Mehmet stand im Vorfeld der permanenten Beobachtung kritisch gegenüber: "Zunächst einmal hatte ich es schlimmer erwartet, bezogen auf das beobachtet werden. Dies war nicht so, es war relativ angenehm." Sein Fazit: "Es hat Spaß gemacht und ich habe viel dazu gelernt. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man innerhalb von ein paar Stunden nicht feststellen kann, was für Berufe zu einem passen."
Mit dieser Einschätzung hat er sicher recht, und hier muss die weitere schulische Begleitung des persönlichen Berufswahlprozesses der Schüler ansetzen.